Aujeszky‘sche Krankheit: So schützen Sie Ihr Haustier

    FAQ

    Aujeszky‘sche Krankheit:Wildschwein-Virus: So schützen Sie Haustiere

    von Sophia Krämer
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    Behörden in Baden-Württemberg warnen vor infizierten Wildschweinen. Der Kontakt könnte für Haustiere tödlich sein. Ein Tierarzt gibt Entwarnung - darauf sollte man achten.

    Zwei Frauen spazieren mit ihrem Hund im Wald spazieren
    Das Riskio, dass sich Haustiere beim Wildschein anstecken kann, ist extrem gering, sagt ein Veterinär.
    Quelle: imago

    Seit Jahrzehnten gibt es unter Wildschweinen bundesweit ein dynamisches Infektionsgeschehen mit dem Aujeszky'sches Virus. Warnungen, es gebe eine Gefahr für Hunde und Katzen, widerspricht ein Veterinär. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

    Was ist die Aujeszky'sche Krankheit?

    Die Aujeszky’sche Krankheit, auch "Pseudowut" genannt, ist eine weltweit verbreitete Herpesvirusinfektion für Säugetiere. Sie tritt insbesondere bei Wildschweinen (Schwarzwild) auf. Dabei ist sie oft asymptomatisch; den Tieren sieht man die Erkrankung nicht an.

    Wie kann die Krankheit übertragen werden?

    Wie beim Herpesvirus bleibt ein Wildschwein - einmal infiziert - ein Leben lang Virusträger. Geraten die Tiere unter Stress, wird das Virus reaktiviert und durch Körperflüssigkeiten ausgeschieden. Eine Übertragung der Krankheit auf andere Tiere geschieht in kurzer Zeit, beispielsweise durch Schnuppern am infizierten Wildschwein, durch Kontakt mit dessen Körperflüssigkeiten oder Fressen des verseuchten Tiers.

    Für wen ist die Krankheit gefährlich?

    Für Menschen besteht keine Gefahr. Fleischfressende Tiere, insbesondere Hunde und Rinder, können sich infizieren. Und: die Infektion ist immer tödlich. Eine Schutzimpfung gibt es nicht, da das Virus zu schnell ins Gehirn der Tiere gelangt. Dennoch: Für Hundebesitzerinnen und -besitzer besteht kein Grund zur Panik.

    Das Risiko, dass sich Hunde von Privatpersonen beim Waldspaziergang infizieren, ist extrem gering.

    Dr. Thomas Müller, Fachtierarzt für Virologie, Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie (IMVZ

    Schließlich ist der Kontakt von privat gehaltenen Hunden mit den Körperflüssigkeiten eines infizierten Wildschweins extrem unwahrscheinlich.
    Einzig Jagdgebrauchshunde haben laut Thomas Müller ein erhöhtes Infektionsrisiko. Denn gerade beim Jagen kommt es häufig zum Kontakt zwischen Hund und Wildschwein. Jägerinnen und Jäger wissen Bescheid, so sollten sie zum Beispiel das Tier nach dem Erlegen nicht roh verfüttern.
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    Was muss man beim Waldspaziergang mit Haustier beachten?

    Beim Waldspaziergang müssen sich Hundebesitzerinnen und -besitzer ausschließlich an die allgemeinen Regeln halten. Der Hund muss abrufbar und in der Nähe sein. Und natürlich gilt: Wenn eine Leinenpflicht besteht, sollte diese ohnehin eingehalten werden.

    Wo verbreitet sich die Krankheit gerade?

    Europaweit sind fast alle Länder mit Schwarzwildpopulation mit der Krankheit konfrontiert. In der deutschen Wildschweinpopulation ist sie seit 1985 bekannt. Allerdings ist die Ausbreitung regional sehr unterschiedlich. Kontrolliert wird das Virusvorkommen durch regelmäßige Stichproben bei toten Tieren. Laut Müller ist das Infektionsgeschehen dynamisch und abhängig von der Größe der Wildschweinpopulation in der jeweiligen Region.
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    Da die Schweine lebenslang Virusträger bleiben, ist eine Region dauerhaft betroffen, wenn das Virus dort einmal nachgewiesen wurde. Der Experte vom Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie geht daher davon aus, dass sich die Infektionen nach und nach flächendeckend in Deutschland ausbreiten werden.
    Durch eine weit umfassendes Bekämpfungsprogramm ist der Hausschweinbestand bundesweit seit 2002 nicht mehr vom Aujeszky’schen Virus betroffen. Jährliche Stichproben bestätigen dies.

    Was heißt das nun?

    Die Krankheit existiert, das Virus ist im deutschen Wildschweinbestand verbreitet. Aber: Eine Infektionsgefahr für privat gehaltene Haustiere ist verschwindend gering. Menschen können sich ohnehin nicht anstecken und auch für Jagdgebrauchshunde kann eine Ansteckung durch Verhaltensmaßnahmen vermieden werden.

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