Großbritannien: Sunak zieht sich nach Wahl-Debakel zurück

    Parlamentswahl in Großbritannien:Sunak zieht sich nach Wahl-Debakel zurück

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    Premierminister Sunak tritt nach der Niederlage seiner Tories bei der Wahl in Großbritannien als Parteichef zurück. Zuvor hatte die oppositionelle Labour-Party deutlich gewonnen.

    Unterhaus Großbritannien
    Die Labour-Partei siegte bei der Parlamentswahl mit klarem Vorsprung. Tories-Chef Sunak will nun auch als Parteichef abtreten.05.07.2024 | 1:29 min
    Nach der Niederlage der konservativen Tories bei der Parlamentswahl in Großbritannien zieht Rishi Sunak in seiner Partei Konsequenzen. Er werde als Parteichef zurücktreten, sobald die formalen Regelungen für die Nachfolge geklärt seien, kündigte der bisherige Premierminister am Morgen in London an.
    Seine Konservativen hatten zuvor ein historisch schlechtes Ergebnis bei der Wahl zum Unterhaus eingefahren. Die Partei verlor ihre Mehrheit und kommt nach Auszählung fast aller Stimmen nur noch auf 120 von 650 Mandaten. Bei der vergangenen Wahl hatte sie 365 Sitze im Unterhaus errungen.
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    Sunak entschuldigte sich bei den Wählern. Er habe alles gegeben, aber das Urteil sei deutlich.

    Ich habe Ihre Wut und Ihre Enttäuschung vernommen und ich übernehme die Verantwortung für diese Niederlage.

    Rishi Sunak, Parteichef der britischen Konservativen

    Seinem Nachfolger Keir Starmer wünschte er Erfolg.

    Johnson und Truss leiten Tory-Niedergang ein

    Die Konservativen regierten in Großbritannien seit 14 Jahren. Sunak hatte die Parteiführung und damit das Amt des Regierungschefs im Oktober 2022 übernommen. Er war Nachfolger von Premierministerin Liz Truss, die mit ihrer Politik Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst hatte und nach 49 Tagen im Amt zurücktreten musste.
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    Die Jungwähler in Großbritannien wünschen sich, dass ihre Themen ernst genommen und ihre Erwartungen erfüllt werden. Viele fühlen sich von der der Politik ignoriert.04.07.2024 | 2:10 min
    Zuvor hatte auch deren Parteikollege Boris Johnson nach verschiedenen Skandalen seinen Hut nehmen müssen. Die Unzufriedenheit über die beiden Vorgänger Sunaks war nach Angaben des Politikwissenschaftlers John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow der Hauptgrund für die krachende Niederlage der Tories.

    Millionär Rishi Sunak gilt als abgehoben

    Sunak, der früher in der Finanzbranche arbeitete und mit der Unternehmerin Akshata Murty verheiratet ist, besitzt ein Millionenvermögen. Auch das hatte seinen Ruf verfestigt, abgehoben zu sein.
    Seinen eigenen Wahlkreis gewann Sunak deutlich. Er sagte, er freue sich darauf, in den kommenden Wochen mehr Zeit in seinem Wahlkreis zu verbringen.
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    Suella Braverman könnte auf Sunak folgen

    Die Konservative Partei wird jetzt die Opposition im Unterhaus stellen und steht vor einem Richtungsstreit. Erwartet wird, dass ihr ein weiterer Rechtsruck bevorsteht.
    Rishi Sunak auf der Plattform X
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    Nach den schweren Mandatsverlusten ist die Partei ausgedünnt. Mehrere potenzielle Nachfolger haben ihren Sitz verloren. Darunter Verteidigungsminister Grant Shapps und die bisherige Ministerin für Parlamentsfragen, Penny Mordaunt.
    Handelsministerin Kemi Badenoch dagegen, der bisher ebenfalls gute Chancen eingeräumt werden, verteidigte ihr Mandat. Sie steht am rechten Rand innerhalb der Partei, ebenso wie die frühere Innenministerin Suella Braverman, die ebenfalls als aussichtsreiche Kandidatin für die Parteiführung gilt.

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