Präsidentin der Columbia University tritt zurück

    Nach Gaza-Protesten:Columbia University: Präsidentin tritt zurück

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    Die Präsidentin der Columbia University ist zurückgetreten. Zuvor hatte es massive pro-palästinensischen Proteste an der renommierten New Yorker Universität gegeben.

    Nemat Shafik, ehemalige Präsidentin der Columbia University
    In den Kritik wegen ihres Umgangs mit Gaza-Protesten auf dem Campus: Uni-Präsidentin Shafik(Archivfoto)
    Quelle: AP/Jose Luis Magana

    Die Präsidentin der renommierten New Yorker Columbia University, Nemat "Minouche" Shafik, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Sie steht wegen ihres Umgangs mit propalästinensischen Demonstrationen auf dem Campus in der Kritik.
    In ihrer etwa einjährigen Amtszeit seien für die Universität wichtige Fortschritte erzielt worden, aber es sei auch eine "Zeit des Aufruhrs" gewesen, erklärte Shafik. Diese Zeit habe eine "beachtliche Belastung" für ihre Familie und viele in der Universitätsgemeinde dargestellt. Sie habe sich daher nach reiflicher Überlegung während des Sommers zum Rücktritt entschlossen, so Shafik.
    Demonstranten vor der Columbia University in New York.
    Die Gewalt an US-Unis bei Protesten rund um den Gaza-Krieg eskalierte. An mehr als 30 Hochschulen gab es Festnahmen. Die Polizei stürmte ein Gebäude an der Columbia University.01.05.2024 | 1:33 min

    Columbia University: Pro-palästinensische Proteste

    An der Columbia University hatte es im Frühjahr massive propalästinensische Proteste gegeben. Auf dem Campus befand sich ein Protestcamp, auch ein Gebäude wurde zeitweise besetzt und beschädigt.
    Shafik wurde dafür kritisiert, den Protesten zu viel Freiraum zu geben und nicht ausreichend gegen Antisemitismus auf dem Campus vorzugehen. Die propalästinensische Seite wiederum kritisierte sie, weil sie die letztlich die Polizei rief, um gegen die Proteste vorzugehen. Es gab zahlreiche Festnahmen.
    An der Columbia Universität haben propalästinensische Studenten ein Protestcamp aufgebaut, auch zu antisemitischen Anfeindungen kommt es – kein Einzelfall an US-Elite-Hochschulen.
    An der Columbia University hatten propalästinensische Studenten ein Protestcamp aufgebaut, auch zu antisemitischen Anfeindungen kam es – kein Einzelfall an US-Elite-Hochschulen. 23.04.2024 | 1:55 min

    US-Gesellschaft im Nahost-Konflikt gespalten

    Die Proteste an vielen Universitäten spiegelten seit Beginn des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober auch die Spaltung der US-Gesellschaft im Nahost-Konflikt. Die akademischen Institutionen bemühten sich darum, die Balance zu halten zwischen Meinungsfreiheit und Diskriminierung, dem Recht zum Protest und dem Sicherheitsbedürfnis etwa der jüdischen Minderheit.
    Unter anderem wegen des Umgangs mit den Protesten traten auch an den Elite-Universitäten Harvard und University of Pennsylvania die Chefinnen der Institutionen zurück.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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