Russlands Ölinfrastruktur nicht vor Drohnen zu schützen

    Analyse

    Schwere Drohnenangriffe :Russlands Ölinfrastruktur nicht zu schützen

    von C. Mölling und A. Racz
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    Drei russische Raffinerien wurden in zwei Tagen angegriffen, die Flugabwehr kann nicht alle Öleinrichtungen schützen. Und die Drohnenangriffe werden wahrscheinlich fortgesetzt.

    Rauch steigt auf nach Drohnen-Angriff der Ukraine auf russische Öl-Raffinerie in Rjasan
    Russische Öl-Raffinerie in Rjasan: Ziel der Drohnen-Angriffe der Ukraine.
    Quelle: Reuters

    Am 12. März griffen ukrainische Drohnen die NORSI-Ölraffinerie von Lukoil in Nischni Nowgorod an. Eine der Drohnen traf die Hauptdestillationsanlage für Rohöl und verursachte erhebliche Schäden.
    Den verfügbaren Videoaufnahmen zufolge verursachten die Drohnenangriffe massive Brände. Offensichtlich wurde mindestens die Hälfte der Produktion der Raffinerie gestoppt.
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    Militärische Kampagne gegen den russischen Kraftstoffsektor

    Am nächsten Tag, dem 13. März, beschädigte ein weiterer ukrainischer Drohnenangriff die große Raffinerie von Rosneft in Rjasan. Dies ist eine der größten Raffinerien in Russland. Infolge des Brandes musste die Hauptraffinerie abgeschaltet werden. Das genaue Ausmaß des Schadens ist noch nicht bekannt.



    Ebenfalls am 13. März wurde eine kleinere Raffinerie in der Region Rostow getroffen. Diese Anlage in Nowoschachtinsk musste ebenfalls die Produktion einstellen, allerdings nur für einen Tag, bis der Schaden lokalisiert war.
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    Folgen der Angriffe: Steigende Preise

    Die drei in den letzten zwei Tagen getroffenen Raffinerien machen etwa zwölf Prozent der gesamten russischen Ölverarbeitungskapazität aus. Die Ölpreise begannen bereits aufgrund der Nachrichten über die getroffenen Raffinerien zu steigen.
    Die Angriffe haben auch gezeigt, dass die Ukraine eine systematische, gut geplante Kampagne gestartet hat, die sich speziell gegen die russische Kraftstoffinfrastruktur richtet. Ziel ist es, die russische Wirtschaft und insbesondere den Kraftstoffsektor zu schwächen und ein Gefühl der Instabilität in Russland zu erzeugen.
    Unterdessen ist es unwahrscheinlich, dass die Angriffe auf die Öleinrichtungen die Treibstoffversorgung der in der Ukraine kämpfenden russischen Armee in nächster Zeit beeinträchtigen würden.
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    Schutz der weit verteilten Infrastruktur unmöglich

    Der russische Ölraffineriesektor leidet bereits seit Januar 2024, als plötzliche Ausfälle und länger als erwartet dauernde Wartungsarbeiten zu einem starken Rückgang der Raffinerieproduktion führten. Um die Inlandspreise trotz der Knappheit stabil zu halten, verhängte Russland am 29. Februar ein sechsmonatiges Verbot für die Ausfuhr von Benzin, mit Ausnahme einiger weniger Nachbarländer. Die Drohnenangriffe verschlimmern also die bereits offensichtlichen Schwierigkeiten der russischen Ölindustrie.
    Die Angriffe zeigten auch, dass Russland trotz verstärkter Bemühungen nicht in der Lage ist, seine geografisch weit verstreute Infrastruktur der Ölindustrie vor den Angriffen ukrainischer Langstreckendrohnen zu schützen. Die russische Flugabwehr ist zwar in der Lage, viele von ihnen abzuschießen, aber einige von ihnen kommen immer durch, und die Ziele der Ölindustrie sind sehr empfindlich, selbst kleine Explosionen können massive Brände und erhebliche Sachschäden verursachen.
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    Weitere Angriffe der Ukraine wahrscheinlich

    Aufgrund der Erfahrungen der letzten Tage ist davon auszugehen, dass die Ukraine ihre Kampagne gegen die russische Kraftstoffindustrie fortsetzen wird. Daher sind weitere Angriffe wahrscheinlich, und folglich auch ein gewisser Anstieg der Ölpreise, da immer mehr Raffineriekapazitäten vorübergehend von den Angriffen betroffen sein könnten.
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