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Debatte der US-Republikaner:Scharfe Attacken - nur nicht gegen Trump
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Im TV-Duell kurz vor der ersten Vorwahl attackieren sich die US-Republikaner Nikki Haley und Ron DeSantis vor allem gegenseitig. An Trump wird nur zahme Kritik laut.
Ron DeSantis und Nikki Haley liegen im Vorwahlkampf der US-Republikaner laut Umfragen fast gleichauf. Können sie es schaffen, Donald Trump zu stoppen? Noch ist dieser nämlich klarer Favorit.11.01.2024 | 2:25 min
Mit harten gegenseitigen Angriffen haben sich die US-Republikaner Nikki Haley und Ron DeSantis kurz vor dem Start der Präsidentschaftsvorwahlen in Szene gesetzt, um den parteiinternen Spitzenreiter Donald Trump einzuholen. Bei einer Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsanwärter standen Haley und DeSantis am Mittwochabend (Ortszeit) im Bundesstaat Iowa erstmals nur zu zweit auf der Bühne und lieferten sich ein Duell.
Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und Floridas Gouverneur nutzten fast jede Antwort für eine verbale Attacke gegen den anderen. Trump, den beide mit eher zahmen Angriffen bedachten, blieb der Runde einmal mehr fern und spulte stattdessen bei einer Solo-Townhall für einen anderen TV-Sender sein übliches Programm ab.
"Ron DeSantis und Nikki Haley haben noch Chancen" im Vorwahlkampf der US-Republikaner, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. Erstmals gehe es in Iowa darum, "wer den zweiten Platz belegt hinter Donald Trump".11.01.2024 | 2:45 min
Trump allgemein fast 50 Prozentpunkte vor Konkurrenten
In Iowa steht kommende Woche die erste Vorwahl der Republikaner an. Wer Präsidentschaftskandidat der Partei werden will, muss sich zuerst bei den internen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen. Die eigentliche Präsidentenwahl ist Anfang November.
In Umfragen liegt Trump im schrumpfenden Bewerberfeld der Republikaner trotz aller Skandale und juristischen Probleme mit großem Abstand vorne und rangiert allgemein fast 50 Prozentpunkte vor Haley und DeSantis. In den beiden ersten Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire ist der Abstand geringer, und es sieht vor allem für Haley besser aus. Sie und DeSantis kämpfen derzeit aber vorrangig um Platz zwei.
Ex-Präsident Trump hat versucht, das Ergebnis der US-Wahl zu seinen Gunsten zu kippen. Deswegen steht er vor Gericht. Claudia Bates über ein pikantes Verfahren.10.01.2024 | 3:10 min
Debatte geprägt von gegenseitigen Attacken
Bei ihrem Duell auf der Fernsehbühne in Iowa verhedderten sich Haley und DeSantis in stetigen Attacken und Gegenattacken. Der Gouverneur von Florida warf seiner Parteikollegin vor, sie sei opportunistisch, habe in der Vergangenheit immer wieder ihre Positionen verändert und richte sich vor allem nach dem Belieben reicher Geldgeber. Gleich drei Mal spottete der 45-Jährige, das Land brauche keine "blassen Pastelltöne", sondern einen Kurs der klaren Kante. Haley ist die einzige Frau unter den republikanischen Präsidentschaftsanwärtern und trug bei der Debatte ein pastellfarbenes Kleid.
Die frühere Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina wiederum bezeichnete DeSantis durchgehend als Lügner, verwies ein ums andere Mal auf eine Webseite ihrer Wahlkampagne, in der dessen Unwahrheiten aufgelistet seien. Haley stichelte, DeSantis sei nur neidisch, dass sich Spender von ihm abgewandt hätten und nun sie unterstützten.
Das Oberste Gericht entscheidet darüber, ob Trump an Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur teilnehmen darf. Zuvor wurde Trump von der Vorwahl in Colorado ausgeschlossen.06.01.2024 | 0:22 min
Kritik an Trump nach wie vor eher leise
Beide versuchten einmal mehr mit Botschaften der Härte zu punkten, etwa gegenüber dem Iran oder China. Gegenüber Trump allerdings wagten sich DeSantis und Haley nur ein kleines bisschen mehr hervor als bei vorherigen Debatten.
Sein Parteikollege habe an vielen Stellen allerdings nicht geliefert, was er versprochen habe. Politiker müssten "Diener des Volkes" sein und nicht "Herrscher über das Volk", stichelte er. Und mit Trump als Kandidat würde sich alles nur um die vergangene Wahl, juristische Probleme und Gerichtsverfahren drehen.
Haley: Trump "war der richtige Präsident zur richtigen Zeit"
Auch Haley übte eher Zurückhaltung gegenüber Trump.
Aber seine Art sei nicht ihre. Rache und Drama lägen ihr nicht. Und Trump sei nicht der richtige Präsident für die Zukunft. Mit ihm gäbe es "vier weitere Jahre Chaos". Zumindest betonte die 51-Jährige jedoch, dass Trump die jüngste Präsidentenwahl gegen den Demokraten Joe Biden verloren habe. Weiterhin das Gegenteil zu behaupten, sei falsch, kritisierte sie. Trump hat seine Wahlniederlage nie eingestanden, sondern verbreitet bis heute Lügen, der Sieg sei ihm durch Betrug gestohlen worden.
Drei Jahre nach dem Sturm auf das Capitol betont US-Präsident Biden die Gefahr für Demokratie und Freiheit, sollte Trump erneut Präsident werden. Trump wirft Biden Korruption vor.06.01.2024 | 2:40 min
Trump verweigert Teilnahme an TV-Debatten
Haley und DeSantis kritisierten in seltener Einigkeit, dass Trump wie schon bei vorherigen Runden seine Teilnahme an der Debatte verweigert habe. Nur wenige Stunden vorher war der frühere republikanische Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, aus dem Vorwahl-Rennen ausgestiegen - angesichts mauer Umfragewerte.
Der 61-Jährige hatte sich in den vergangenen Wochen als einziger republikanischer Präsidentschaftsbewerber mit harter Kritik an Trump hervorgetan. Am Mittwoch warf er seinen Mitstreitern erneut vor, sie seien zu feige, Trump hart anzugehen - aus Angst, dessen Basis zu verschrecken.
Quelle: dpa
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