Nur Hälfte bis kommenden März:EU räumt Scheitern der Munitionspläne ein
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Die EU hatte der Ukraine umfangreiche Munitionslieferungen zugesagt. Doch jetzt muss der Außenbeauftrage Borrell zugeben: Daraus wird erstmal nichts.
Die EU bestätigt das Fehlschlagen der Munitionspläne an die Ukraine.
Quelle: AP
Die EU hat ein Scheitern ihrer ehrgeizigen Pläne für die Belieferung der Ukraine mit Artilleriegeschossen eingeräumt. Von der in Aussicht gestellten Menge von einer Million Schuss werde man bis März voraussichtlich nur etwas mehr als die Hälfte geliefert haben, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Rande eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Bereits gestern hatte ZDFheute über die Verzögerung berichtet.
Neues Ziel ist es nun, die Marke von einer Million zumindest noch in diesem Jahr zu erreichen. Nach Angaben von Borrell haben Mitgliedstaaten zugesagt, von März bis dahin rund 630.000 weitere Geschosse zu liefern. Dann werde man bei mehr als einer Million sein. Borrell kündigte zudem an, weitere 20.000 ukrainische Soldaten sollten von EU-Ländern ausgebildet werden. Bislang waren es 40.000.
Eine Million Geschosse hatte die EU der Ukraine bis zum März versprochen. Am Mittwoch will die EU nun ein neues Zieldatum dafür nennen: Ende 2024.
Florian Neuhann, Brüssel
Exklusiv
Munition für Ukraine: EU lieferte bisher 330.000 Granaten
Die EU-Staaten hatten der Ukraine am 20. März des vergangenen Jahres versprochen, innerhalb von zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Abwehrkrieg gegen Russland bereitzustellen. Sie sollten aus den Beständen der Mitgliedstaaten, aber auch über neue gemeinsame Beschaffungsprojekte organisiert werden und Engpässe der ukrainischen Streitkräfte verhindern.
Nach den jüngsten Zahlen des Auswärtigen Dienstes der EU konnten bislang allerdings erst etwa 330.000 der in Aussicht gestellten Artilleriegranaten geliefert werden. Weitere rund 200.000 sollen noch innerhalb der Zwölf-Monats-Frist folgen. Dann werde man voraussichtlich etwas mehr als 52 Prozent des Ziels erreicht haben, sagte Borrell.
Die Ukraine habe beim Treffen des NATO-Ukraine-Rats dargelegt, "wie prekär die Lage ist". Viele Staaten hätten „mehr Munition in Aussicht gestellt“, so Ulf Röller aus Brüssel.11.01.2024 | 2:16 min
Als Grund nannte er unzureichende Produktionskapazitäten.
Politiker aus Ländern wie Estland und auch Borrell hatten allerdings immer wieder auch andere Gründe genannt. Borrell betonte so mehrfach, das Problem seien seiner Auffassung nach nicht die Industriekapazitäten und verwies darauf, dass erhebliche Mengen an in der EU produzierter Munition wegen bestehender Verträge in andere Staaten geliefert würden.
Unter anderem die estnische Regierung schlug deswegen vor, Verhandlungen mit diesen Abnehmerländern zu führen oder Munition auch in Drittstaaten aufzukaufen.
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