Wegen Einreise-Regeln für Russen:Politiker fordern Konsequenzen für Ungarn
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Wegen der gelockerten Einreise-Bedingungen für Russen wollen deutsche Politiker Konsequenzen für Ungarn - von gründlichen Visa-Prüfungen bis hin zu Kontrollen an den Grenzen.
Viktor Orban besuchte Wladimir Putin überraschend Anfang Juli.
Quelle: DPA
Die Kritik an Ungarns Ankündigung, die Einreise-Bedingungen für russische und belarussische Staatsbürger zu lockern, reißt nicht ab. Unionspolitiker und das Bundesinnenministerium forderten Konsequenzen für den Nato- und EU-Staat.
"Die Spione und Mörder Putins haben schon viel Schaden in der EU und Deutschland angerichtet", sagte Weber in der "Bild am Sonntag" weiter. Die EU-Staats- und Regierungschefs müssten das Thema bei ihrem nächsten Gipfeltreffen klären. "Es muss Konsequenzen geben."
Ungarn lockert die Visaregeln für Russen und Belarussen, sie kommen nun leichter in den Schengen-Raum. In der EU sorgt das für Bedenken, die Tür sei offen für Spione.02.08.2024 | 3:16 min
Innenministerium: Nicht "potenziellen Einfallstore" erschaffen
Auch ein Sprecher von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, dass "die Gefahr von russischer Spionage und Sabotage" hoch sei und "sich seit dem Beginn von Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter verschärft" hat. Die EU-Länder müssten daher den Schutz erhöhen, anstatt "potenzielle Einfallstore" zu schaffen, sagte er der "Bild am Sonntag".
Es brauche "gründliche und strikte Visa-Prüfungen", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Marcel Emmerich dem Berliner "Tagesspiegel". Ungarns geplante Lockerungen bei den Einreisebestimmungen bereiteten "große Sorge und könnten Handlungsbedarf erfordern".
Wegen Alleingängen von Ministerpräsident Orban boykottiert die EU-Kommission den aktuellen Ratsvorsitzenden Ungarn.16.07.2024 | 0:24 min
Russische Bürger können in Ungarn arbeiten
Ungarns Regierungschef Viktor Orban hatte Anfang Juli ein Dekret unterzeichnet, mit dem das Schnellverfahren für die Erteilung von Visa in Ungarn wieder auf Russland und Belarus sowie sechs weitere Staaten ausgeweitet wurde.
Staatsbürger dieser Länder können nun sogenannte nationale Karten beantragen, um in Ungarn arbeiten zu können.
Warum sind die Beziehungen von EU und Ungarn derzeit so gestört? Ein Grund: Staatschef Orban ist kürzlich überraschend nach Moskau gereist.05.07.2024 | 1:29 min
Kontrollen an EU-Grenzen mit Ungarn gefordert
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) forderte Kontrollen an allen EU-Grenzen zu Ungarn, EU-rechtlich sei das möglich. Ungarns EU-Nachbarn Österreich, Kroatien, die Slowakei und Rumänien seien nun gefragt, sagte er der "Bild am Sonntag".
Der CDU-Abgeordnete Jürgen Hardt forderte sogar weitreichende Einreiseverbote. Einreiseerlaubnisse seien wichtig für die progressiven Elemente der russischen Zivilgesellschaft, sagte Hardt. "Das sind aber zunehmend wenige."
Quelle: AFP