Niederlande: Rechtspopulist Wilders wird nicht Premier

    Trotz Wahlsiegs in Niederlande:Wilders verzichtet auf Amt des Premiers

    |

    Er hatte nicht die gewünschte Unterstützung: Der Rechtspopulist Geert Wilders hat verkündet, auf den Posten des Regierungschefs der Niederlande verzichten zu wollen.

    Niederlande, Den Haag: Geert Wilders, Vorsitzender der Partei für die Freiheit (PVV), trifft im Aufstellungsbereich des Repräsentantenhauses ein
    Bei den niederländischen Wahlen hatte der Rechtspopulist Geert Wilders eigentlich gewonnen. Doch er verzichtet auf das Ministerpräsidenten-Amt, da er keine Koalitionspartner findet.14.03.2024 | 1:35 min
    Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders sieht nach eigenen Angaben keine Chancen mehr, das Amt des Regierungschefs zu übernehmen. "Ich kann nur Premierminister werden, wenn alle Parteien in der Koalition dies unterstützen", schrieb Wilders im Onlinedienst X. "Das war nicht der Fall", fügte er mit Blick auf die anhaltenden Koalitionsverhandlungen hinzu.

    Post von Geert Wilders

    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Er wolle ein rechtes Kabinett, fügte Wilders an. Die Liebe zu seinem Land und seinen Wählern sei größer und wichtiger "als meine eigene Position".
    Zuvor hatten niederländische Medien berichtet, es habe in den Gesprächen zur Bildung einer Regierung einen Durchbruch gegeben. Es galt als wahrscheinlich, dass eine Expertenregierung gebildet wird, wie es sie in der Vergangenheit etwa auch in Italien gegeben hat.
    Erstarken der rechten Parteien in Europa
    Was bedeutet das Erstarken der Europaskeptiker für Europa?08.01.2024 | 2:03 min

    Details zur Regierungsbildung am Donnerstag erwartet

    Wilders rechtspopulistische PVV hatte im November die vorgezogene Parlamentswahl in den Niederlanden überraschend gewonnen, bislang gelang es der Partei aber nicht, ein Regierungsbündnis zu schmieden.
    Er brauchte mindestens zwei weitere Parteien für eine Mehrheit. Doch seine beiden möglichen Partner, die rechtsliberale VVD des scheidenden Ministerpräsidenten Mark Rutte sowie die Mitte-Rechts-Partei NSC, hatten es abgelehnt, unter Wilders eine Koalition zu bilden. In den vergangenen Tagen hatten sich die Parteichefs aber darauf geeinigt, die Verhandlungen über die Bildung einer Koalition wieder aufzunehmen. Einzelheiten über diese Einigung sollen erst Donnerstag bekannt gegeben werden.
    PVV party leader Geert Wilders meets with members of his party at the Dutch Parliament
    Während Europas Rechtspopulisten nach Wilders' Wahlsieg jubelten, gab es auch sorgenvolle Reaktionen und Warnungen vor einem Rechtsruck.23.11.2023 | 2:49 min

    Wilders: Gegen Islam und Waffenlieferungen an Ukraine

    Wilders hatte im Wahlkampf angekündigt, jegliche Einwanderung zu stoppen, niederländische EU-Zahlungen zu kürzen und den Beitritt neuer Mitglieder wie etwa der Ukraine zu verhindern. Zudem lehnt er den Islam ab und will Waffenlieferungen an die Ukraine nicht fortsetzen.
    Der Rechtspopulist wird wegen seiner heftigen Polemik gegen Einwanderer mitunter mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verglichen. Im Wahlprogramm seiner Partei wurden unter anderem ein Verbot von Moscheen und Referenden über einen EU-Austritt der Niederlande gefordert.

    Mehr zu Wilders