65 Migranten gerettet:Tote bei Bootsunglück im Ärmelkanal
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Im Ärmelkanal ist ein überladenes Flüchtlingsboot gekentert. Dabei sind zwölf Menschen gestorben. Bei den Überfahrten kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken.
Ein Flüchtlingsboot ist im Ärmelkanal verunglückt: Die geretteten Migranten wurden nach Dover gebracht.
Quelle: Gareth Fuller/PA/AP/dpa
Beim Kentern eines Flüchtlingsboots im Ärmelkanal sind zwölf Menschen vor der Küste Nordfrankreichs ums Leben gekommen. Ein Großteil von ihnen seien Frauen, sagte Frankreichs amtierender Innenminister Gérald Darmanin. Auch Minderjährige seien unter den Opfern. Am Abend befanden sich zwei Verletzte noch in Notversorgung.
Laut der Meerespräfektur gab es am späten Abend keine Vermissten mehr. Bei der Rettungsaktion vor dem Küstenort Le Portel bei Boulogne-sur-Mer wurden demnach 65 Menschen aus dem Wasser gezogen. Zwölf davon hätten nur noch tot geborgen werden können. Einige der Geretteten würden notfallmedizinisch versorgt.
Bei der Rettungsaktion kamen zahlreiche Schiffe und Hubschrauber zum Einsatz. Alle Migranten auf dem gekenterten Boot, das Richtung Großbritannien unterwegs war, seien ins Meer gestürzt.
Boot war mit Migranten ohne Schwimmwesten überladen
Der Sender France 3 berichtete von einem mit Migranten überladenen Boot. Diese hätten keine Schwimmwesten gehabt. "Mir fehlen die Worte, es lässt mir das Blut gefrieren", sagte der Vorsitzende der Migranten-Hilfsorganisation Osmose 62, Dany Patoux, dem Sender angesichts der Leichensäcke am Kai.
"Wir sind erschüttert über die tragischen Todesfälle bei dem jüngsten Vorfall im Ärmelkanal", sagte der Chef der britischen Flüchtlingshilfsorganisation Refugee Council, Enver Solomon.
"Dies ist ein verheerender Trend, der zeigt, dass dringend ein umfassender und mehrgleisiger Ansatz erforderlich ist, um die gefährlichen Überfahrten im Ärmelkanal zu verringern."
Großbritannien bekämpft Migration über den Ärmelkanal
Immer wieder überqueren Migranten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die Reise in kleinen Schlauchbooten. Die Überfahrt ist gefährlich, auch weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird.
Bei den Überfahrten kommen immer wieder Menschen ums Leben. Im November 2021 starben beim Untergang eines Boots vor der nordfranzösischen Küste 31 Menschen, darunter fünf Frauen und ein kleines Mädchen.
Großbritannien versucht, die Migration über den Ärmelkanal seit Längerem auch mit französischer Hilfe einzudämmen und zahlt dafür Millionensummen an Frankreich.
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Der neue britische Premierminister Keir Starmer allerdings, der seit Juli mit seiner sozialdemokratischen Labour-Partei regiert, hat das Vorhaben wieder gekippt, nachdem auch Gerichte und Menschenrechtsorganisationen es scharf kritisiert hatten.
Starmer hat dafür angekündigt, stärker gegen Schlepperbanden vorgehen zu wollen.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa
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