US-Präsidentschaftswahlkampf:Wer wird Donald Trumps Vize?
von Steffanie Riess, Washington D.C.
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Trumps offizielle Kandidatur zur Präsidentschaftswahl in den USA steht bevor. Wer sein Vize werden soll, ist offen. Marco Rubio, J.D. Vance, Doug Burgum - wer macht das Rennen?
Auch in diesem Jahr kandidiert Donald Trump bei der US-Wahl. Noch unklar ist jedoch, wer als sein Vizepräsidentschafts-Kandidat antreten soll.
Quelle: AP
Während die Kandidatur von Präsident Joe Biden wackelt und die ganze Nation die Frage diskutiert, ob er sich aus dem Wahlkampf zurückziehen sollte, besteht kein Zweifel, dass Donald Trump in der kommenden Woche in Milwaukee, Wisconsin, während des Parteitags der Republikaner offiziell zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei gekürt wird.
Offen ist dagegen nach wie vor die Frage, wen Trump zu seinem "Running Mate", also Kandidaten für die Vizepräsidentschaft und Stellvertreter bestimmen wird. In den nächsten Tagen wird die Entscheidung bekannt.
Die Nato könnte bald vor großen Herausforderungen stehen. Als Präsident drohte Trump das Bündnis zu verlassen. Was passiert, wenn er die bevorstehende Präsidentschaftswahl gewinnt?10.07.2024 | 2:42 min
Drei Politiker werden als Favoriten gehandelt
Schon seit Monaten lockt Trump seine Unterstützer damit, dass eine Entscheidung kurz bevorstehe - nur um sie dann immer weiter zu vertrösten. Nun bleibt nicht mehr viel Zeit, denn beim Parteitag der Republikaner, der kommende Woche in Milwaukee, Wisconsin, stattfindet, werden beide Kandidaten offiziell von der Partei nominiert.
Immerhin scheint sich die Auswahl inzwischen auf drei Hauptkandidaten zu konzentrieren.
Marco Rubio
Quelle: AP
Der 53-Jährige ist seit 2011 Senator für Florida und hat selbst bereits eine erfolglose Kandidatur für die Präsidentschaft hinter sich - 2016 unterlag er in den Vorwahlen Donald Trump. Der Sohn kubanischer Einwanderer wäre ein Pfund bei den Anstrengungen der Republikaner, die immer wichtiger werdende Wählerschaft der Menschen mit hispanischem Hintergrund, die traditionell eher die Demokraten unterstützen, auf ihre Seite zu ziehen.
Als langjähriger Politiker hat er außerdem gute Kontakte in Regierungs- und Spenderkreisen und bringt außenpolitische Expertise mit. Von moderaten Republikanern wird er als möglicherweise stabilisierendes Pendant zu Trump gesehen. Eine Hürde ist seine Herkunft: Laut Verfassung dürfen nicht beide Kandidaten einer Partei aus dem gleichen Staat kommen. Donald Trump verlegte 2019 seinen Hauptwohnsitz von New York nach Florida. Würde er Vizekandidat, müsste der in Miami gebürtige Rubio wohl umziehen.
Teilsieg für Donald Trump vor dem Obersten Gerichtshof: Der Ex-Präsident bleibt vor Strafverfolgung geschützt - zumindest für offizielle Amtshandlungen. ZDFheute live ordnet ein.01.07.2024 | 33:21 min
J.D. Vance
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Mit 39 Jahren ist der Senator aus Ohio der jüngste der drei Favoriten. Bekannt wurde er ursprünglich vor allem durch seine Bestseller-Autobiografie "Hillbilly-Elegie", in der er seine von Armut geprägte Kindheit und seinen eigenen Ausbruch daraus schildert.
Einst ein scharfer Kritiker Trumps, ist er heute unter seinen prominentesten Unterstützern und steht den extremen Rechten der Trump-Anhänger von allen Favoriten am nächsten. Insofern wäre er wohl in der besten Position, die Maga-Bewegung nach Trump weiterzuführen. Er hat die Unterstützung von Trumps ältestem Sohn Donald Trump Junior sowie vom inzwischen inhaftierten Berater Steve Bannon.
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Der ehemalige Geschäftsmann ist seit 2016 Gouverneur von North Dakota. Zu Beginn des Auswahlprozesses hatte er kurz selbst mit einer Kandidatur für die Präsidentschaft geliebäugelt, sich aber noch vor Beginn der Vorwahlen aus dem Rennen zurückgezogen. Kurz darauf erklärte er seine Unterstützung für Donald Trumps Kandidatur.
Mit 68 Jahren ist der älteste der drei Favoriten. Burgum steht Trump in seiner Haltung zu China sowie zur Abtreibung und zur Energiepolitik nahe. Auch das Thema Immigration ist ihm wichtig - obwohl North Dakota einer der nördlichsten Staaten der USA ist, schickte Burgum die North Dakota National Guard an die Grenze mit Mexiko, um Texas im Kampf gegen illegale Einwanderer zu unterstützen.
Was halten die Befragten von Trump?
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Seit Joe Bidens desaströser Performance im ersten TV-Duell vor knapp zwei Wochen war es ungewöhnlich ruhig um Donald Trump. Er war zurückhaltend mit öffentlichen Auftritten, ließ die Aufmerksamkeit der Medien ungestört auf seinem Gegner schwelgen und der Frage, ob dieser seine Kandidatur zurückziehen sollte. Während Biden in die Offensive ging, ein Interview gab und Wahlkampf-Termine absolvierte, verbrachte Trump das Wochenende rund um den Nationalfeiertag am 4. Juli mit Golfspielen.
Jetzt geht es allerdings darum, das Scheinwerferlicht wieder auf sich zu ziehen - und ein wichtiger Trumpf hierbei ist eben die Verkündung seines "Running Mates". Möglich, dass Trump daher bis zur letzten Minute wartet und seine Entscheidung erst auf der Bühne beim Parteitag bekannt gibt - das garantiert maximale Aufmerksamkeit, ist aber auch ein logistischer Albtraum für die Organisatoren, die den Parteitag traditionell nutzen, um das "Ticket", also das Team, zu promoten - auch auf Schildern, Werbematerialien etc.
Beim ersten Schlagabtausch zwischen US-Präsident Biden und Donald Trump machte Biden keine gute Figur. Manche Demokraten denken über einen Ersatzkandidaten nach. 28.06.2024 | 2:29 min
Möglich auch, dass die Diskussion um Bidens Kandidatur Trumps Überlegungen noch einmal durcheinandergewirbelt hat. Bisher wurden potenzielle VP-Kandidaten auch daran bemessen, wie sie im Kontrast mit Vizepräsidentin Kamala Harris bestehen würden. Ein neues demokratisches Team, ob mit Kamala Harris an der Spitze oder, unter Umständen, geleitet von einer anderen Frau und/oder einer Person of Color, würde wohl auch die Zusammensetzung des für die Republikaner als optimal betrachteten Teams beeinflussen. Gut möglich, daher, dass am Ende keiner der drei "Favoriten" neben Trump auf dem Wahlzettel steht.
Tatsache ist, bisher sind alles nur Spekulationen. Selbst viele Menschen im direkten Umfeld von Donald Trump sowie die möglichen Kandidaten selbst, scheinen im Dunkeln zu tappen. Alle Augen sind, einmal wieder, auf Donald Trump gerichtet.
Quelle: ZDF
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