Frankreichs Ex-Präsident:Hollande tritt als Kandidat bei Neuwahlen an
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Neuwahlen für den 30. Juni und den 7. Juli angekündigt. Sein Vorgänger François Hollande will dabei als Abgeordneter kandidieren.
François Hollande war von 2012 bis 2017 Staatschef von Frankreich.
Quelle: dpa
Der frühere französische Präsident François Hollande kandidiert bei der anstehenden Parlamentswahl als Abgeordneter. "Noch nie war die extreme Rechte so nah an der Macht. In unserem Land herrscht politische Verwirrung", teilte der Sozialist am Samstag mit.
Angesichts dieser ernsten Lage habe er beschlossen, im Rahmen des neuen Linksbündnis Le nouveau Front populaire im Departement Corrèze in Südwestfrankreich zu kandidieren. Der 69-Jährige war von 2012 bis 2017 Staatschef von Frankreich.
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Hollande richtet Aufruf an die Wähler
Die Sozialisten, Frankreichs Linkspartei sowie Grüne und Kommunisten hatten am Freitag ein gemeinsames Antreten als Bündnis bei der Parlamentswahl angekündigt, ohne zunächst einen Spitzenkandidaten für den Fall des Siegs zu benennen. Auch nach dem Ende seiner Zeit als Präsident ist Hollande in Frankreichs politischem Leben präsent geblieben. Gelegentlich berät sich auch sein Nachfolger Emmanuel Macron mit ihm.
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Hollande unterstützt den Zusammenschluss linker Parteien, die so den rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) stoppen wollen. Auf die Frage, ob er auch Premierminister werden wolle, entgegnete Hollande, es gehe ihm nicht um sein persönliches Fortkommen: "Ich war Präsident der Republik, ich strebe nichts für mich persönlich an." Er rief die Franzosen auf, in der zweiten Wahlrunde die Rechtspopulisten zu stoppen.
Neuwahlen als Reaktion auf Europawahl-Ergebnis
Staatschef Macron hatte als Reaktion auf die Niederlage seiner liberalen Kräfte bei der Europawahl und den haushohen Sieg der Rechtsnationalen am vergangenen Sonntag überraschend die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen für den 30. Juni und den 7. Juli angekündigt.
Quelle: dpa, AFP
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