Anhänger von EH-Bildu feiern nach der Bekanntgabe von Wahlergebnissen der baskischen Regionalwahlen.
Quelle: dpa
Bei der Parlamentswahl im spanischen Baskenland hat das separatistische Linksbündnis EH Bildu am Sonntag einen historischen Erfolg gefeiert.
Nach Auszählung von rund 95 Prozent der Stimmen kam die Allianz, die für die Unabhängigkeit der Region im Norden Spaniens eintritt, auf 27 Sitze - das sind sechs mehr als bei der letzten Abstimmung im Jahr 2020, als die 2012 ins Leben gerufene EH Bildu mit 21 Sitzen das bis dahin beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt hatte.
Separatisten bleiben dennoch in der Opposition
Dennoch bleiben die Separatisten wohl trotzdem in der Opposition. Am späten Sonntagabend zeichnete sich eine Fortsetzung der Regierungskoalition zwischen der konservativen Regionalpartei PNV und den Sozialisten (PSOE) ab.
Den vorliegenden Ergebnissen zufolge kommen PNV (27) und PSOE (12) auf eine absolute Mehrheit von 39 der insgesamt 75 Sitze im Parlament in Vitoria, wie die Wahlbehörde mitteilte. Die Koalition würde demnach zwei Sitze verlieren.
In der spanischen Region Katalonien kam es infolge der Unabhängigkeitsbestrebungen immer wieder zu Konflikten.09.11.2023 | 2:01 min
Wohl neuer Regierungschef
Die PNV des bisherigen regionalen Regierungschefs Iñigo Urkullu ist wie EH Bildu zwar ebenfalls nationalistisch ausgerichtet und fordert von der Zentralregierung in Madrid mehr Selbstbestimmung für die Basken, tritt aber weniger radikal auf.
Der seit 2012 regierende Urkullu (62) präsentierte sich diesmal nicht mehr als Spitzenkandidat. Er wird als Regierungschef aller Voraussicht nach von seinem Parteikollegen Imanol Pradales (49) abgelöst werden.
Anschläge der Terrororganisation ETA
Die Terrororganisation ETA hatte in Spanien jahrzehntelang einen blutigen Kampf für ein unabhängiges Baskenland geführt. Bei ihren rund 3.000 Anschlägen starben 857 Menschen und etwa 2.600 wurden verletzt. 2018 gab die Organisation ihre Auflösung bekannt. Inzwischen ist das Baskenland eine der wohlhabendsten der sogenannten Autonomen Regionen Spaniens.
Quelle: dpa, Reuters