Betrug mit Grenzmauer-Spenden: Bannon bekennt sich schuldig

Verfahren um Grenzmauer-Spenden:Ex-Trump-Berater Bannon räumt Schuld ein

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Er soll sich an Spenden für den in Trumps erster Amtszeit vorangetriebenen Mauerbau bereichert haben. Nun hat sich der Ex-Berater des Präsidenten, Steve Bannon, schuldig bekannt.

Steve Bannon
Ex-Trump-Berater Steve Bannon hat sich schuldig bekannt.
Quelle: AP

Steve Bannon, Ex-Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, hat sich in einem Strafverfahren um mutmaßlichen Betrug mit Staatsanwälten in New York verständigt. Der 71-Jährige bekannte sich in einem Anklagepunkt der Verschwörung zum Betrug schuldig und wendete damit eine drohende Haftstrafe ab.
Bannon wurde eine dreijährige Strafaussetzung gewährt - unter der Auflage, dass er sich nichts zuschulden kommen lasse.

"We Build the Wall" - Bannon bereichert sich

Ihm wurde zur Last gelegt, sich mit anderen Personen an Spenden in Höhe von Hunderttausenden Dollar für den in Trumps erster Amtszeit vorangetriebenen Bau einer Mauer an der Südgrenze der USA persönlich bereichert zu haben. Dabei ließ er Geldgeber laut Anklage im Glauben, dass alle Zuwendungen dem Projekt namens "We Build the Wall" zugute kämen.
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Gestartet wurde die Kampagne 2018, nachdem Bannon von Trump als Chefstratege im Weißen Haus gefeuert worden war. Schnell kamen für "We Build the Wall" mehr als 20 Millionen Dollar (heute rund 19,3 Millionen Euro) zusammen, aus privaten Mitteln wurden auch einige Kilometer Mauer entlang der Grenze zu Mexiko gebaut.
Allerdings meldete die International Boundary and Water Commission, ein von den USA und Mexiko geschaffenes Gremium für den Schutz von Grenzen und Gewässern, Bedenken über das Projekt an. Bundesbehörden ermittelten zudem und selbst Trump übte Kritik an der Kampagne.
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Trump begnadigte Bannon

Ähnliche Vorwürfe, die auf Bundesebene gegen Bannon erhoben wurden, versandeten jedoch, weil Trump seinen Ex-Chefstrategen am letzten Tag seiner ersten Amtszeit begnadigte. Eine präsidiale Begnadigung gilt allerdings nur für Straftaten auf Bundesebene, nicht auf Ebene der US-Staaten. Der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, strengte kurz darauf ein Strafverfahren gegen Bannon an.
Laut dem Büro der Bezirksstaatsanwaltschaft darf Bannon gemäß der jüngsten Vereinbarung keine Spenden mehr sammeln oder irgendeine treuhänderische Funktion für eine Stiftung mit Anlagen im Staat New York innehaben. Ihm ist zudem untersagt, von Spendern für "We Build the Wall" gesammelte Daten zu nutzen, zu verkaufen oder zu besitzen.
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Bannon fordert Ermittlungen gegen New Yorker Justiz

Bannon hatte das Verfahren gegen ihn als "politische Verfolgung" bezeichnet. Nach der Einigung mit der Staatsanwaltschaft forderte er die neue Justizministerin Pam Bondi auf, sofort Strafermittlungen gegen die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James und Bragg einzuleiten.
Tatsächlich hat Bondi erst kürzlich ihr Haus angewiesen, Fällen nachzugehen, bei denen Strafverfolgungsbehörden aus Sicht Trumps als politische "Waffe" gegen Konservative eingesetzt worden seien.

Anordnung eines US-Richters
:Trumps Ex-Berater Bannon soll Haft antreten

Steve Bannon, Donald Trumps Ex-Berater, muss für vier Monate ins Gefängnis. Bannon war bereits im Oktober 2022 wegen Missachtung des Kongresses zu der Haftstrafe verurteilt worden.
Archiv: Steve Bannon am 24.2.2024
Quelle: AP
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