Bei Zerfall der Ukraine: Regierung erwartet Massenflucht
Prognose der Bundesregierung:Wenn Putin siegt: Massenflucht erwartet
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Sollte die Ukraine den Krieg mit Russland verlieren und zerfallen, rechnet die Bundesregierung laut einem Pressebericht mit rund zehn Millionen Flüchtlingen.
Ukrainische Flüchtlinge gehen auf den Bahnsteig, nachdem sie mit einem Zug aus Odessa am Bahnhof Przemysl Glowny in Polen angekommen sind.
Quelle: Reuters
Die Bundesregierung geht bei einem Zerfall der Ukraine davon aus, dass weitere rund zehn Millionen Menschen das Land verlassen werden. Die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge würde in diesem Szenario nach Westeuropa aufbrechen, ein Zielland wäre Deutschland. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Bezug auf Sicherheitskreise und unterrichtete Abgeordnete.
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter forderte vor diesem Hintergrund, die Unterstützerstaaten der Ukraine müssten die militärische Hilfe angesichts des aktuellen Zögerns der USA deutlich erhöhen. "Wenn wir unsere Strategie bei der Ukraine-Unterstützung nicht ändern, wird das Worst-Case-Szenario einer Massenflucht aus der Ukraine und einer Ausweitung des Krieges auf Nato-Staaten sehr viel wahrscheinlicher", sagte er der Zeitung.
Das Bundesinnenministerium und die Bundespolizei teilten auf Anfrage mit, grundsätzlich keine Prognosen zur Entwicklung des Migrationsgeschehens abgeben zu wollen.
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Migrationsforscher Gerald Knaus teilt die Einschätzung Kiesewetters: "Würde die Ukraine den Krieg verlieren, könnten auch viel mehr als zehn Millionen Flüchtlinge in die EU kommen", sagte er der Zeitung.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sind bereits mehr als eine Millionen Menschen von der Ukraine nach Deutschland geflüchtet.
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Gemeinsame Schulden zur Unterstützung der Ukraine
Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, warnt davor, dass die bisherige Unterstützung für die Ukraine nicht ausreichen könnte. Sollten die USA als Unterstützer weiterhin ausfallen, müsse Europa nachlegen.
"Die EU sollte dann über eine gemeinsame Schuldenaufnahme nachdenken, um erstens den ukrainischen Haushalt und Wiederaufbau langfristig zu finanzieren, zweitens die europäische Rüstungsproduktion noch schneller hochzufahren und drittens Rüstungsgüter für die Ukraine, vor allem Munition, nicht nur in Europa, sondern auf dem Weltmarkt einzukaufen."
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Trotz der aktuellen Probleme in der Ukraine geht die Bundesregierung davon aus, dass das Land über die militärischen und finanziellen Mittel verfügt, um die Verteidigung und Stabilität bis Ende 2024 aufrechtzuerhalten, hieß es in dem Bericht der "Welt am Sonntag" weiter. Sowohl deutsche Dienste als auch westliche Analysten halten große Frontdurchbrüche in diesem Jahr für unwahrscheinlich.
Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Gemeinsam sorgen die Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland für Unterkünfte und Waschmöglichkeiten, für Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch psychosoziale Hilfe für Kinder und traumatisierte Erwachsene ist ein wichtiger Bestandteil des Hilfsangebots.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.