Homosexualität: Biden will verurteilte Soldaten begnadigen
Homosexuellen-Verbot in US-Armee:Biden will verurteilte Soldaten begnadigen
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US-Präsident Joe Biden will wegen ihrer Homosexualität verurteilte Militärangehörige begnadigen. Jahrzehnte war Homosexualität in der US-Armee verboten und wurde streng geahndet.
In den USA war es Homosexuellen bis 1994 untersagt, Militärdienst zu leisten.
Quelle: Reuters
US-Präsident Joe Biden will Militärangehörige begnadigen, die auf der Grundlage des jahrzehntelang geltenden Homosexuellen-Verbots bei der US-Armee verurteilt wurden. Zahlreiche Menschen seien damals "trotz ihres Mutes" und obwohl sie "große Opfer" gebracht hätten, "aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität aus dem Militär gedrängt" worden, erklärte Biden am Mittwoch.
Mit der Begnadigung wolle er nun "ein historisches Unrecht wiedergutmachen".
Gleichgeschlechtlicher Sex war bis 2013 eine Straftat im Militär
Die Entscheidung betrifft insbesondere Artikel 125 des Militärstrafgesetzbuches aus dem Jahr 1951, der 2013 vom US-Kongress abgeschafft wurde. Er hatte gleichgeschlechtlichen Sex zu einer Straftat erklärt, die von Militärgerichten in den USA geahndet werden konnte.
Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters sollen nun tausende Menschen, die aufgrund dieses Artikels verurteilt wurden, begnadigt werden. Der Schritt hat nicht nur symbolische Bedeutung: Die Begnadigten können auch ihre Militärakten nachträglich ändern lassen und damit Anspruch auf bestimmte Leistungen erhalten.
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Homosexuelle konnten nur heimlich dienen
In den USA war es Homosexuellen bis 1994 untersagt, Militärdienst zu leisten. Danach galt noch bis 2011 die sogenannte "Don't ask, don't tell"-Regel ("Nicht fragen, nichts sagen"). Sie besagte, dass Schwule und Lesben zwar in der Armee dienen, aber ihre sexuelle Orientierung verheimlichen mussten.
178 Anträge auf Rehabilitierung homosexueller Soldaten sind bei der Bundeswehr in den vergangenen zwei Jahren eingegangen. Dabei wurden rund 400.000 Euro ausgeschüttet.
Im vergangenen September kündigte das Verteidigungsministerium dann eine Untersuchung an, um Veteranen zu identifizieren, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung unehrenhaft aus der Armee entlassen wurden.