Nach Krawallen in England: Justiz klagt zwei Zwölfjährige an

    Nach rechtsradikalen Krawallen:Britische Justiz klagt zwei Zwölfjährige an

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    In mehreren britischen Städten kam es zu schweren rechtsextremen Ausschreitungen. Die Justiz reagiert mit Festnahmen und hunderten Anklagen, nun auch gegen zwei Zwölfjährige.

    Großbritannien, Sunderland: Menschen protestieren im Stadtzentrum von Sunderland nach den Messerattacken vom Montag in Southport. Archivbild
    Nach dem tödlichen Messerangriff auf Kinder in Nordengland gab es Falschinformationen im Netz und Krawalle auf den Straßen.
    Quelle: dpa

    Wegen der rechtsradikalen Ausschreitungen in britischen Städten hat die Justiz bisher Hunderte Menschen angeklagt, darunter auch zwei Zwölfjährige. Ein Junge soll sich in der nordwestenglischen Stadt Southport an Ausschreitungen beteiligt haben. In Manchester räumte ein gleichaltriger Junge ein, an zwei verschiedenen Tagen an Randalen teilgenommen zu haben.
    Die Zwölfjährigen sind die bislang jüngsten Angeklagten, wie der Sender Sky News berichtete. In England beginnt die Strafmündigkeit ab dem Alter von zehn Jahren.
    Ein Polizeiwagen inmitten eines Anti-Rassismus-Protests in London.
    In Großbritannien sind weitere rechtsextreme Krawalle ausgeblieben. Stattdessen haben Tausende gegen Fremdenhass protestiert. Die Justiz geht hart gegen rechte Randalierer vor.08.08.2024 | 1:16 min

    927 Festnahmen nach rechtsextremen Ausschreitungen

    Bisher hat die Polizei insgesamt 927 Menschen festgenommen und davon 466 angeklagt. Mehrere Täter wurden bereits zu Haftstrafen verurteilt:

    • Weil er sich an Unruhen an einem Hotel nahe Rotherham, in dem Asylbewerber untergebracht sind, beteiligte, muss ein 41-jähriger Mann für zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis.
    • Ein 18-Jähriger, der in der Stadt Darlington Steine auf Polizisten geworfen und über einen Treffer gejubelt hatte, erhielt anderthalb Jahre Jugendarrest.
    Nach Bluttat in Southport - Krawalle auch in London
    Als Reaktion auf die massiven Ausschreitungen der letzten Tage hat die britische Regierung ein hartes Durchgreifen gegen die Randalierer angekündigt. 06.08.2024 | 2:03 min
    Die britische Regierung zeigte sich zufrieden, dass sich die Lage zuletzt entspannt hat. Man bleibe aber wachsam und werde nicht nachlässig, sagte eine Regierungssprecherin. Sie lobte die schnelle Reaktion der Justiz. Premierminister Keir Starmer habe seinen Sommerurlaub auch wegen der Ausschreitungen und die Reaktion der Behörden darauf abgesagt, sagte die Sprecherin.

    Drei Mädchen starben an Folgen der Messerattacke

    Nach Angaben des Branchenverbandes UK Hospitality brach der Umsatz im Gastgewerbe wegen der Ausschreitungen teilweise stark ein. Vorausgegangen war ein Messerangriff in Southport, bei dem drei Mädchen erstochen und mehrere Kinder verletzt wurden.
    In sozialen Netzen war die Falschmeldung geschürt worden, der Täter sei ein muslimischer Migrant. Der 17 Jahre alte Tatverdächtige wurde als Sohn von Ruandern in Großbritannien geboren.
    Nach dem Messerangriff im nordenglischen Southport wird der Tatverdächtige wegen dreifachen Mordes angeklagt. In der Nacht hat es erneut wegen der Tat gewaltsame Proteste gegeben.
    Nach dem Messerangriff im nordenglischen Southport wird der Tatverdächtige wegen dreifachen Mordes angeklagt. In der Nacht hat es erneut wegen der Tat gewaltsame Proteste gegeben.01.08.2024 | 0:25 min
    Quelle: dpa

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