Bericht: Neue Vorwürfe der Uiguren-Zwangsarbeit gegen VW
Uiguren in China:Bericht: Neue Zwangsarbeit-Vorwürfe gegen VW
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Haben Uiguren beim Bau einer VW-Teststrecke in China Zwangsarbeit verrichtet? Ein Wissenschaftler sieht dafür Belege. Der deutsche Autobauer stellt das Geschäft auf den Prüfstand.
ZDF frontal berichtete mit dem "Spiegel" über fragwürdige BASF-Beteiligungen in der chinesischen Provinz Xinjiang. Jetzt hat BASF die Trennung von Beteiligungen verkündet.13.02.2024 | 1:38 min
Volkswagen ist einem Medienbericht zufolge erneut mit Vorwürfen zu Zwangsarbeit von Uiguren in der westchinesischen Provinz Xinjiang konfrontiert.
Zwangsarbeiter sollen beim Bau einer Teststrecke von VW in Turpan zum Einsatz gekommen sein, wie das "Handelsblatt" berichtet.
Experte sieht eindeutige Belege
Das Blatt beruft sich auf Aussagen von Adrian Zenz, einem auf Menschenrechtsverletzungen in China spezialisierten Wissenschaftler.
Es habe während des Baus der Teststrecke Maßnahmen zur Kontrolle und Unterdrückung von Uiguren gegeben. "Zudem haben Mitarbeiter der Organisationen, die an dem Bau der Teststrecke beteiligt waren, aktiv an Maßnahmen zur Kontrolle und Unterdrückung der Uiguren teilgenommen", ist sich der Experte dem Bericht zufolge sicher.
VW möchte Abstand zwischen dem eigenen Werk in China und Zwangsarbeit von Uiguren herstellen. Dieser Abstand sei aber nicht groß, sagte Wissenschaftler Adrian Zenz im Dezember.06.12.2023 | 1:29 min
Volkswagen will Geschäft in Xinjiang prüfen
Als Reaktion auf den Bericht prüft Volkswagen nun mit seinem Joint Venture Partner SAIC die "künftige Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten" in Xinjiang.
"Selbstverständlich nehmen wir die kritischen Berichte zur Situation in der Region wahr und diese sehr ernst", erklärte VW weiter. Auch wenn kein Volkswagen-Manager in der für die Teststrecke zuständigen Betreibergesellschaft vertreten sei, stehe VW im permanenten Austausch darüber mit SAIC und dem Betreiber.
Der ehemalige VW-Konzernchef Martin Winterkorn muss heute als Zeuge aussagen. Vor dem Gericht geht es um Schadensersatz für VW-Aktionäre aus dem Dieselskandal.14.02.2024 | 1:34 min
Bericht zu Menschenrechtsverletzungen ergebnislos
Der Autobauer hatte Ende vergangenen Jahres Ergebnisse einer Untersuchung über Menschenrechtsverletzungen in seinem Werk Urumqi in Xinjiang vorgelegt. Nach dem auf Druck von Investoren vorgenommenen Audit wurden vor Ort keine Hinweise auf Zwangsarbeit und Verstöße gegen Menschenrechte gefunden.
Eine Überprüfung des Testgeländes müsse mit SAIC abgestimmt und von Behörden vor Ort genehmigt werden, ergänzte VW. Priorität hatte zunächst die Untersuchung in Urumqi. Auch über das weitere Vorgehen im Hinblick auf Turpan tausche sich VW mit SAIC aus.
Mitarbeiter der chinesischen Firma Markor sollen eine Dienstreise genutzt haben, um Uiguren auszuspionieren. Das Unternehmen ist ein Joint-Venture-Partner der BASF.02.02.2024 | 2:49 min
Uiguren-Forscher Zenz, der in den USA bei einer Stiftung für Opfer des Kommunismus tätig ist, forderte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" daraufhin, auch Volkswagen müsse sich aus Xinjiang zurückziehen.
Peking weist Unterdrückungs-Vorwürfe zurück
In dem gemeinsam mit dem chinesischen Partnerunternehmen SAIC betriebenen VW-Werk arbeiten nach früheren Angaben knapp 200 Menschen, von denen rund 50 der muslimischen Minderheit angehören.
Den chinesischen Behörden wird seit langem vorgeworfen, in der nordwestchinesischen Provinz die muslimische Minderheit der Uiguren zu überwachen und zu unterdrücken. Peking weist jegliche Vorwürfe zurück und gibt an, sein Vorgehen in der Region Xinjiang diene vorrangig dem Kampf gegen Extremismus.