Joe Bidens Desaster beim TV-Duell: "Panik" bei Demokraten

    TV-Duell gegen Trump:Bidens Duell-Desaster: "Panik" bei Demokraten

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    Das erste TV-Duell zwischen Biden und Trump war ein "Trauerspiel", sagt ZDF-Korrespondentin Bates. Mit seinem schwachen Auftritt befeuert Biden Zweifel an der Eignung für das Amt.

    TN: "Stimmen nach Austausch waren laut"
    Nach Aussetzern beim TV-Duell gebe es keine Hinweise auf einen freiwilligen Rückzug Joe Bidens, trotz Forderungen danach, berichtet ZDF-Korrespondentin Claudia Bates.28.06.2024 | 8:46 min
    US-Präsident Joe Biden hat mit einem kraftlosen Auftritt beim ersten TV-Duell gegen seinen Herausforderer Donald Trump Zweifel an seiner Eignung für das Amt befeuert. Die Fernsehdebatte am Donnerstagabend (Ortszeit) galt als Bewährungsprobe für den 81 Jahre alten Demokraten.

    "Biden wirkte schwach, Trump war aggressiv"

    Während des rund 90 Minuten langen Schlagabtauschs verhaspelte sich Biden regelmäßig, er sprach undeutlich, leise und mit rauer Stimme. Teilweise war es schwierig, dem mächtigsten Mann der Welt zu folgen. "Joe Biden wirkte schwach - schwächer, als ich ihn je bei einem Live-Auftritt gesehen habe", sagte ZDF-Korrespondentin Claudia Bates in Washington im ZDF-Morgenmagazin.
    "Und Donald Trump war aggressiv, er hat gelogen über das Thema Wirtschaft, das Thema Abtreibung, das Thema Einwanderung. Er hat geprahlt", so Bates. "Aber alles, was Biden dem entgegenzusetzen hatte, war: 'Trump lügt'. Er konnte es nicht auflösen, er konnte nicht energisch widersprechen." Biden habe kein Thema klar besetzen können - weder das wichtige Thema Demokratie oder das wichtige Thema Außenpolitik.

    Es war ein Trauerspiel.

    ZDF-Korrespondentin Claudia Bates in Washington

    Es sei auch ein Trauerspiel für den Journalismus gewesen, führte Bates weiter aus. "Denn die Moderatoren haben nur Fragen gestellt und auf die Einhaltung der Zeit geachtet, sie haben nichts eingeordnet, nichts richtig gestellt, keiner Lüge widersprochen.

    Bei dieser Debatte haben sich alle schlecht geschlagen.

    ZDF-Korrespondentin Claudia Bates in Washington

    Erstes TV-Duell: Biden versus Trump
    In den USA geht der Kampf um das Weiße Haus in die heiße Phase. 28.06.2024 | 1:59 min

    Demokratischer Abgeordneter: "Eine Katastrophe"

    US-Kommentatoren gaben sich entsetzt über Bidens Debatten-Leistung. "Bidens Antworten waren in vielen Fällen ohne Zusammenhang", sagte Politikjournalistin Abby Phillip. Die "Washington Post" schrieb, dass Bidens Wahlkampfteam intern eingeräumt habe, dass der US-Präsident auf der TV-Bühne zu kämpfen hatte und sein Auftritt seine Kandidatur beschädigt habe. "Eine Katastrophe", sagte ein demokratischer Abgeordneter dem CNN - wollte aber wie viele Kritiker aus der Partei anonym bleiben.
    Bidens Alter ist im Wahlkampf immer wieder Thema. Er zog als ältester US-Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus ein und ist inzwischen 81 Jahre alt. Trump ist mit 78 Jahren allerdings kaum jünger.

    Bei den Demokraten kann nach dieser Vorstellung von Joe Biden die Diskussion nicht mehr ausbleiben, ob er als Kandidat haltbar ist - obwohl der Zeitpunkt verpasst ist, zu dem er von sich aus mit einer guten Bilanz hätte abtreten können.

    ZDF-Korrespondentin Claudia Bates in Washington

    US-Medien: Panik in der Demokratischen Partei

    "Ich glaube, es herrscht Panik zurzeit", sagte Sudha David-Wilp, Leiterin German Marshall Fund, im ZDF-Morgenmagazin über die Stimmung der Demokratischen Partei nach dem TV-Duell. "Vielleicht warten sie noch bis zur Convention im August oder vielleicht gibt es einen Wechsel vorher. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten jetzt sehr nervös sind."
    TN: "Nur Biden kann das entscheiden"
    Dass Biden trotz seines Alters angetreten sei, liege an seiner „Hybris“, so Politologin Clüver Ashbrook. Die Profilierung eines anderen Kandidaten sei nun kaum noch möglich.28.06.2024 | 24:25 min
    Ende August treffen sich die Demokraten zu einem Krönungsparteitag in Chicago. Eigentlich um Biden offiziell als ihren Präsidentschaftskandidaten zu nominieren. Doch dort könnte die Partei noch kurzfristig umsatteln und einen neuen Kandidaten festlegen. 
    Biden müsste dafür allerdings aus freien Stücken aussteigen, denn er hat formal die Vorwahlen seiner Partei gewonnen, und an deren Ergebnisse sind die Delegierten beim Parteitag vorerst gebunden. Biden könnte aber etwa gesundheitliche oder familiäre Gründe geltend machen, um sich gesichtswahrend zurückzuziehen. Ob er dazu bereit wäre, ist fraglich.

    Biden: "Ich habe Halsweh"

    Eine Schnell-Umfrage des US-Senders CNN sah Trump eindeutig als Gewinner des Duells. Demnach votierten 67 Prozent der Befragten für den 78-Jährigen, nur 33 Prozent sahen Biden als Gewinner.
    Biden sagte nach dem Auftritt, er denke, dass er das "gut" gemacht habe. "Ich habe Halsweh", fügte er hinzu.
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    Quelle: ZDF, dpa

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