Israelische Fußballfans in Amsterdam: Bericht über Verletzte
Ausschreitungen in Amsterdam:Israel schickt Rettungsflieger für Fußballfans
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Schlägereien und Dutzende Festnahmen: Nach dem Auswärtsspiel eines israelischen Fußballclubs kam es in Amsterdam zu Ausschreitungen. Tel Aviv will die Fans nun ausfliegen lassen.
Nach einem Fußballspiel von Maccabi Tel Aviv gegen Ajax Amsterdam hat es gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Israelische Fans wurden dabei angegriffen.08.11.2024 | 0:23 min
Nach Berichten über verletzte israelische Fußballfans bei Ausschreitungen in Amsterdam hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu laut seinem Büro am Freitagmorgen zwei Rettungsflugzeuge in die Niederlande geschickt.
Netanjahu "betrachtet den schrecklichen Vorfall mit größtem Ernst", erklärte das Büro des Regierungschefs. Er fordere "die niederländische Regierung und die Sicherheitskräfte auf, energisch und schnell gegen die Randalierer vorzugehen und die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten."
Netanjahus Büro machte keine Angaben dazu, wie es zu dem "sehr gewalttätigen Vorfall gegen israelische Bürger" gekommen war.
Medienberichte: Maccabi-Fans mit Stühlen beworfen
Der niederländische Sender AT5 berichtete über Zusammenstöße von Fans bei einem Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend. Demnach gab es Schlägereien und Vandalismus im Stadtzentrum. Die Nachrichtenagentur ANP berichtete in Berufung auf einen Polizeisprecher, dass 57 Menschen festgenommen worden seien.
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat sich in Deutschland die Zahl antisemitischer Vorfälle deutlich erhöht.08.11.2024 | 10:11 min
Nach Informationen des Amsterdamer TV-Senders AT5 bewarfen Demonstranten Maccabi-Fans mit Stühlen. Die mobilen Einsatzkräfte der Polizei hätten die Israelis abgeschirmt und in ihre Hotels begleitet.
Am Nachmittag hatte es im Zentrum der Stadt auch Zusammenstöße von israelischen Fußballfans und Sicherheitskräften gegeben. Dabei wurden nach Polizeiangaben auch etwa zehn israelische Fans wegen Störung der öffentlichen Ordnung und des verbotenen Besitzes von Feuerwerkskörpern festgenommen.
Israels Präsident schockiert über Gewalt
Mehrere israelische Politiker sprachen von bestürzenden Gewaltszenen, bei denen propalästinensische Täter regelrecht Jagd auf Juden gemacht hätten - und bezogen sich dabei auf Videos in sozialen Medien. Die Aufnahmen ließen sich allerdings zunächst nicht verifizieren, und die niederländische Polizei blieb in ihrer Darstellung deutlich zurückhaltender.
Israels Präsident Izchak Herzog äußerte sich entsetzt über die Gewalt in Amsterdam: "Mit Grauen sehen wir heute Morgen die schockierenden Bilder und Videos, von denen wir seit dem 7. Oktober gehofft haben, sie nie wieder zu sehen: ein antisemitisches Pogrom gegen Fans von Maccabi Tel Aviv und israelische Bürger im Herzen von Amsterdam", schrieb er auf der Plattform X.
Post von Izchak Herzog auf X
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Er vertraue darauf, dass die niederländischen Behörden sofort handelten, um alle betroffenen Israelis und Juden zu schützen und die Gewalt gegen sie zu beenden.
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, schrieb bei X: "Ein schreckliches Pogrom gegen Juden und Israelis in Amsterdam. In großer Zahl werden Menschen auf europäischem Boden von muslimischen und palästinensischen Randalierern gewaltsam angegriffen, einfach weil sie Juden sind."
"Da findet 2024 in Europa ein Pogrom statt", kommentierte auch der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf X.
Post von Danny Danon auf X
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Der israelische Außenminister Gideon Saar schrieb eben dort: "Nach den schwerwiegenden Vorfällen stehen wir mit den Behörden in den Niederlanden in Kontakt. Jeder Israeli oder Jude, der sich derzeit in Not befindet oder Informationen zu den Gewalttaten hat, wendet sich bitte an das Lagezentrum."
Seit dem Hamas-Angriff auf Israel vor einem Jahr leben Palästinenser in Deutschland mit der Angst um ihre Angehörigen in Gaza und der Sorge vor Generalisierung und Hass.05.10.2024 | 2:47 min
Botschafter in Israel: "Kriminell und unerträglich"
Auch Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, drückte auf X seine Empörung über die Vorfälle aus: "Israelische Fußballfans zu verfolgen und zu verprügeln ist kein Antikriegsprotest. Das ist kriminell und unerträglich, und wir alle müssen dagegen aufstehen", erklärte er am Freitagmorgen auf Englisch im Onlinedienst X.
In Berlin kam es erst am Sonntag laut Polizei zu einem mutmaßlich antisemitischen Angriff auf einen Fan eines jüdisch-israelischen Fußballklubs in einem Lokal, wegen dem der Staatsschutz der Polizei ermittelt.
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Quelle: ZDF
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