US-Vizepräsident J.D. Vance will seine ebenfalls nicht offiziell eingeladene Ehefrau Usha bei ihrer Reise nach Grönland begleiten. Grönland und Dänemark kritisieren die Pläne.26.03.2025 | 2:01 min
Die dänische Regierung hat die geänderten Grönland-Reisepläne von US-Vizepräsident
J.D. Vance und seiner Frau Usha begrüßt. Die Änderung sei eine Deeskalation, sagte Außenminister Lars Løkke Rasmussen am Mittwoch dem Sender DR1. Das sei eine gute Sache, auch wenn Vance den Eindruck zu erwecken suche, die weltweite Sicherheit stehe auf dem Spiel.
Das Büro von Usha Vance hatte am Wochenende angekündigt, die Frau des Vizepräsidenten werde mit einem ihrer drei Kinder als Teil einer US-Delegation "historische Stätten besuchen" und "das grönländische Erbe kennenlernen".
Grönland und
Dänemark reagierten verschnupft.
Die grönländische Regionalregierung betonte, sie habe "keine Einladungen für Besuche ausgesprochen, weder privat noch offiziell". Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte, der Besuch sei "inakzeptabler Druck". Das dänische Außenministerium erklärte, es sei nicht in die Planung involviert.
Grönland will unabhängig werden von Dänemark, allein über seine Zukunft entscheiden, allein an seinen Bodenschätzen verdienen. Doch an denen ist auch Donald Trump interessiert. 27.02.2025 | 4:28 min
Dänemark erleichtert über Plan-Änderung
Am Dienstag kündigte J.D. Vance an, er wolle seine Frau nicht "den ganzen Spaß alleine haben lassen", sondern sie am Freitag begleiten. Das Paar wird jetzt den Außenposten der US-Raumfahrtbehörde in Pituffik an der Nordwestküste Grönlands besuchen, anstelle der zuvor angekündigten Solofahrt von Usha Vance zum Avannaata Qimussersu-Hundeschlittenrennen in Sisimiut.
Auf diese Weise umgehen die USA das diplomatische Tabu, offizielle Vertreter uneingeladen in ein fremdes Land zu schicken und sie dort mit der Bevölkerung zusammentreffen zu lassen.
Besuch einer US-Raumfahrtbehörde geplant
Der Sprecher der Konservativen Fraktion für grönländische Angelegenheiten im dänischen Parlament, Rasmus Jarlov, schrieb im Kurznachrichtendienst X, der neue Zeitplan bedeute, dass die Vances jegliches Zusammentreffen mit Grönländern vermeiden. Der Besuch eines US-Vizepräsidenten auf einer amerikanischen Militärbasis sei dagegen völlig unumstritten.
Grönland ist ein autonomer Teil Dänemarks, liegt an strategisch wichtigen Luft- und Seerouten im Nordatlantik und verfügt über reiche Vorkommen an seltenen Erden, die für die Herstellung von Mobiltelefonen und Technologien für erneuerbare Energien benötigt werden. Außerdem beherbergt es einen wichtigen US-Militärstützpunkt.
Trump bekräftigt Anspruch auf Grönland
US-Präsident
Donald Trump hat schon in seiner ersten Amtszeit ein Auge auf die größte Insel der Welt geworfen und nach seinem Wahlsieg im November wiederholt erklärt, sie werde "so oder so" eines Tages zu den USA gehören.
Vor dem Vance-Besuch bekräftigte er den Anspruch auf die Insel erneut. "Wir brauchen Grönland für die internationale Sicherheit. Wir brauchen es. Wir müssen es haben", sagte Trump in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem Podcaster Vince Coglianese und fügte an: "Ich sage es nur ungern so, aber wir werden es haben müssen."
Grönland liegt im arktischen Meer vor der Küste Kanadas. Nur etwa 56.500 Menschen leben dort. Die USA sind sehr interessiert an der Insel. Ein kurzer Überblick.06.03.2025 | 1:06 min
Quelle: AP, AFP, dpa