ZDF-Reporter: "Starke Belastung für Menschen in Ukraine"

Kein Tag ohne Luftangriffe - auch als die Menschen in der Ukraine an diesem Wochenende dem Massaker von Butscha von vor zwei Jahren gedacht haben, ist die Bombardierung des Landes durch Russland weitergegangen.

ZDF-Reporter Henner Hebestreit berichtet aus Mykolajiw in der Südukraine, dass die ukrainische Luftabwehr längst nicht alle Raketen vom Himmel holen könne und es unvorstellbar sei, "was die Menschen hier mitmachen, die das jetzt seit über zwei Jahren ertragen müssen".

So sei zum Beispiel in Charkiw die Versorgung mit Strom, mit Energie und Wasser komplett zusammengebrochen, nachdem in den letzten Tagen dort massiver Raketenbeschuss niedergegangen sei. "Also das ist schon eine sehr starke Belastung für die Menschen in der Ukraine," sagt Hebestreit.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Menschen bei der Gedenkveranstaltung in Butscha Mut zugesprochen, sich weiter gegen den russischen Terror zu verteidigen.

Das sei aber für die Ukrainerinnen und Ukrainer eine Selbstverständlichkeit, sagt Hebestreit. Niemand denke an eine Art Verhandlung oder eine Aufgabe des Widerstandes, dafür habe man einfach in den vergangenen zwei Jahren - auch in Butscha - viel zu viel mitgemacht.

Auf diese Weise habe Selenskyj vergessen machen können, dass am 31. März eigentlich Präsidentschaftswahlen in der Ukraine gewesen wären, die wegen des Kriegsrechts auf unbestimmte Zeit ausgesetzt sind, erklärt Hebestreit. Solange Kriegsrecht herrsche, werde nicht gewählt.