Nahost-Konflikt: Baerbock auf Friedensmission im Libanon
Warnung vor "Destabilisierung":Baerbock auf Friedensmission im Libanon
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Außenministerin Baerbock will im Libanon eine "tragfähige diplomatische Lösung" für den Krieg zwischen Israel und Hisbollah ausloten. Sie warnte vor "völliger Destabilisierung".
Im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz fordert Außenministerin Baerbock (Grüne) in Beirut eine neue diplomatische Offensive – und die Umsetzung der UN-Resolution 1701.23.10.2024 | 2:57 min
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah vor weitreichenden Konsequenzen für den Libanon gewarnt. Die Grünen-Politikerin sagte bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt Beirut:
Inmitten des kriegerischen Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah ist Außenministerin Baerbock zu einem Besuch im Libanon eingetroffen. Die Chance, dass sich diplomatisch etwas lösen könne, sei "nicht sehr groß", so ZDF-Korrespondentin Golineh Atai.23.10.2024 | 3:00 min
Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Baerbock das Nachbarland mehrfach besucht - doch die Sicherheitslage hat sich zuletzt noch mal deutlich verschärft. Baerbocks Besuch war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden.
Die Kämpfe gehen weiter: Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz beschießen sich gegenseitig mit Artillerie und Drohnen. Im Norden Israels harren nur noch wenige Menschen aus.23.10.2024 | 2:01 min
Baerbock: Schlüssel zum Frieden liegt in UN-Resolution
"In den vergangenen Wochen ist es Israel gelungen, die terroristische Hisbollah deutlich zu schwächen", sagte Baerbock. "Jetzt gilt es, gemeinsam mit unseren Partnern in den USA, Europa und der arabischen Welt eine tragfähige diplomatische Lösung zu erarbeiten, die die berechtigten Sicherheitsinteressen Israels und ebenso des Libanon wahrt."
Die Hisbollah-Miliz generiert mehrere hundert Millionen Euro im Jahr, sagt Terrorismusforscher Hans-Jakob Schindler. Unter anderem durch Erpressung, Geldwäsche und Drogengeschäfte.21.10.2024 | 19:43 min
Der Schlüssel zum Frieden liege in der vollen Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats. Diese sieht vor, dass sich die Hisbollah von der israelisch-libanesischen Grenze etwa 30 Kilometer weiter Richtung Norden hinter den Litani-Fluss zurückzieht. Israel sieht das als Voraussetzung dafür, dass die Bürger im Norden des Landes in Sicherheit leben können.
Außenministerin Annalena Baerbock ist für Gespräche mit Politikern und Vertretern von Hilfsorganisationen in den Libanon gereist. ZDF-Korrespondentin Golineh Atai berichtet. 23.10.2024 | 1:53 min
Bundesaußenministerin: Humanitäre Lage jeden Tag verzweifelter
Baerbock sagte, bei der Umsetzung der Resolution komme auch den libanesischen Streitkräften eine wichtige Rolle zu. Die libanesische Armee verhält sich in dem Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz neutral. Es kam aber bereits zu Zwischenfällen, bei denen mehrere Soldaten getötet und verletzt wurden.
In Beirut und am Donnerstag bei einer Libanon-Konferenz will Baerbock "ausloten, wie wir auf diesem schwierigen Weg vorankommen können und zugleich dazu beitragen, das humanitäre Leid zu lindern", wie sie sagte.
Wie geht es weiter im Gazastreifen und im Libanon? Wie reagiert Israel auf die jüngsten Raketenangriffe des Iran? Ein Überblick zur Lage in der Region.20.10.2024 | 2:46 min
Die humanitäre Lage im Libanon werde jeden Tag verzweifelter, sagte Baerbock. Es sei unerträglich, "wie verantwortungslos sich Terroristen hinter Zivilistinnen und Zivilisten verstecken und von dort weiterhin Raketen auf Israel abfeuern". Gleichzeitig müsse Israel seine Operationen an den engen Grenzen des Selbstverteidigungsrechts und des humanitären Völkerrechts ausrichten und das Leben unschuldiger Zivilisten schützen.
Warnung vor "bewusstem Angriff" auf UN-Blauhelme
Für alle Konfliktparteien gelte die Verpflichtung zum Schutz von UN-Friedenstruppen. Die UN-Blauhelmtruppe Unifil werde für eine politische Lösung gebraucht, betonte Baerbock.
In Beirut sind Gespräche mit Politikern und Vertretern einer Hilfsorganisation geplant. Es ist bereits die vierte Reise der deutschen Außenministerin in den Libanon seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.