Amnesty-Bericht: Homosexuelle in Afrika zunehmend in Gefahr

    Amnesty-Bericht:Homosexuelle in Afrika zunehmend in Gefahr

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    Wer homosexuell ist, muss in vielen afrikanischen Ländern um sein Leben bangen. Die Lage hat sich laut Amnesty International noch einmal deutlich verschlechtert.

    Schwules ugandisches Paar bedeckt sich mit einer Regenbogenfahne, aufgenommen am 25.03.2023
    Ein schwules Paar in Uganda (Archivfoto)
    Quelle: AP

    Die Lage für Homosexuelle hat sich in zahlreichen afrikanischen Ländern laut Amnesty International deutlich verschlechtert. Grund dafür sei, dass im vergangenen Jahr in mehreren Staaten diskriminierende Gesetze ins Parlament eingebracht oder verabschiedet worden seien, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Berlin.

    Zwölf afrikanische Länder untersucht

    Damit werde der Hass gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBTQI+) geschürt. Der Amnesty-Bericht untersucht die Situation in zwölf afrikanischen Ländern.
    Demnach haben Übergriffe auf die queere Community in den Ländern deutlich zugenommen. Zudem seien viele LGBTQI-Organisationen verboten und Versammlungen aufgelöst worden, sagte die Afrika-Referentin von Amnesty Deutschland, Franziska Ulm-Düsterhöft.

    Da auch die Unterstützung von LGBTI+ zunehmend unter Strafe gestellt wird, verlieren Betroffene ihre Arbeit, ihre Wohnung und den Zugang zu medizinischer Versorgung.

    Franziska Ulm-Düsterhöft, Afrika-Referentin Amnesty Deutschland

    Die Situation sei vielerorts so prekär, dass zahlreiche queere Menschen untergetaucht sind oder versuchen zu fliehen.





    Gesetze oft aus dem 19. Jahrhundert

    31 der 54 afrikanischen Länder kriminalisieren einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen. Viele Gesetzgebungen kommen noch aus der Kolonialzeit, in der die systematische Verfolgung von sexuellen Minderheiten eingeführt wurde.
    Der Bericht untersucht die Lage in Botsuana, Burundi, Eswatini, Ghana, Kenia, Malawi, Mosambik, Namibia, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe.
    Deutlich verschlechtert hat sich die Lage für LGBTQI+-Personen in Uganda, wo im Mai eines der drakonischsten Verbote weltweit verabschiedet wurde. Das Gesetz sieht unter anderem die Todesstrafe für sogenannte schwerwiegende Homosexualität und Gefängnisstrafen für die Unterstützung von queeren Menschen vor. Seitdem haben dem Bericht zufolge Schikanen und Verfolgung von Homo-, Bi- und Transsexuellen zugenommen.
    Queere Menschen fliehen nach Kenia
    Ein neues Gesetz in Uganda verschärft Strafen für Homosexualität. Im schlimmsten Fall droht die Todesstrafe. Deshalb fliehen immer mehr queere Menschen nach Kenia. 31.03.2023 | 1:24 min
    Die Debatte in Uganda hat zu ähnlichen Gesetzesinitiativen in mehreren anderen afrikanischen Ländern geführt, etwa in Ghana, Malawi und Kenia. Dabei würden menschenverachtende Praktiken wie Kastration, anale Untersuchungen und Konversionstherapien diskutiert, heißt es im Bericht. Die Schutzräume für sexuelle Minderheiten würden immer kleiner und die Stimmung ihnen gegenüber immer hasserfüllter.
    Quelle: epd

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