Trump wurde in einem Schweigegeld-Prozess von der Jury für schuldig befunden - ob und wie das Verfahren abgeschlossen wird, ist aktuell jedoch unklar.
Quelle: AP
Im Schweigegeld-Prozess gegen den designierten US-Präsidenten
Donald Trump will die Staatsanwaltschaft an der Verurteilung des 78-Jährigen festhalten.
Zugleich zeigte sich Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg aber offen dafür, die eigentlich für kommende Woche geplante Strafmaßverkündung auf Jahre zu verschieben - bis nach dem Ende der zweiten vierjährigen Amtszeit des
Republikaners. Trump-Sprecher Steven Cheung bezeichnete diese Wendung als "Sieg für Präsident Trump und das amerikanische Volk".
Kameras sind beim Prozess gegen Donald Trump nicht zugelassen, daher spielen die Zeichnungen von Jane Rosenberg eine besondere Rolle. 28.05.2024 | 6:46 min
Bragg: Trumps Straftaten noch vor dessen Amtszeit
In einem Schreiben an Richter Juan Merchan argumentierte Bragg, kein Gesetz besage, dass die strafrechtliche Immunität eines Präsidenten sich auf ein Verfahren auswirke, während dem der Angeklagte noch keine Immunität innehatte. Zudem handle es sich bei dem verurteilten Verhalten Trumps um Straftaten, die noch vor dessen erster Amtszeit als Präsident lagen und damit ebenfalls keinen besonderen rechtlichen Schutz genossen.
Zu einer möglichen Verschiebung schrieb Bragg: "Angesichts der Notwendigkeit, konkurrierende verfassungsrechtliche Interessen" abzuwägen, müsse unter anderem eine Verschiebung aller weiteren Handlungen "bis nach dem Ende der bevorstehenden Amtszeit des Angeklagten" in Betracht gezogen werden.
Trump vor zweiter Amtszeit im Weißen Haus
Eine erwartete Entscheidung des Richters zum weiteren Vorgehen stand zunächst noch aus. Bleibt es bei dem Schuldspruch, dürfte Trump schon in wenigen Wochen der erste strafrechtlich verurteilte amtierende US-Präsident sein.
Donald Trump wolle seine Verurteilung im Schweigegeld-Prozess politisch nutzen, so USA-Korrespondent Elmar Theveßen. Er inszeniere sich als Opfer und politisch Verfolgter.31.05.2024 | 8:31 min
Trump soll am 20. Januar für seine zweite Amtszeit an der Staatsspitze vereidigt werden. Diese wird regulär bis Januar 2029 dauern, Trump wäre dann 82 Jahre alt.
Trump beruft sich auf Urteil des Supreme Courts
Der Supreme Court hatte Anfang Juli mit seiner rechtskonservativen Richter-Mehrheit entschieden, dass Trump für gewisse Amtshandlungen Immunität genießt. Dieses historische Grundsatzurteil wollen die Anwälte des Republikaners nutzen, um das Urteil im Schweigegeld-Prozess doch noch zu kippen.
Als Präsident muss Trump zudem handlungsfähig sein, was durch eine Strafe in dem Fall behindert werden könnte.
Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin
Geschworene in New York hatten Trump Ende Mai in 34 Anklagepunkten für schuldig befunden. In dem Prozess ging es um die illegale Verschleierung von 130.000 US-Dollar Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin, um sich Vorteile im Wahlkampf 2016 zu verschaffen.
Das oberste US-Gericht hat Ex-Präsident Donald Trump eine partielle Immunität gewährt. "Das ist eine schwere Niederlage des Rechtsstaats und der Demokratie", so CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen.02.07.2024 | 4:48 min
Trump erster strafrechtlich verurteilter Ex-US-Präsident
Trump wurde mit dem Schuldspruch in New York zum ersten strafrechtlich verurteilten Ex-US-Präsidenten der Geschichte, das Strafmaß steht aber noch auf.
Bleibt Trump ein verurteilter Straftäter oder nicht? Das muss jetzt Juan Merchan entscheiden. Der New Yorker Richter urteilt heute über die Immunität des künftigen US-Präsidenten.
Quelle: dpa, AFP