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Wahlen in Frankreich:Bolloré - ein Milliardär fördert die Rechten
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Er zählt zu Frankreichs reichsten Männern: Vincent Bolloré. Der Investor und seine Medien fördern die Rechtspopulisten um Parteichef Bardella. Deren Wahlsieg könnte Bolloré nützen.
Vincent Bolloré strebte schon lange eine "Union der Rechten" an. (Archivbild)
Quelle: AFP
Wenn die Rechtspopulisten in Frankreich am Sonntagabend ihren Wahlsieg feiern, den alle Umfragen erwarten lassen, dann kann Milliardär Vincent Bolloré sich selbst gratulieren. Den Aufstieg des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) hat der einflussreiche Geschäftsmann und Medien-Investor massiv gefördert.
RN-Parteichef Jordan Bardella, der Premierminister werden will, stünde vermutlich nicht da, wo er derzeit steht, hätte er nicht das Medienimperium des ultrarechten Investors hinter sich.
Nach einer am Freitag veröffentlichten Studie hat die Sendezeit für rechtsextreme Meinungen in drei von Bolloré übernommenen französischen TV-Sendern der Canal-Plus-Gruppe um mehr als die Hälfte zugenommen. Dies sei auch dadurch geschehen, dass viele meinungsstarke Gäste zu Wort kommen durften, deren Redezeit nicht von der Medienaufsicht überprüft werde, heißt es in der Analyse des EpoS Economic Research Center.
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Bollorés Medien unterstützen Bardella
Bolloré hatte bereits 2022 die Präsidentschaftskandidatur des rechtsextremen Publizisten Eric Zemmour vorangebracht. Zemmour fiel später in Ungnade, statt dessen rollten Bollorés Medien Bardella den roten Teppich aus.
"Mein Plan für Frankreich", so titelte die jüngste Ausgabe der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche", die ein vierseitiges Exklusiv-Interview mit Bardella brachte. Die Zwischentitel lasen sich wie eine Wahlkampfbroschüre: "Ich will die Wirtschaft stabilisieren" und "Alles ist bereit. Ich habe die Regierung schon im Kopf".
Bolloré strebte schon lange eine "Union der Rechten" an. Und im aktuellen Wahlkampf zur Parlamentswahl scheint dies weitgehend gelungen: Bardellas Partei bekam Zulauf sowohl von der noch weiter rechts stehenden Partei Reconquête, als auch von den konservativen Republikanern. In beiden Fällen gab es offensichtliche Verbindungen zu Bollorés Medien.
So rief der Moderator des Senders CNews während einer Talkshow Bardella an und ließ eine Vertreterin von Reconquête auf dessen Anrufbeantworter sprechen: "Jordan, eine Koalition ist möglich!". Bardella lehnte ein formelles Bündnis mit der Partei ab, nahm aber gerne Marion Maréchal auf, eine Nichte der RN-Führungsfigur Marine Le Pen. Maréchal hatte sich zuvor mit Zemmour überworfen.
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Einwanderung und Kriminalität als Top-Themen
Der beste Fang für den RN war jedoch Eric Ciotti, der Parteichef der Republikaner. Dieser kündigte sein Überlaufen zu den Rechtspopulisten an, nachdem er mit Bolloré in dessen Pariser Residenz zu Mittag gegessen hatte.
Die Bolloré-Medien, darunter auch der Radiosender Europe 1, räumen zudem den Lieblingsthemen der Rechtspopulisten großen Platz ein. Häufig geht es um Einwanderung und Kriminalität, ein kausaler Zusammenhang wird dabei mehr oder weniger offen behauptet. Yunnes Abzouz vom Investigativ-Magazin "Mediapart" sagt:
RN-Erfolg brächte Vorteile für Bolloré
Bei der Neuwahl der Nationalversammlung am Sonntag treten für den RN auch zwei Kandidaten an, die zuvor regelmäßig auf CNews zu sehen waren. Einer von ihnen ist für seine prorussische Haltung bekannt, der andere hat ein Buch mit der These veröffentlicht, die EU habe "die Stimme der Völker ermordet".
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Ein Sieg der Rechtspopulisten und ihrer Verbündeten dürfte für Bolloré - einen der reichsten Männer Frankreichs - nicht zuletzt wirtschaftliche Vorteile bedeuten:
Bardella hat bereits angekündigt, dass er den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Frankreich privatisieren wolle, wenn er Regierungschef ist. Dies würde die Konkurrenz der Bolloré-Medien schwächen - und es könnte sich die eine oder andere zusätzliche Übernahme für den freundschaftlich gesinnten Geschäftsmann ergeben.
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Und schließlich könnte Bolloré die Hoffnung hegen, dass eine rechtspopulistische Regierung, der er den Steigbügel gehalten hat, ihm bei seinen juristischen Affären unter die Arme greift. Die französische Staatsanwaltschaft hat kürzlich erst einen Prozess gegen Bolloré wegen Beihilfe zur Korruption gefordert.
Quelle: Ulrike Koltermann, AFP
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