"Ampel-Aus" ist "Wort des Jahres" 2024

    Jury hat Begriff gewählt:"Ampel-Aus" ist "Wort des Jahres"

    |

    Vom "Krisenmodus" 2023 zum "Ampel-Aus" 2024: Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das neue "Wort des Jahres" verkündet.

    Eine Ampel ist ausgeschaltet
    Quelle: dpa

    "Ampel-Aus" ist zum "Wort des Jahres" 2024 gekürt worden. Das teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden angesichts der spektakulär zerbrochenen Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP mit.
    Wie die Jury mitteilte, sorgte das sich seit Langem andeutende Ende der Ampel-Koalition - schon 2023 war "Ampelzoff" unter den Wörtern des Jahres - für einen Paukenschlag, der sogar den zeitgleich bekannt gewordenen Ausgang der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl übertönte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) entließ am 6. November Finanzminister Christian Lindner (FDP) wegen unüberbrückbarer Differenzen in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik; fast alle übrigen Kabinettsmitglieder der FDP erklärten daraufhin ihren Rücktritt.

    "Klimaschönfärberei" und "kriegstüchtig" auf Platz zwei und drei

    Auf dem zweiten Platz landete "Klimaschönfärberei", also das Bestreben etwa von Unternehmen, ihre Maßnahmen zum Klimaschutz beschönigend hervorzuheben.
    Auf Platz drei folgte "kriegstüchtig", ein Begriff, den Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) viel beachtet beim Dringen auf mehr Tempo bei der Modernisierung der Bundeswehr verwendete.
    Auf den weiteren Plätzen der Rangliste 2024 folgen die Begriffe "Rechtsdrift", "generative Wende", "SBGG" (Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag), "Life-Work-Balance" und "Messerverbot".

    2023: Krisenmodus
    2022: Zeitenwende
    2021: Wellenbrecher
    2020: Corona-Pandemie
    2019: Respektrente
    2018: Heißzeit
    2017: Jamaika-Aus
    2016: Postfaktisch
    2015: Flüchtlinge
    2014: Lichtgrenze
    2013: GroKo
    2012: Rettungsroutine
    2011: Stresstest
    2010: Wutbürger
    2009: Abwrackprämie
    2008: Finanzkrise
    2007: Klimakatastrophe
    2006: Fanmeile
    2005: Bundeskanzlerin
    2004: Hartz IV
    2003: Das alte Europa
    2002: Teuro
    2001: Der 11. September

    Quelle: KNA

    Jugendwort des Jahres 2024 / dpa
    Das Jugendwort 2024 wurde im Oktober gewählt. Jugendliche zwischen elf und zwanzig Jahren haben sich bei der Abstimmung für "Aura" entschieden.19.10.2024 | 0:15 min

    Jury bestimmt Rangfolge von zehn Wörtern des Jahres

    Eine Jury bestimmte eine Rangfolge mit insgesamt zehn Wörtern des Jahres, die in den vergangenen Monaten in der öffentlichen Diskussion dominant und prägend waren. Die Begriffe wurden von den Experten diesmal laut der GfdS aus fast 2.500 Belegen gewählt. Die Vorschläge stammten aus Medien, zudem konnte jeder Begriffe einsenden.
    "Für die Auswahl der "Wörter des Jahres" entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität", erläuterte die GfdS. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.
    Deutsche Sprache - Grafik
    So viele Menschen weltweit sprechen Deutsch!14.09.2024 | 1:42 min

    "Krisenmodus" war zuletzt "Wort des Jahres"

    2023 war "Krisenmodus" auf Platz eins gelandet. Die GfdS verwies dabei etwa auf den Überfall Russlands auf die Ukraine, die Energiekrise, die Bildungsmisere und den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel. Auf den beiden folgenden Plätzen der Wörter-Zehnerliste landeten 2023 "Antisemitismus" und "leseunfähig".
    Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden. Die rund zehnköpfige Jury setzt sich aus Sprachwissenschaftlern, Medienexperten und dem Hauptvorstand der Gesellschaft zusammen.
    Das "Wort des Jahres" wurde von der GfdS erstmals 1971 und seit 1977 regelmäßig gekürt. Die Liste soll nach ihren Angaben den sprachlichen Nerv eines bald endenden Jahres treffen und so einen besonderen Beitrag zur Zeitgeschichte liefern.
    Sprachcafés für mehr Integration
    Hareth Almukdad floh aufgrund von Verfolgung aus seinem Heimatland Syrien. Heute organisiert er Sprachcafés in Berlin. Hier können sich Geflüchtete mit Deutschen ungezwungen mündlich austauschen und so die Sprache lernen.22.10.2024 | 1:53 min

    Von "aufmüpfig" bis "heiße Höschen"

    Das erste ausgewählte Schlüsselwort lautete vor 53 Jahren "aufmüpfig". Schon damals war auch das Wort "Umweltschutz", ebenso aber die Wendung "heiße Höschen" auf der Liste vertreten.
    In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem "Rasterfahndung" (1980), "Besserwessi" (1991), "Teuro" (2002), "Bundeskanzlerin" (2005), "GroKo" (2013) oder "Zeitenwende" (2022) zum "Wort des Jahres" bestimmt.
    Frankreich: Verbot inklusiver Sprache
    Präsident Macron und die prestigeträchtige Académie Francaise haben sich schon klar gegen das Gendern ausgesprochen, jetzt soll auch ein Gesetz den Rückzug inklusiver Sprache aus offiziellen Texten besiegeln.16.11.2023 | 2:04 min

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa, KNA

    Mehr Wörter