USA: Trump will Deutschland "Arbeitsplätze wegnehmen"

    USA sollen Autobauer locken:Trump: Deutschland "Arbeitsplätze wegnehmen"

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    Donald Trump will bei einem Wahlsieg einen harten Kurs gegen seine Handelspartner einschlagen. Deutsche Autobauer will er in die USA locken - und damit auch Arbeitsplätze schaffen.

     Donald Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in Savannah, Georgia
    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump wirbt mit Steuerversprechen um internationale Firmen - darunter auch um deutsche Autobauer.
    Quelle: AP

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat für den Fall eines Wahlsieges eine aggressive Industriepolitik angekündigt - zum Schaden von Handelspartnern wie Deutschland und anderen Ländern. "Wir werden anderen Ländern die Arbeitsplätze wegnehmen", sagte Trump am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt in Savannah im US-Bundesstaat Georgia.

    Ich will, dass deutsche Autokonzerne zu amerikanischen Autokonzernen werden.

    Donald Trump, US-Präsidentschaftskandidat

    Jahrelang hätten die USA "dem Diebstahl unserer Arbeitsplätze durch andere Länder" zugesehen, sagte der 78-jährige Republikaner, der sich seit Jahren die "Amerika zuerst"-Politik auf seine Fahnen geschrieben hat. "Wir werden ihre Fabriken übernehmen", fuhr Trump fort.
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    Auch werde er bei einem Wiedereinzug ins Weiße Haus dafür sorgen, dass US-Konzerne wie General Electric und IBM, welche die USA verlassen hätten, "voller Reue zu unseren Ufern zurückkehren".
    Bewerkstelligen wolle er dies, indem er den Unternehmen etwa in Sonderwirtschaftszonen "die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten, die geringste Regulierungslast und freien Zugang zum besten und größten Markt der Welt" bieten werde - allerdings unter der Voraussetzung, dass sie in den USA produzierten. Wenn sie sich dafür entschieden, ihre Produkte nicht in den USA herzustellen, müssten sie hohe Zölle bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten entrichten.
    Donald Trump während einer Super Tuesday election night watch party im Mar-a-Lago Club in Palm Beach, Florida.
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    Donald Trump, US-Präsidentschaftskandidat

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    Quelle: AFP

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