Kiew beschießt russisches Gebiet mit ATACMS-Raketen

    ATACMS-Raketen eingesetzt:Ukraine beschießt russisches Territorium

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    Die Ukraine hat in der Nacht die russische Region Brjansk beschossen. Wie Präsident Selenskyj bestätigt, wurden dafür US-amerikanische ATACMS-Raketen eingesetzt.

    Armin Coerper und Ulf Röller sprechen im Schaltgespräch mit Christian Sievers über den ATACMS-Einsatz der Ukraine
    Nach dem ATACMS-Einsatz der Ukraine sei zu spüren, dass die Spannung "deutlich steigt", so Armin Coerper in Moskau. Das Thema beeinflusse auch den G20-Gipfel, so Ulf Röller in Rio.19.11.2024 | 2:51 min
    Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj am 1000. Kriegstag erstmals russisches Gebiet mit weiterreichenden US-Raketen angegriffen. Beschossen wurde dabei die russische Grenzregion Brjansk. Die ukrainischen Streitkräfte verfügten über die US-Raketen vom Typ ATACMS genauso wie über eigene Fähigkeiten und würden diese auch nutzen, bestätigte Selenskyj am Dienstag russische Angaben.
    Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, die Flugabwehr habe fünf von sechs Raketen vom Typ ATACMS abgeschossen, eine Rakete sei beschädigt worden. Die Regierung in Moskau verurteilte das Vorgehen als Beweis dafür, dass der Westen den Konflikt eskalieren wolle.
    Militärökonom Marcus Keupp vor einer Landkarte, daneben Panzer mit Rakete
    US-Präsident Biden soll weitreichende Raketen für den ukrainischen Einsatz in der russischen Region Kursk freigegeben haben. Was das für den Ukraine-Krieg bedeutet, ordnet Militärökonom Keupp bei ZDFheute live ein.18.11.2024 | 36:07 min
    Zugleich vollzog Präsident Wladimir Putin die bereits seit längerem geplante Änderung der Nukleardoktrin dahingehend, dass die Schwelle für einen Atomschlag herabgesenkt wurde. Ein von einer Atommacht unterstützter Angriff einer Nation auf Russland mit konventionellen Waffen werde als gemeinsame Attacke aufgefasst, hieß es in einer Erklärung. Auf jeglichen großen Luftangriff könnte Russland mit dem Einsatz von Atomwaffen reagieren.

    Russlands Außenminister droht mit "entsprechender" Antwort

    Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat eine "entsprechende" Antwort auf den ukrainischen Beschuss russischen Staatsgebiets mit ATACMS-Raketen angekündigt.

    Wenn Raketen mit größerer Reichweite von der Ukraine aus in Richtung russisches Territorium eingesetzt werden, bedeutet dies, dass sie von US-Militärexperten bedient werden.

    Sergej Lawrow nach dem G20-Gipfel vor Journalisten in Rio de Janeiro

    Darauf habe Putin mehrfach hingewiesen. Lawrow betonte zudem in Richtung der westlichen Verbündeten der Ukraine, diese sollten die russische Nukleardoktrin "vollständig" lesen.
    Armin Coerper
    Die Ukraine hat erstmals amerikanische Raketen des Typs ATACMS auf russisches Territorium abgefeuert. ZDF-Korrespondent Armin Coerper schätzt ein, wie Moskau nun reagiert. 19.11.2024 | 1:11 min
    Zugleich lobte Lawrow Deutschland für die Entscheidung, keine Langstreckenwaffen an die Ukraine zu liefern. Dies sei "eine verantwortungsvolle Haltung". Entgegen von Grünen, FDP und CDU/CSU weigert sich Bundeskanzler Olaf Scholz nach wie vor, der Ukraine den Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometer zur Verfügung zu stellen.
    Karte, Ukraine, Reichweiten der Fernwaffensysteme
    Quelle: ZDF

    Die USA haben der Ukraine erst kürzlich gestattet, die Waffen mit bis zu 300 Kilometern Reichweite auch gegen Ziele in Russland einzusetzen. Dies gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus.
    Botschafterinnen und Botschafter der EU-Staaten, der EU-Beitrittskandidaten und der G7 halten eine große Fahne beim Fototermin «1000 Tage Krieg - Solidarität mit der Ukraine» im Haus der Europäischen Union.
    Vor 1000 Tagen begann der russische Angriffskrieg in der Ukraine, hunderttausende Menschen wurden seitdem verletzt oder getötet. Ein Ende des Leids ist nicht in Sicht. 19.11.2024 | 1:29 min

    Unterschrift unter Nuklear-Doktrin als direkte Reaktion?

    Unmittelbar nach dem Angriff hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der russischen Agentur TASS am frühen Morgen ein Interview gegeben. Darin kündigte er an, dass die aktualisierte Nukleardoktrin dem Präsidenten zur Unterschrift vorliegt. Das lege nahe, dass die Unterschrift Wladimir Putins als direkte Antwort auf diesen ersten Angriff der Ukrainer gegen russisches Territorium mit US-amerikanischen ATACMS Waffensystemen verstanden werden soll, berichtet ZDF-Korrespondent Armin Coerper.
    Moskau hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass man die Freigabe der Reichweiten solcher Waffen als rote Linie ansehe - und dass man im Fall eines solchen Angriffs nicht nur die Ukraine, sondern auch das Land, das die Freigabe erteilt hat, zur Verantwortung ziehen würde. Begründet hat das auch Präsident Putin zuletzt damit, dass für solche Angriffe Satellitenüberwachung notwendig sei, über die die Ukraine nicht verfüge. Auch sei die ukrainische Armee nicht in der Lage, die Ziele zu programmieren.
    SGS Coerper
    Moskau hätte viel Zeit gehabt, sich militärisch und logistisch auf den Einsatz der ATACMS-Waffen vorzubereiten. Für die Ukraine seien diese "kein Gamechanger", so Armin Coerper.18.11.2024 | 1:49 min
    So erklärte Kreml-Sprecher Peskow: "Diese Schläge verübt ja nicht die Ukraine. Diese Schläge verüben die Staaten, die die Erlaubnis geben, denn die Zielprogrammierung und die sonstige Versorgung übernehmen nicht ukrainische Militärs, das machen Spezialisten aus diesen westlichen Ländern."
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    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Liveblog
    Quelle: dpa, AFP, ZDF, Reuters

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