Israel: Tote bei Schlag gegen Hisbollah-Führung in Beirut
Israelische Angriffe in Beirut:Viele Tote bei Schlag gegen Hisbollah-Führung
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Bei einem israelischen Luftschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut wurden mehrere Hisbollah-Kommandeure getötet. Darunter auch der Chef der Elite-Einheit Radwan.
Die Gefechte im Nahostkonflikt verschärfen sich weiter. In der Nacht hat Israel Angriffswellen gegen Ziele im Libanon gestartet und auch die Hisbollah feuerte Raketen auf Israel.22.09.2024 | 1:09 min
Die Zahl der Toten ist nach einem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut auf 45 angestiegen. Darunter seien drei Kinder und sieben Frauen, teilte der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad mit. Es habe mindestens 68 Verletzte gegeben.
Nach Angaben des israelischen Militärs wie auch der Hisbollah wurde bei dem Angriff der hochrangige Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil getötet. Akil gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah und war Chef ihrer Elite-Einheit Radwan.
Insgesamt seien am Freitag ein Dutzend Mitglieder der Hisbollah-Führung getötet worden, teilte die israelische Armee am Samstag mit. Die Hisbollah selbst erklärte den Tod von insgesamt 16 ihrer Mitglieder durch den Angriff.
Die Angst vor weiterer Eskalation im Nahost-Konflikt wächst.21.09.2024 | 2:08 min
Hisbollah-Kommandeur Akil war Planer hinter Anschlägen
Akil soll erst am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen worden sein, nachdem er bei der Attacke auf technische Geräte der Hisbollah verletzt worden war. Auch dieser Angriff wird Israel zugeschrieben.
Bei dem Anschlag auf die US-Botschaft im April 1983 starben 63 Menschen. Akil war auch für die Entführung Dutzender westlicher Journalisten, Diplomaten und Unternehmer während des libanesischen Bürgerkriegs verantwortlich. Die USA hatten ein Kopfgeld in Höhe von sieben Millionen Dollar (6,27 Millionen Euro) auf Akil ausgesetzt.
Erst explodieren Pager und Funkgeräte, jetzt hat Israel mit Ibrahim Akil offenbar einen weiteren hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet. ZDFheute live ordnet ein. 20.09.2024 | 23:31 min
Der israelische Armeesprechers Daniel Hagari sagte, Akil sei Drahtzieher eines Plans gewesen, einen ähnlich verheerenden Überfall auf Israel wie die Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres durchzuführen. Militärexperten weisen seit mehreren Jahren darauf hin, dass die Hisbollah auch Szenarien trainiere, in denen sie in den Norden Israels einfällt, insbesondere um Geiseln zu nehmen. Ob so ein Angriff unmittelbar bevorstand, ist unklar.
Serie an Militärschlägen gegen Hisbollah-Führung
Die Hisbollah bestätigte ebenfalls den Tod eines weiteren Radwan-Kommandeurs, Ahmed Wahbi. Mehrere Raketen seien in das Gebäude eingeschlagen, in dem sich Akil, Wahbi und weitere Kommandeure getroffen hatte. Bereits im Juli wurde bei einem israelischen Luftangriff der Hisbollah-Befehlshaber Fuad Schukr getötet.
Damit konnte Israel in kurzer Zeit mehrere der Personen ausschalten, die die militärischen Belange der Terrorgruppe seit vielen Jahren lenken. Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sagte bei einer Rede am Donnerstag, dass die Pager-Explosionen seiner Organisation einen "schweren Schlag" versetzt hätten.
Die Hisbollah müsse die "Abschreckung wiederherstellen", so der Politikwissenschaftler Fathollah-Nejad. Aber mit einer zu starken Reaktion würde man "einen großen Krieg" riskieren.20.09.2024 | 4:25 min
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk verurteilte diese Form der Sprengangriffe. Das humanitäre Völkerrecht verbiete den Einsatz von Sprengfallen, die als harmlose Gegenstände getarnt seien, sagte er bei einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats in New York am Freitag. Türk prangerte die Wahllosigkeit der Angriffe an, die unterschiedslos Tausende Personen getroffen hätten, "ob Zivilisten oder Mitglieder bewaffneter Gruppen".
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah war Thema einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Der libanesische Außenminister sagte, er sehe die Gefahr eines Krieges.21.09.2024 | 0:25 min
Es brauche "dringend konkrete Schritte, um eine weitere Eskalation und noch mehr zivile Opfer zu vermeiden", erklärte das Auswärtige Amt auf X. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) stehe dazu in Kontakt mit den Kollegen in Israel und dem Libanon.
Auswärtiges Amt zum Austausch mit Israel und Libanon
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Seit Tagen nehmen israelische Kampfflugzeuge mit erhöhter Intensität Hisbollah-Ziele auch im Süden des Libanon unter Beschuss. Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben allein am Samstag Tausende Raketen-Abschussrampen, "die bereitstanden für den sofortigen Abschuss in Richtung des israelischen Territoriums". Seit dem Nachmittag seien rund 400 Ziele attackiert worden, darunter "terroristische Infrastruktur", teilte die Armee am späten Abend mit.
Das militärische Vorgehen vergrößert die Sorge vor einer möglichen Bodenoffensive Israels im Süden des Nachbarlands. Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober.