Interview
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Raisis Helikopter-Unfall im Iran:Experte: Wohl "kein konsequenzfreier Crash"
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Im Iran ist der Helikopter mit Präsident Ebrahim Raisi abgestürzt, sein Schicksal bleibt ungewiss. Politikwissenschaftler Ali Fathollah-Nejad schätzt die Lage im ZDF ein.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist mit einem Helikopter nahe der Grenze zu Aserbaidschan abgestürzt. Die Suche gestaltet sich aufgrund der Wetterlage schwierig, die Unglücksstelle liegt zudem in einer bergigen Region. Das iranische Staatsfernsehen ruft dazu auf, für Raisi zu beten.
Politikwissenschaftler Dr. Ali Fathollah-Nejad erklärt, welche Folgen das Unglück für die Politik und Gesellschaft im Iran haben könnte.
Sehen Sie das Interview oben in voller Länge oder lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Fathollah-Nejad ...
... zu den Aussichten bei der Suche nach dem Helikopter
Ob Raisi bei dem Hubschrauber-Absturz zu Schaden gekommen ist, sei "zunächst einmal schwierig, mit Gewissheit zu sagen", sagt Politikwissenschaftler Fathollah-Nejad. Doch die derzeitige Informationslage "deutet schon darauf hin, dass es doch kein so konsequenzfreier Crash war". Der Telegram-Kanal der iranischen Revolutionsgarden habe "eine schwarze Flagge gehisst". Das könne durchaus als Zeichen gewertet werden, dass von Toten ausgegangen werde.
... zu Raisis Stellung in der iranischen Politik und Gesellschaft
Fathollah-Nejad glaubt nicht, dass viele Iraner um ihren Präsidenten trauern würden. Er habe eine "sehr sehr blutige Vergangenheit" und sei als "Marionette des Regimes, als Handlanger bekannt".
Und man darf auch nicht vergessen, dass der Staatspräsident im iranischen System auch nicht die wichtigste Figur ist.
Ali Fathollah-Nejad, Politikwissenschaftler
Das Machtzentrum im Iran bestehe vielmehr aus den Revolutionsgarden und dem "sogenannten Büro des obersten Führers Ali Chamenei, das eine Art Parallelregierung darstellt".
... zu den Folgen, sollte Raisi das Unglück nicht überlebt haben
"Laut iranischer Verfassung würde erstmal sein Vizepräsident die Amtsgeschäfte übernehmen", sagt der Politikwissenschaftler für den Fall, dass Raisi tot sein sollte. Dieser Vizepräsident habe schon zuvor viele Amtsgeschäfte des Präsidenten übernommen.
Danach könne sich ein Rat aus dem Vizepräsidenten, dem Chef des Parlaments und dem Chef der Justiz zusammenfinden. "Und innerhalb von 50 Tagen soll dann ein neuer Präsident gewählt werden", sagt Fathollah-Nejad. Das sei innenpolitisch durchaus "krisenhaft".
Ob dieser Vorfall "Räume eröffnet für diesen Widerstand der iranischen Gesellschaft gegen das Regime, das bleibt abzuwarten", sagt der Experte.
Wie gesagt, Raisi ist nicht der wichtigste Politiker innerhalb des Systems der Islamischen Republik. Die Wichtigen sind noch dort.
Ali Fathollah-Nejad, Politikwissenschaftler
Quelle: ZDF, ahe
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