Inselgruppe Mayotte:Zyklon "Chido": Helfer suchen nach Überlebenden
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Zerstörte Häuser - und wohl Hunderte Tote und Vermisste. Zyklon "Chido" hat auf der Inselgruppe Mayotte im Indischen Ozean eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Nach dem Durchzug des verheerenden Wirbelsturms "Chido" im französischen Überseegebiet Mayotte suchen die Rettungskräfte unter Hochdruck nach Überlebenden. Die Einsatzkräfte hätten damit begonnen, die Wege zu abgelegenen Gebieten freizuräumen.16.12.2024 | 1:47 min
Nach dem verheerenden Zyklon "Chido" im Indischen Ozean im französischen Überseegebiet Mayotte suchen die Rettungskräfte unter Hochdruck nach Überlebenden.
Die Einsatzkräfte hätten damit begonnen, die Wege zu abgelegenen Gebieten freizuräumen, sagte der Bürgermeister der Hauptstadt Mamoudzou, Ambdilwahedou Soumaila, der Nachrichtenagentur AFP. "Wir hoffen, dort noch Überlebende zu finden." Es sei aber damit zu rechnen, dass die Helfer in den Trümmern der zerstören Häuser in den Armenvierteln der Hauptstadt zahlreiche weitere Todesopfer finden.
Laut Wetterdienst Météo France fegten am Samstag Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 220 Kilometern pro Stunde über Mayotte.
Quelle: epa
Gesamtes Ausmaß noch unklar
Durch "Chido" waren nach Behördenangaben "bestimmt mehrere hundert" Menschen getötet worden. "Vielleicht" seien es auch "wenige tausend", hatte der Präfekt von Mayotte, François-Xavier Bieuville, am Sonntag im Rundfunk gesagt.
Das ganze Ausmaß ist noch völlig unklar. Bislang gibt es kaum verlässliche Angaben zu Opfern. Örtlichen Medien zufolge sind bislang offiziell 14 Tote registriert. Bieuville stellte klar, dass die Zahlen aus dem Krankenhaus stammten, aber nicht plausibel seien. Es dürfte Tote geben, die nicht gelistet seien, sagte Bieuville, denn Menschen auf Mayotte könnten ihre Verwandten nach muslimischer Tradition innerhalb von 24 Stunden beerdigen - ohne dass diese je auf Dokumenten der Kliniken auftauchten. Insofern könne es schwierig werden, das tatsächliche Ausmaß zu beziffern.
Der ungewöhnlich starke Sturm hatte auf der Inselgruppe im Indischen Ozean am Samstag eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dort leben 320.00 Menschen, viele in Armut. Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau wird am Montag in Mayotte erwartet. Er will nach Angaben seines Büros mit 160 Soldaten und Feuerwehrleuten dorthin reisen, welche die Einsatzkräfte vor Ort verstärken sollen.
Kein Strom, Probleme bei Wasserversorgung
Das französische Überseegebiet Mayotte liegt im Indischen Ozean etwa zwischen der Küste des südostafrikanischen Landes Mosambik und dem Inselstaat Madagaskar. Etwa 310.000 Menschen leben auf der Inselgruppe.
Karte mit der Insel Mayotte
Quelle: ZDF
Retailleau zufolge wurden sämtliche ärmliche Behausungen von dem Wirbelsturm zerstört. Tausende Haushalte waren ohne Strom, auch mit der Wasserversorgung und dem Telefonnetz gab es Probleme. Straßen waren blockiert und einige Gebiete abgeschnitten. In der Inselhauptstadt Mamoudzou wurden laut Berichten auch das Krankenhaus und Schulen getroffen.
"Hurrikan", "Zyklon" und "Taifun" beschreiben alle das gleiche Wetterphänomen. Mit welchem Namen Wissenschaftler diese Stürme bezeichnen, hängt davon ab, in welcher Region sie auftreten.
Im Atlantik und Nordpazifik werden die Stürme als "Hurrikan" bezeichnet, nach dem karibischen Gott des Bösen.
Im Nordwestpazifik heißen sie "Taifune".
Im südwestlichen Indischen Ozean und im südwestlichen Pazifik werden sie als "schwere tropische Zyklone" bezeichnet. Im nördlichen Indischen Ozean heißen sie "schwere Wirbelstürme".
Um als Hurrikan, Taifun oder Zyklon klassifiziert zu werden, muss ein Sturm Windgeschwindigkeiten von mindestens 119 Kilometern pro Stunde erreichen.
Quelle: National Geographic
Seit 90 Jahren habe Mayotte keinen solch zerstörerischen Zyklon mehr erlebt, teilte die Präfektur auf Facebook mit. "Viele von uns haben alles verloren." Laut französischem Wetterdienst Météo France fegten am Samstag Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 220 Kilometern pro Stunde über Mayotte.
Auch in Mosambik Zerstörungen
"Chido" bahnte sich seinen Weg im Anschluss nach Mosambik auf dem afrikanischen Festland. Der Sturm erreichte dort eine Geschwindigkeit von bis zu 240 Kilometern pro Stunde. In der nördlichen Provinz Cabo Delgado zerstörte und beschädigte er nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Unicef, zahlreiche Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen.
Die Region sei "schwer betroffen", auch wenn der Umfang der Zerstörung noch unklar sei. Nach Angaben des mosambikanischen Zentrums für Katastrophenschutz sei in Cabo Delgado sowie der Nachbarprovinz Nampula das Stromnetz zusammengebrochen, was Rettungsarbeiten erschwere.
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