Ukraine: Was bedeutet der Angriff auf "Caesar Kunikow"?

    FAQ

    Erfolgsmeldung der Ukraine:"Caesar Kunikow": Was bedeutet der Angriff?

    Katja Belousova
    von Katja Belousova
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    Die Ukraine meldet einen erfolgreichen Angriff auf das russische Schiff "Caesar Kunikow". Was macht die Meldung so besonders? Und was verrät sie über das Kriegsgeschehen?

    Russisches Kriegsschiff Zaesar Kunikow
    Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein russisches Kriegsschiff vor der Halbinsel Krim zerstört. Die Streitkräfte haben das Schiff wohl mit Drohnen attackiert und versenkt.14.02.2024 | 0:23 min

    Was ist über den Angriff bekannt?

    Laut eigenen Angaben haben ukrainische Streitkräfte am Mittwoch erneut ein russisches Schiff vor der Krim zerstört. Wie die Armee der Ukraine mitteilte, sei das Schiff "Caesar Kunikow" vor der Küste der durch Russland annektierten Halbinsel attackiert worden. Der ukrainische Geheimdienst GUR veröffentlichte auf Telegram ein Video, das den Angriff auf das Schiff zeigt. Die Bilder zeigen auch, wie es kentert.
    Laut ukrainischen Angaben soll die "Caesar Kunikow" von unbemannten Unterwasserdrohnen getroffen worden sein.
    Caesar Kunikow
    Da war es noch intakt: Bild des Landungsschiffs "Caesar Kunikow" von 2021.
    Quelle: Imago

    Was ist zur "Caesar Kunikow" bekannt?

    Die "Caesar Kunikow" ist ein sogenanntes Landungsschiff, das seit den 1980er-Jahren im Dienst der damals sowjetischen und heute russischen Flotte ist. "Aufgrund von Beschädigungen an der Krimbrücke sowie zur Diversifizierung der Versorgungsrouten setzt die russische Schwarzmeerflotte Landungsschiffe zum Transport von Material und Munition auf die Krim ein", erklärt Militärexperte Gustav Gressel gegenüber ZDFheute.

    Von dort wird das Material weiter an die russische Südfront verfrachtet, also der Linie im Oblast Cherson und Saporischschja.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    Das Schiff wurde 2022 laut ukrainischen Angaben schon einmal bei einem Angriff beschädigt. "Aber es gibt keine verlässlichen Angaben, wie schwer. Sie war daraufhin außer Gefecht, dürfte aber in der zweiten Jahreshälfte wieder ihren Dienst aufgenommen haben", erklärt Gressel.
    Gustav Gressel zugeschaltet aus dem ZDF Hauptstadtstudio
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    Warum das Datum 14. Februar?

    Das Datum des vermeldeten Angriffs ist dabei interessant: Der 14. Februar 1943 ist der Todestag des namensgebenden sowjetischen Marine-Offiziers Caesar Kunikow, der im Zweiten Weltkrieg kämpfte. Kunikow, der aus einer jüdischen Familie stammte, war an der sowjetischen Rückeroberung des Kaukasus nach dem Überfall des Deutschen Reichs beteiligt. Nach seinem Tod wurde der Offizier zum "Held der Sowjetunion" ernannt.

    Wie reagiert Russland?

    Der Kreml lehnt eine Stellungnahme zur "Caesar Kunikow" ab. Auch das Verteidigungsministerium in Moskau äußerte sich bislang nicht zu den Geschehnissen auf der Krim.
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    Was ist an diesem Angriff besonders?

    "Was mich wundert, ist, dass das Schiff scheinbar alleine unterwegs war", erklärt Gustav Gressel. "Dass die Ukraine mit Überwasserdrohnen den russischen Nachschub angreift, sollte eigentlich bekannt sein, dass sich alte Schiffe aus den 1980er-Jahren gegen diese nicht so gut verteidigen können auch." Trotzdem sei auf den Videos kein Beschuss oder kein Begleitboot zu sehen, so der Experte.

    Andererseits gehören Patzer und taktisches Fehlverhalten zum Spleen der Schwarzmeerflotte.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    Was bedeutet der Angriff für den Krieg?

    "Das Dilemma der Ukraine ist: Es gelingt zwar durch derartige Aktionen den Blick von eigenen Misserfolgen abzulenken, die Entscheidung in diesem Krieg fällt aber nicht zur See, sondern an Land", sagt Markus Reisner, Oberst des österreichischen Bundesheeres, gegenüber ZDFheute. Entscheidender sei, was aktuell etwa an der Front in Awdijiwka passiere - dort habe die Ukraine Schwierigkeiten.
    Oberst Markus Reisner zugeschaltet aus Wien
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    "Die zweite russische Winteroffensive gewinnt, aufgrund des immer kritischer werdenden Munitionsmangels der ukrainischen Streitkräfte, immer mehr an Raum. Die Russen marschieren an fünfzehn Stellen vor, haben zum Teil Einbrüche bis zu sechs Kilometer erzielt und stehen vor dem finalen Sturm auf Awdijiwka", analysiert Reisner.

    Die Ukraine muss versuchen, Erfolge zu liefern. Hier bietet sich der Krieg zur See an, denn hier hat die Ukraine durch den Einsatz unbemannter Systeme immer wieder spektakuläre Erfolge erzielt.

    Markus Reisner, Oberst des österreichischen Bundesheeres

    Die Versenkung der "Caesar Kunikow" sei seiner Ansicht nach ein Versuch, "an Erfolge anzuknüpfen und negative Berichte zu überdecken".
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    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
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    Quelle: Mit Material von AFP
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