Kallas zu Kreml-Fahndung: Beweis, dass ich das Richtige tue

    Kallas zu Russland-Fahndung:"Beweis dafür, dass ich das Richtige tue"

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    Russland hat die Regierungschefin von Estland zur Fahndung ausgeschrieben. Kaja Kallas zählt zu den größten Kritikern von Wladimir Putin. Nun hat sie sich zur Fahndung geäußert.

    Estlands Premierministerin Kaja Kallas
    Estlands Premierministerin Kaja Kallas zählt zu den schärfsten Kritikern von Wladimir Putin.
    Quelle: epa

    Russland hat Estlands Regierungschefin Kaja Kallas zur Fahndung ausgeschrieben. Dies geht aus einem Vermerk hervor, der am Dienstag auf der Internetseite des Moskauer Innenministeriums zu sehen war. Demnach wird Kallas in Russland wegen "einer Strafsache" gesucht.
    Kallas äußerte sich auf der Online-Plattform X zu der Fahndung. Russlands Schritt sei nicht überraschend, so Kallas. "Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass ich das Richtige tue - die starke Unterstützung der EU für die Ukraine ist ein Erfolg und schmerzt Russland." Kallas wolle sich weiterhin für die Ukraine stark machen. "Der Kreml hofft nun, dass dieser Schritt dazu beitragen wird, mich und andere zum Schweigen zu bringen - aber das wird nicht passieren", schrieb Kallas weiter.

    Estlands Regierungschefin Kaja Kallas auf X

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    Vorwurf: Abriss sowjetischer Soldaten-Denkmäler

    Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass wird Kallas und anderen Personen vorgeworfen, den Befehl zum Abriss sowjetischer Soldaten-Denkmäler gegeben zu haben. Auf der Fahndungsliste stehen auch der estnische Staatssekretär Taimar Peterkop sowie der litauische Kulturminister Simonas Kairys.
    Da angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine keiner von ihnen eine Reise nach Russland plant, dürfte der Schritt aber vor allem symbolischer Natur sein.

    Peskow: "Schändung des historischen Gedächtnisses"

    Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, sagte in Moskau, Kallas würden feindselige Handlungen gegen Russland und die "Schändung des historischen Gedächtnisses" vorgeworfen.

    Für Verbrechen gegen das Andenken an die Befreier der Welt von Nazismus und Faschismus muss man sich verantworten. Und das ist erst der Anfang.

    Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Innenministeriums

    Das schrieb Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa bei Telegram. Sacharowa bezog ihre Aussagen explizit auf Kallas und Peterkop.
    Infolge der seit zwei Jahren andauernden russischen Offensive in der Ukraine sind die Beziehungen zwischen Moskau und den baltischen Staaten äußerst angespannt.

    Russische Kriegsdenkmäler in baltischen Staaten



    Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis bezeichnete die Aufnahme von Kallas und anderer Politiker auf die Fahndungsliste unterdessen als Auszeichnung.

    Die politische Bewertung ist natürlich, dass es sich um eine Art Auszeichnung für Menschen handelt, die die Ukraine unterstützen und den Kampf des Guten gegen das Böse unterstützen.

    Gabrielius Landsbergis, Außenminister von Litauen

    Das sagte Landsbergis der Agentur BNS zufolge am Dienstag in Vilnius.

    Unterschiedliche Sicht auf vergangene Sowjetzeiten

    Kallas ist eine der schärfsten Kritikerinnen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie steht in Estland seit 2021 an der Spitze der Regierung.
    Die baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland, die immer wieder vor weitergehenden militärischen Ambitionen des Kremls warnen, sehen es so, dass sie zu Sowjetzeiten besetzt waren. Dagegen sieht sich Moskau als "Befreier" dieser Staaten und bezeichnet jede andere Sichtweise als "Geschichtsfälschung", was in Russland eine Straftat ist.
    Tcuker Carlson und Vladimir Putin
    Wladimir Putin gibt westlichen Medien nur selten Interviews. Nun sprach der für seine inhaltliche Nähe zu Donald Trump bekannte US-Journalist Tucker Carlson mit ihm.09.02.2024 | 1:41 min
    Estland will trotz der Aussage Putins, wonach ein Einmarsch Russlands in die Staaten der Nato, Polen und Lettland, "absolut ausgeschlossen" sei, weiter am Bau einer Verteidigungslinie an seiner Grenze zu Russland festhalten.

    Estland zweifelt an Putin-Aussagen

    Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur hatte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Tapa gesagt:

    Wir werden unsere Pläne nicht ändern, nur weil Putin einem Journalisten ein Interview gegeben hat.

    Hanno Pevkur, Verteidigungsminister von Estland

    Pevkur weiter: "Glauben Sie Wladimir Putin, nachdem was er in all den Jahren gesagt hat und wie er sich verhält?"

    Baltische Staaten sichern Grenzen

    Pevkur mahnte, den beschwichtigenden Äußerungen Putins keinen Glauben zu schenken. Wenige Tage vor dem Einmarsch in die Ukraine habe der Kreml einen Angriff auf das Nachbarland ebenfalls kategorisch ausgeschlossen. Er betonte:

    Wir erhöhen gerade unsere Bereitschaft. Und das ist es, was alle tun müssen. Nicht nur hier in Estland, sondern alle anderen auch.

    Hanno Pevkur, Verteidigungsminister von Estland

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    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Liveblog
    Quelle: AFP, dpa, Reuters, dpa

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