Liz Cheney
Quelle: Matt Rourke/dpa
Kurz vor der
US-Wahl hat
Donald Trump mit der Verbreitung einer Gewaltfantasie über eine seiner größten Kritikerinnen provoziert. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Arizona sprach Trump darüber, seine parteiinterne Widersacherin Liz Cheney bei einem Feuergefecht in "Gewehrläufe" blicken zu lassen.
Er nannte sie eine "radikale Kriegstreiberin" und schlug dann vor, sie in eine Situation zu bringen, in der sie "mit einem Gewehr dasteht, während neun Gewehrläufe auf sie feuern". Dann fuhr er fort: "Lasst uns sehen, wie sie das findet, wenn die Waffen ihr ins Gesicht gerichtet sind." Politiker wie sie seien Kriegstreiber, wenn sie in ihren netten Gebäuden in Washington säßen und sich entschieden, 10.000 Soldaten "ins Maul des Gegners zu schicken", sagte Trump weiter.
Wenige Tage vor der US-Präsidentenwahl gehen Kamala Harris und Donald Trump auf Stimmenfang in den umkämpften Bundesstaaten Nevada und Arizona.01.11.2024 | 2:21 min
Cheney nennt Trump "grausam" und "instabil"
Liz Cheney nannte Trump daraufhin auf der Plattform
X einen "kleinen, rachsüchtigen, grausamen, instabilen Mann", dem man das Land nicht anvertrauen könne. "So zerstören Diktatoren freie Nationen. Sie bedrohen diejenigen, die sich gegen sie aussprechen, mit dem Tod", schrieb sie.
Liz Cheney über Trump auf X
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Republikanerin Liz Cheney unterstützt Kamala Harris
Die frühere republikanische Kongressabgeordnete Cheney gehört zu Trumps härtesten innerparteilichen Kritikern. Sie ist die Tochter von Dick Cheney, der von 2001 bis 2009 Vizepräsident von George W. Bush war. Liz Cheneys Widerstand gegen den Ex-Präsidenten kostete sie 2022 die Wiederwahl ins Repräsentantenhaus, da Trump sich im Wahlkampf offensiv gegen sie stellte.
Cheney hat mit ihrer Kritik seither nicht nachgelassen, sondern unterstützt inzwischen Trumps demokratische Kontrahentin
Kamala Harris im Wahlkampf und ist bereits mehrfach gemeinsam mit ihr aufgetreten.
In den USA werden kurz vor der Wahl die Stimmen lauter, die von einer Anfälligkeit des Auszählungssystems gegenüber Manipulationen sprechen - vor allem auf Seiten der Republikaner.31.10.2024 | 2:50 min
Trump beschimpft seine Gegner regelmäßig
Trump ist bekannt dafür, politische Gegner zu beschimpfen, lächerlich zu machen und verbal hart anzugreifen. Er nutzt regelmäßig
hasserfüllte Sprache und ist ein Meister der Mehrdeutigkeit, um gezielt Verwirrung zu stiften - um etwa gewaltverherrlichende Aussagen von sich zu geben und im Nachhinein jede Grenzüberschreitung von sich zu weisen.
Die Stimmung in den
USA ist extrem angespannt. Die Aussage fällt in eine Zeit, in der bereits große Angst umgeht, dass es rund um die Wahl zu politischer Gewalt kommen könnte. Trump war selbst im Wahlkampf Opfer eines Attentats geworden, bei dem er leicht verletzt wurde.
Donald Trump oder Kamala Harris: Wer wird sich die Präsidentschaft in den USA sichern? Wie steht es in den Umfragen und wie funktioniert das US-Wahlsystem?
von Robert Meyer
Quelle: AFP, dpa