Die 2010er Jahre: Bedeutung für den Beginn des Ukraine-Krieges
Ukraine, Paris, Flüchtlinge:Die 2010er: Krisen und Terror sind zurück
von Bettina Blaß
|
Zwischen Flüchtlingskrise, Brexit und gesellschaftlichem Umbruch geriet ein Land fast aus dem Blick: Die Ukraine war schon in den 2010ern ein Gradmesser für Europas Stabilität.
Sommermärchen 2014 – die deutsche Elf holt den WM-Titel, Deutschland heißt Flüchtlinge willkommen, und der Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt sorgt für Entsetzen.14.05.2025 | 44:55 min
Die 2010er Jahre waren ein widersprüchliches Jahrzehnt: Deutschland wurde Fußball-Weltmeister, zeigte Solidarität mit Geflüchteten - doch auch Grundwerte gerieten ins Wanken. Die ZDFinfo-Dokumentation "Die 2010er - Jahrzehnt der Illusionen" zeigt unter anderem, wie die Willkommenskultur an ihre Grenzen stieß und wie sich auch Populismus breit machte. Und während West-Europa mit sich selbst beschäftigt war, zog im Osten seit 2014 ein neuer Krieg auf.
Vom Konflikt zum Krieg
Während 2014 die 22. Olympischen Winterspiele in Russland eröffnet wurden, protestierten Ukrainer auf dem Maidan-Platz in Kiew. Ihr Wunsch: eine Annäherung an die EU. Im Vorjahr hatte der damalige pro-russische ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch ein Abkommen mit der Europäischen Union abgelehnt, in dem es wirtschaftlich und politisch um eine engere Zusammenarbeit gehen sollte. Damit löste er die Maidan-Proteste aus.
Es wirkte von außen betrachtet durchaus wie eine fast schon fröhliche Volksbewegung, bis dann halt die ersten Schüsse gefallen sind.
„
Oliver Welke, Journalist und Moderator "heute-show"
Sehen Sie die Doku-Reihe "Die 2010er - Jahrzehnt der Illusionen" am 14. Mai ab 20:15 Uhr bei ZDFinfo oder streamen Sie sie jederzeit bei Web und App.
Russland besetzt die Krim
Im Februar 2014 ließ Russlands Präsident Wladimir Putin die ukrainische Halbinsel Krim besetzen. 95 Prozent der Bewohner dort sollen sich bei einer Abstimmung, die der russische Präsident durchführen ließ, für einen Beitritt zu Russland ausgesprochen haben.
Der Westen erkannte das Ergebnis nicht an, sah die Annexion als Verstoß gegen das Völkerrecht und reagierte mit ersten Sanktionen. Im Frühjahr 2014 kam es zu ersten Kämpfen in der Ostukraine. Trotz Minsker Friedensabkommen 2015 schwelte der Konflikt weiter, bis 2022 der Krieg in der Ukraine begann.
Die Ukraine leidet weiter unter den russischen Angriffen, auch im Süden des Landes. Dort mangelt es auch in den Städten an alltäglichen Ressourcen wie fließendem sauberen Wasser.03.05.2025 | 1:32 min
Gute und schlechte Nachrichten im ständigen Wechsel
Trotz der Kämpfe arbeiteten ab Ende Mai 2014 auf der Raumstation ISS ein Deutscher, nämlich Alexander Gerst, ein Amerikaner und ein Russe friedlich zusammen.
2014 bestimmte noch ein anderer Konflikt das Nachrichtengeschehen: Im Juni 2014 nahmen Kämpfer des sogenannten "Islamischen Staates im Irak und Syrien", kurz ISIS, die Millionenstadt Mosul ein. Auch die Städte Tikrit und Kirkuk fielen an die Terroristen.
Am 8. Juli 2014 besiegt die DFB-Elf auf dem Weg zum WM-Titel die Seleção 7:1. Für Brasilien wird die historische Niederlage zum Trauma. Joachim Löw und Chris Kramer erinnern sich.04.07.2024 | 27:50 min
In der Mitte des Jahrzehnts wechselten sich Höhe- und Tiefpunkte rasant ab: In Deutschland bekamen die Einführung des Mindestlohns und die Fußball-Weltmeisterschaft viel Aufmerksamkeit.
Auf einmal sind wir Weltmeister. Das war der absolute Wahnsinn.
„
Felix von der Laden, YouTuber
Seit Jahresbeginn beträgt der Mindestlohn 12,82 Euro pro Stunde, zuvor waren es 12,41 Euro. Zusätzlich wird die Verdienstgrenze für Minijobs auf 556 Euro angehoben.04.01.2025 | 1:34 min
Terror in Paris
Anfang 2015 schauten alle entsetzt nach Frankreich: In der Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" wurden elf Menschen erschossen, weil es Karikaturen des Propheten Mohammed veröffentlicht hatte.
Auf einmal war der Terror mitten in Europa.
„
Friederike Kempter, Schauspielerin
Paris: Zehn Jahre nach dem Attentat auf die Redaktion "Charlie Hebdo" wird der Opfer gedacht. Die Tat habe das öffentliche Bewusstsein für Meinungsfreiheit geschärft, so Fachleute.07.01.2025 | 2:39 min
Abgasskandal erschüttert Deutschland
Trotz der großen Krisenthemen ging auch vieles voran: Deutschland führte beispielsweise die Frauenquote in Aufsichtsräten von Großunternehmen ein, viele machten sich stark für Klimaschutz und Demokratie.
Doch 2015 erschütterte auch der VW-Skandal das Land: Die Abgaswerte an Dieselfahrzeugen waren manipuliert.
Während der dritten Amtszeit von Angela Merkel fällt ihr historischer Satz „Wir schaffen das“. Ebenso historisch: Ein Mann darf endlich einen Mann heiraten, und eine Frau eine Frau.15.09.2021 | 22:13 min
Steigende Flüchtlingszahlen in Deutschland seit 2015
Und noch ein Thema bewegt seit zehn Jahren immer wieder die Gesellschaft: Konflikte in vielen Teilen der Welt führten um das Jahr 2015 zu steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland. Während die Flüchtlinge zu Beginn noch willkommen geheißen wurden, veränderte sich die Stimmung im Land und in Europa.
Die Silvesternacht in Köln mit über 600 sexuell belästigten Frauen wurde für viele zum Kipppunkt. Auf Montagsdemonstrationen forderten immer mehr Menschen ein Ende der Regierung von Angela Merkel. Populismus begann damals, die Gesellschaft zu spalten. Eine Entwicklung, die bis heute anhält.
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.