Feuerpause und Geiseln: USA: Gaza-Verhandlungen laufen "gut"

Feuerpause und Geiseln:USA: Gaza-Verhandlungen laufen "gut"

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Die Gespräche verliefen "gut", heißt es von US-Seite: In den Verhandlungen um die Freilassung von Geiseln und eine Feuerpause im Gazastreifen sehen Unterhändler positive Signale.

Nach wochenlangem Stillstand scheint Bewegung in die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und eine Freilassung von Geiseln zu kommen. Die Gespräche der internationalen Vermittler verliefen "konstruktiv" und "gut", sagte der Kommunikationsdirektor des US-Sicherheitsrates, John Kirby. Das habe der US-Gesandte Brett McGurk signalisiert.
Bei den Gesprächen gehe es um eine längere Pause, "um alle Geiseln freizulassen", und darum, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen, so Kirby weiter. Eine westliche Diplomatin, die in die Verhandlungen eingebunden ist, sagte, dass beide Seiten eine Pause wollten und bereit seien, Zugeständnisse zu machen. "Die Zeit setzt sie unter Druck."

Abrücken von starren Positionen?

Zuvor hatte es bereits Anzeichen gegeben, dass sowohl die Hamas als auch die israelische Regierung bereit sind, von starren Forderungen abzurücken. Israels Verteidigungsminister Joav Galant sagte bei einem Treffen mit dem US-Nahostberater McGurk, Israel werde die Befugnisse seiner Geisel-Unterhändler "ausweiten". Ein Hamas-Anführer sagte am selben Tag, er halte ein neues Geisel-Abkommen in naher Zukunft für möglich.
Die Vermittler kommen Medienberichten zufolge an diesem Freitag in Paris zu einer neuen Verhandlungsrunde zusammen. Mit Blick auf Berichte, wonach die islamistische Hamas ihre Position abgeschwächt habe, wolle auch Israel eine Delegation schicken, meldete die "Times of Israel".
Während einer einwöchigen Feuerpause im vergangenen November waren im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas 105 Geiseln im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge freigelassen worden. Von den restlichen Geiseln dürften nach israelischen Informationen höchstens noch rund 100 am Leben sein.

Gespräche zu kritischem Zeitpunkt

Die Gespräche finden zu einem kritischen Zeitpunkt statt: Israel bereitet derzeit eine Militäroffensive auf die an Ägypten angrenzende Stadt Rafah im Süden des Küstenstreifens vor, um nach eigenen Angaben die verbliebenen Hamas-Bataillone zu zerschlagen und dort vermutete Geiseln zu befreien. Die Regierung hat aber noch keinen Einsatzbefehl erteilt.
In dem Ort haben Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. Benny Gantz, Minister in Israels Kabinett, hatte kürzlich laut Medienberichten angedeutet, dass - wenn kein Geisel-Abkommen zustande kommen sollte - die Armee während des muslimischen Fastenmonats Ramadan angreifen werde. Der für Muslim heilige Monat beginnt in diesem Jahr um den 10. März herum.

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Quelle: AP, AFP, dpa

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