Mehr gemeinsame Verteidigung:Berlin und London rücken enger zusammen
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Deutschland und Großbritannien wollen in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik in Zukunft enger kooperieren. Sie reagieren damit auf die wachsende Bedrohung aus Russland.
Angesichts der weltweiten Spannungen haben Deutschland und Großbritannien ein Verteidigungsabkommen, das sogenannte Trinity House Agreement, geschlossen. 23.10.2024 | 1:36 min
Deutschland und Großbritannien wollen künftig in der Verteidigung sehr viel enger zusammenarbeiten als bisher. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Amtskollege John Healey besiegelten das mit einer neuen Vereinbarung zwischen den beiden Ländern in London, wie die Bundesregierung mitteilte.
Das sogenannte Trinity House Agreement enthalte "konkrete Schlüsselprojekte zur Zusammenarbeit in allen Dimensionen - Luft, Land, See, Weltraum und Cyber". Die gemeinsam geplanten Projekte seien auch für andere Alliierte und EU-Partner wie Frankreich offen, hieß es in der Mitteilung. Dem ZDF in London sagte Pistorius:
Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärt im Interview die Bedeutung des Abkommens. 23.10.2024 | 2:11 min
Gemeinsame Entwicklung neuer Waffen
Zu der Vereinbarung gehört beispielsweise, dass deutsche Aufklärungsflugzeuge, die U-Boote aufspüren sollen, künftig in Schottland stationiert werden, um von dort aus den Nordatlantik zu überwachen. Unter anderem sollen Hochseekabel damit besser vor Sabotage geschützt werden.
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in Großbritannien ein neues Werk zur Herstellung von Artillerierohren bauen. Gemeinsam mit anderen Verbündeten wollen die beiden Länder neue und bessere Langstreckenwaffen und Drohnen entwickeln, die mit bemannten Kampfflugzeugen kommunizieren und eingesetzt werden können.
Deutschland und Großbritannien schließen ein neues Verteidigungsabkommen. Wolf-Christian Ulrich berichtet aus London.23.10.2024 | 1:03 min
Europäischer Pfeiler innerhalb der Nato soll gestärkt werden
An der Ostflanke der Nato wollen die beiden Länder ihre Kräfte bündeln und Logistik, Lagerung und Versorgung gemeinsam nutzen, wie es in der Mitteilung heißt.
Die Bundeswehr hat sich zur Entsendung einer Brigade nach Litauen verpflichtet, in Estland sind bereits britische Truppen stationiert. Hubschrauber vom Typ Sea-King, die Deutschland an die Ukraine abgegeben hat, sollen mit modernen Waffen ausgestattet werden.
Ex-Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) appelliert an die Bundesregierung, den Ausbau der Bundeswehr durch die Aufnahme neuer Schulden zu finanzieren.20.10.2024 | 5:00 min
Europa müsse Sicherheitskooperation stärken
Europa müsse in Zeiten immer größer werdender Bedrohungen, vor allem durch Russland, verstärkt in seine Sicherheit investieren, hieß es zur Begründung für die verstärkte Kooperation. "Wir tragen damit gemeinsam dazu bei, den europäischen Pfeiler innerhalb der Nato zu stärken", erklärte Pistorius. Dem ZDF sagte der Minister:
Für London dürfte es auch darum gehen, das durch den Brexit ramponierte Verhältnis zu Europa wieder auf ein neues Fundament zu stellen. Der britische Verteidigungsminister Healey pries das Abkommen als "Meilenstein" in der Beziehung zu Deutschland und als erhebliche Stärkung der Sicherheit in Europa.
Quelle: ZDF
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