Baerbock zu Flugabwehr: Ukraine "braucht die großen Systeme"
Interview
Flugabwehr für die Ukraine:Baerbock: "Es braucht die großen Systeme"
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Annalena Baerbock wendet sich bei ihrem Besuch in der Ukraine an die internationalen Partner. Es brauche mehr und größere Flugabwehrsysteme, erklärt sie im ZDF.
Putin versuche, die Menschen in der Ukraine "mürbe zu machen", sagt Außenministerin Baerbock in Kiew. Daher appelliere man "an die ganze Welt", die Ukraine weiter zu unterstützen.21.05.2024 | 5:48 min
Bereits zum siebten Mal in ihrer Amtszeit hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag die Ukraine besucht.
Während Russland in Charkiw seine Offensive auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine vorantreibt, besichtigte Baerbock ein zerstörtes Wärmekraftwerk - und forderte die Partnerstaaten des angegriffenen Landes auf, die Unterstützung bei der Luftabwehr zu erhöhen. Im Interview mit dem ZDF erneuert sie ihren Appell an die Welt.
Sehen Sie das gesamte Gespräch oben im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Baerbock über ...
... den Vorwurf, mit "leeren Händen" in die Ukraine gereist zu sein
Baerbock widerspricht: "Es gab hier große Dankbarkeit dafür, dass der Verteidigungsminister [Boris Pistorius, Anm. d. Red.] und ich vor Kurzem diese Luftverteidigungsinitiative gestartet haben, dass Deutschland ein weiteres sogenanntes Patriot-System geliefert hat, was gerade die kritische Infrastruktur schützt, Großstädte schützen kann, aber auch den Hafen von Odessa, wo die wichtigen Getreideexporte rausgehen."
Außenministerin Baerbock forderte bei einer gemeinsamen Rede mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba dringende Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr. 21.05.2024 | 1:36 min
Doch das reiche nicht aus, räumt Baerbock ein. Es brauche "vor allen Dingen die großen Systeme".
... die Zurückhaltung einzelner Staaten bei der Luftabwehr-Hilfe
Jedes Land sichere zunächst die eigenen Streitkräfte, so Baerbock. In Anspielung beispielsweise auf den geplanten Friedensgipfel in der Schweiz sagt die Außenministerin, es gebe "einige Staaten, die für große Events, die in Europa anstehen, ihre Verteidigungssysteme noch brauchen". Erst dann könnten diese Staaten die Systeme der Ukraine zur Verfügung stellen.
... ihre Erwartungen an den geplanten Friedensgipfel in der Schweiz
Noch immer ist offen, ob von dem für Juni geplanten Gipfel überhaupt Ergebnisse zu erwarten sind - beispielsweise, weil nur wenige einflussreiche Teilnehmer erscheinen könnten. "Auch daran arbeiten wir intensiv, weil dieser Krieg Auswirkungen auf die ganze Welt hat", bekräftigt die Ministerin.
Der Ukraine geht die Munition und Kraft aus. Das erlebt die deutsche Außenministerin einmal mehr bei ihrem Besuch.21.05.2024 | 2:56 min
"Die halbe Welt arbeitet an nichts anderem, als jeden Tag für den Frieden einzustehen. Es braucht dafür aber auch den russischen Präsidenten, der - so traurig wie es ist - als alles andere, als bereit ist, zu reden." Dies zeigten die jüngsten Übungen russischer Atomstreitkräfte sowie die "nonstop-Angriffe auf die Infrastruktur".
... Übungen russischer Atomstreitkräfte an der Grenze zur Ukraine
Die Übungen seien zwar angekündigt gewesen, so Baerbock. Außerdem habe es vergleichbare Übungen auch in der Vergangenheit gegeben, "aber natürlich ist das direkt an der Grenze auch schon wieder ein Zeichen dessen, dass man alle Register ziehen will - im Zweifel auch die der Verunsicherung".
Russlands Militär hat mit Übungen begonnen, die die Vorbereitung auf den Abschuss von Atomwaffen simulieren sollen. Dies teilte das russische Verteidigungsministerium mit.22.05.2024 | 0:19 min
Es sei daher auch eine "gezielte Strategie, hier nonstop Infrastruktur anzugreifen, eigentlich die Lebensadern von modernen Gesellschaften, damit die Stromversorgung im Winter, die Wärmeversorgung, die Wasserversorgung zusammenbricht".
Das Interview führte Marietta Slomka im ZDF heute journal.
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