Gesunkener Frachter im Roten Meer: Umweltkrise befürchtet
Nach Huthi-Angriff im Roten Meer:Frachter gesunken - Umweltkrise befürchtet
|
Die jüngste Attacke der Huthi im Roten Meer könnte weitreichende Konsequenzen haben. Der Untergang eines angegriffenen Frachters schürt die Sorge vor einer Umweltkatastrophe.
Schon bevor die "Rubymar" am Freitag gesunken war, hatte sie nach dem Angriff einen 30 Kilometer langen Ölteppich verursacht.
Quelle: AFP
Nach dem Untergang eines von der Huthi-Miliz aus dem Jemen angegriffenen und mit Düngemitteln beladenen Schiffs im Roten Meer wächst die Sorge vor möglicherweise katastrophalen Auswirkungen.
"Neben weiteren Leckagen von Heizöl aus den Motoren könnte das Sinken des Schiffs den Rumpf weiter beschädigen, so dass Wasser mit den Tausenden von Tonnen Düngemittel in Kontakt kommt, die dann ins Rote Meer gelangen und das Gleichgewicht der Meeresökosysteme stören könnten", warnt Julien Jreissati, Programmdirektor bei der Non-Profit-Organisation Greenpeace im Nahen Osten. Dies würde "Kaskadeneffekte im gesamten Nahrungsnetz" auslösen.
US-Militär bestätigt auf X: "Rubymar" gesunken
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Ahmed Awad Bin Mubarak, der Ministerpräsident der international anerkannten jemenitischen Regierung, bezeichnete den Untergang auf der Plattform X, ehemals Twitter, als "eine beispiellose Umweltkatastrophe". Die Huthi hätten das Land schon in einen fürchterlichen Krieg geführt und ließen die Bevölkerung jeden Tag dafür bezahlen.
Mubaraks Regierung kämpft in dem arabischen Land seit zehn Jahren gegen die Huthi, die 2014 die Hauptstadt Sanaa und andere Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Auch das US-Militär warnte vor einer Umweltkatastrophe.
Die Fregatte "Hessen", die im Rahmen der EU-Militärmission "Aspides" zum Schutz von Handelsschiffen eingesetzt wird, hat einen Angriff der Huthi-Miliz aus dem Jemen abgewehrt. 28.02.2024 | 1:47 min
30 Kilometer langer Ölteppich
Schon bevor die mit etwa 41.000 Tonnen Düngemitteln beladene "Rubymar" am Freitag gesunken war, hatte sie einen 30 Kilometer langen Ölteppich verursacht. Experten befürchten Auswirkungen auf die Fischerei, die im Jemen von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Düngemittel im Meer begünstigen die Ausbreitung von Algenblüten, was dem Wasser Sauerstoff entzieht, wodurch Tiere und Pflanzen sterben. In der Folge entstehen sogenannte tote Zonen. Im Roten Meer sind einige der farbenprächtigsten und ausgedehntesten Korallenriffe der Welt bedroht.
Handelsschifffahrt durch Huthi-Attacken gestört
Seit Beginn des Gaza-Krieges haben die vom Iran unterstützten Huthi zahlreiche Schiffe in der Region angegriffen. Sie argumentierten, sie wollten Israel damit unter Druck setzen und zu einer Beendigung des Krieges zwingen. Die gesamte Handelsschifffahrt durch die wichtige Wasserstraße wurde dadurch in Mitleidenschaft gezogen.
Was die Mission der Deutschen Marine im Roten Meer gegen die Huthi-Miliz erwartet, erklärt Golineh Atai.23.02.2024 | 2:10 min
Die USA und Großbritannien griffen in einer Reaktion wiederholt Huthi-Ziele im Jemen an. Unter anderem im Rahmen einer EU-Militärmission wird zudem versucht, die Attacken der Huthi abzufangen.
Viele Schiffen meiden die Route bereits. Die Umwege für die Frachter und höhere Versicherungskosten könnten letztlich auch die Inflation nach oben treiben.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.