"Wiedergutmachungs-Einbürgerungen" können Menschen beantragen, die im Nationalsozialismus verfolgt und ausgebürgert wurden, sowie deren Nachfahren.
Quelle: dpa
Deutlich mehr Israelis mit deutschen Vorfahren haben zuletzt Anträge auf sogenannte Wiedergutmachungseinbürgerungen bei den deutschen Behörden gestellt.
- Allein von Januar bis April dieses Jahres gingen 6.869 solcher Anträge ein, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf das Bundesverwaltungsamt berichtete.
- Im gesamten Vorjahr waren es demnach 9.129 Anträge.
- 2022 lag die Zahl bei 5.670.
Gesetzlicher Anspruch auf deutschen Pass
Seit August 2021 haben die Verfolgten des Nazi-Regimes und ihre Nachkommen einen gesetzlichen Anspruch auf einen deutschen Pass. Nachfahren von NS-Opfern, die vor den Nazis ins Ausland geflüchtet waren, können ohne weitere Auflagen die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. Damit wurden entsprechende Erlasse des Innenministeriums auf eine gesetzliche Grundlage gestellt und großzügiger ausgestaltet.
Insgesamt wurden 2023 knapp 14.000 Anträge auf "Wiedergutmachungseinbürgerung" gestellt, 2022 waren es fast 11.400. Nach
Israel kommen die meisten Anträge mit deutlichem Abstand aus den
USA.
Die Erinnerungskultur der Deutschen galt lange als vorbildlich. Aber dennoch: Rechte Kräfte sind wieder auf dem Vormarsch. Rückt das Gedenken an den Holocaust in den Hintergrund?05.12.2020 | 44:05 min
Quelle: dpa