Razzia in Ferrara:Rechtsextreme verteilten Hitler-Flugblätter
Mussolini-Bilder, Messer und Schlagstöcke, hat die Polizei bei einer Razzia im italienischen Ferrara sichergestellt. Zuvor waren Rechtsextreme durch das jüdische Viertel gezogen.
Bei einer Razzia gegen die rechtsextreme Szene in Ferrara sind Propagandaschriften, aber auch Waffen sichergestellt worden.
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In der norditalienischen Stadt Ferrara ist eine Gruppe von Neofaschisten nach Polizeiangaben in Uniform durchs jüdische Viertel gezogen und hat Flugblätter verteilt, auf denen die beiden Diktatoren Benito Mussolini und Adolf Hitler verherrlicht wurden.
Bei einer Razzia gegen die dortige rechtsextreme Szene wurden nun in verschiedenen Wohnungen weitere Propagandaschriften, aber auch Messer und Schlagstöcke sichergestellt. Zudem gab es wegen Verherrlichung des Faschismus und Anstiftung zum Rassenhass Strafanzeigen gegen insgesamt 24 Verdächtige - allesamt Italiener im Alter zwischen 24 und 30 Jahren.
Faschismus in Ferrara: Morddrohungen gegen Aktionsgegner
Der Zug durchs jüdische Viertel fand nach Angaben der Polizei bereits in der Weihnachtszeit statt, wurde aber erst jetzt bekannt. Dabei sollen die Männer Flugblätter mit Mussolini- und Hitler-Bildern verteilt haben, auf denen auch Parolen wie "Viel Feind, viel Ehr" zu lesen waren. Zudem sollen einige von ihnen in einem Restaurant Morddrohungen gegen Gäste ausgestoßen haben, die die Aktion stoppen wollten.
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Der faschistische Diktator Mussolini (1883-1945) war in Italien mehr als zwei Jahrzehnte an der Macht. Das Land war damals einer der engsten Verbündeten von Nazi-Deutschland unter Hitler. Die jüdische Gemeinde von Ferrara zählt zu den ältesten jüdischen Gemeinden Italiens.
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Quelle: dpa