FAQ
Studie aus den USA:Sind die Straßen sicher genug für E-Autos?
von Jennifer Klein, Washington
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Eine Studie in den USA zeigt, dass E-Autos bei Unfällen Leitplanken teilweise deutlich verschieben. Die Wissenschaftler wollen für die Risiken sensibilisieren.
Elektrisch betriebene Fahrzeuge verschieben Leitplanken stärker als herkömmliche Autos. US-Forscher warnen vor Sicherheitslücken und fordern bessere Straßenbarrieren (Archivbild).
Quelle: EPA
Beim jüngsten Testdurchlauf in Lincoln im US-Bundesstaat Nebraska verschiebt ein elektrisch betriebener Pick-up demnach eine Betonbarriere um 50 Prozent mehr als vergleichbare Verbrenner-Fahrzeuge. Das erklärt Cody Stolle, der stellvertretende Direktor der zuständigen Forschungseinrichtung, gegenüber ZDFheute.
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Straßenbegrenzungen nicht sicher für E-Autos?
Ein beunruhigendes Ergebnis, denn in den USA werden solche Betonblöcke üblicherweise als Mittelstreifenbegrenzung auf Highways oder zur Absicherung von Baustellen genutzt.
Seit Herbst 2023 haben die Wissenschaftler in Lincoln mehrere Tests mit zwei unterschiedlichen E-Autos durchgeführt, dem Pick-up des US-Herstellers Rivian und dem Tesla Model 3. In einem der Testdurchläufe hatte der E-Pick-up beispielsweise eine Leitplanke aus Stahl durchbrochen. Der Tesla hob die gleiche Leitplanke an und fuhr darunter hindurch. Das abschließende Fazit der Wissenschaftler: Die derzeitigen Straßenbegrenzungen seien nicht sicher genug für E-Autos.
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E-Autos schwerer als Verbrenner
Grund für die Ergebnisse der Crashtests ist das höhere Gewicht der Elektroautos, so die Wissenschaftler. Wegen ihrer Batterien bringen E-Autos deutlich mehr auf die Waage als vergleichbare Verbrenner.
Auch in Deutschland hatte vor zwei Jahren bereits ein Bericht der Automobilzeitschrift "Auto, Motor und Sport" für Aufsehen gesorgt. Tests von Versicherern wiesen nach Angaben der Zeitschrift schon damals darauf hin, dass auch deutsche Leitplanken und Barrieren dem steigenden Gewicht neuer Autos nicht mehr ausreichend standhalten könnten.
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Neue Herausforderungen für die Straßensicherheit
Dem Bericht zufolge werden die Schutzeinrichtungen bei Zulassungstests hauptsächlich von maximal 1,5 Tonnen schweren PKW getestet. Der durchschnittliche deutsche Neuwagen wiegt inzwischen allerdings fast 1,7 Tonnen.
Sicherheitsbedenken bei E-Autos sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Erst in diesem Jahr veröffentlichten Forscher eine Auswertung älterer Daten aus Großbritannien. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit für Fußgänger von einem Auto erfasst zu werden, bei E- oder Hybrid-Fahrzeugen doppelt so hoch wie bei Dieseln oder Benzinern.
- E-Autos: Blindenverband fordert Warngeräusche
Als mögliche Ursache nannten die Forscher, dass Autos mit einem Elektromotor deutlich leiser sind als Autos mit einem Verbrennungsmotor. Auch Brände bei E-Autos werden seit Längerem diskutiert. Grund sind die verbauten Hochvoltbatterien. Wenn diese in Brand geraten, ist das Löschen laut ADAC besonders schwierig.
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Forscher: E-Autos grundsätzlich sehr sicher
Dennoch sind E-Autos der Studie aus Lincoln zufolge kein besonders gefährliches Verkehrsmittel. Was die Sicherheit der Fahrzeuginsassen angeht, geben die Wissenschaftler Entwarnung. Der Innenraum des E-Pick-ups etwa sei nach dem jüngsten Test unbeschädigt geblieben.
Auch die Kräfte, die während der Kollision auf die Test-Dummys im Inneren des Autos gewirkt haben, lagen nach Angaben der Forscher innerhalb des gesetzlichen Rahmens.
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Forderung nach Anpassungen im Straßenverkehr
Mit ihren Forschungsergebnissen wollen die Wissenschaftler erreichen, dass die Straßenbarrieren frühzeitig mit der steigenden Zahl der Elektroautos angepasst werden. Gleichzeitig wollen sie auch Automobilhersteller bei der Entwicklung ihrer Modelle für die Sicherheitsrisiken sensibilisieren.
Dadurch soll dafür gesorgt werden, dass in Zukunft keine E-Autos mehr über eine Leitplanke hinweg in einen Abhang fallen oder Betonbarrieren auf Bauarbeiter geschoben werden. Kurzum: Die Straßen sollen sicherer werden.
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