Wechselhaftes Sommerwetter: Juli zu nass und zu warm

    Wechselhaftes Sommerwetter:Wetterdienst: Juli zu nass und zu warm

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    Der Juli war bislang eher wechselhaft. Konstantes Sommerwetter blieb aus. Auf kurze Hitzewellen folgten rasch Schauer, teils sogar kräftige Gewitter und Starkregen.

    Mecklenburg-Vorpommern, Binz: Leere Strandkörbe stehen bei schlechtem Wetter am Strand des Seebades auf der Insel Rügen.
    Das Wetter im Juli war dem Deutschen Wetterdienst zufolge wärmer, feuchter und sonniger als in den Vergleichsperioden.
    Quelle: Stefan Sauer/dpa

    Starkregen, Gewitter und an manchen Tagen Sonne satt: Das Wetter im Juli zeigte sich laut einer ersten Erhebung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wechselhaft.
    Die Durchschnittstemperatur betrug im zu Ende gehenden Monat 18,9 Grad und lag damit um 2,0 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen mitteilte.

    Heißeste Werte können noch kommen

    Bislang am wärmsten war es demnach im sächsischen Bad Muskau, wo am 10. Juli 34,8 Grad gemessen wurden. Dieser Wert könnte aber am heutigen Dienstag oder am Mittwoch noch einmal überschritten werden, sagte ein Sprecher des DWD der Deutschen Presse-Agentur.
    Düsseldorf: Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Der Deutsche Wetterdienst hat für Samstag Temperaturhöchstwerte von 30 bis 33 Grad in Nordrhein-Westfalen vorausgesagt. (Symbolbild)
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    Ebenfalls in Sachsen registrierte der DWD den bislang kühlsten Wert: Zum Monatsende rauschten die Temperaturen nachts nochmals ordentlich in den Keller - in Deutschneudorf-Brüderwiese an der Grenze zu Tschechien wurde mit 3,8 Grad am 30. Juli der bundesweite Tiefstwert gemessen.
    Insgesamt zeigte sich ein deutliches Nordwest-Südost-Gefälle bei der Anzahl an Sommertagen mit mehr als 25 Grad. Während im Norden und Nordwesten maximal zwei bis zehn Sommertage zu Buche standen, waren es im Osten und Süden teils über 20.

    Starkregenfälle und heftige Gewitter

    "Im zweiten Sommermonat des Jahres öffnete der Himmel häufig seine Schleusen", so der DWD. Mit 88 Litern pro Quadratmeter war es nasser in Bezug auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 Liter pro Quadratmeter). Verglichen mit der feuchteren Periode 1991 bis 2020 (87 Liter pro Quadratmeter) fiel der Juli 2024 aber sehr durchschnittlich aus.
    Besonders viel Regen bekamen demnach der Nordwesten und Süden des Landes ab, während im Südwesten und Osten Regen nur an fünf bis zehn Tagen beobachtet wurde. Südlich der Donau kamen dabei 150 bis 250 Liter pro Quadratmeter vom Himmel - nach bisherigen Werten die nasseste Region in Deutschlands im Juli. Verhältnismäßig trocken blieb es mit 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter in Nordsachsen, Teilen von Mecklenburg-Vorpommern und im Südwesten.
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    Der Regen ging dabei oftmals in Form von teils gewittrigem Starkregen nieder. So geschehen unter anderem am 21. Juli in Steinfurt-Burgsteinfurt in Nordrhein-Westfalen - mit fast 79 Litern die höchste Tagessumme.

    Sonne zeigt sich öfter im Südosten

    Die Sonne schien im Juli im Durchschnitt 237 Stunden. Das waren deutlich mehr Sonnenstunden als im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 (211 Stunden). Zieht man die aktuellere Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 (226 Stunden) heran, zeigt sich nur noch ein leicht überdurchschnittlicher Wert. Deutlich bevorzugt war die Südosthälfte, denn dort reichte es für 230 bis 260 Sonnenstunden. In der Nordwesthälfte sind es dagegen 200 bis 230 Sonnenstunden gewesen.
    Das sonnigste Bundesland war laut DWD Brandenburg mit 258 Sonnenstunden (223 in der Vergleichsperiode). Am wenigsten Sonnenstunden gab es in Nordrhein-Westfalen, dort schien sie nur rund 211 Stunden (Vergleichsperiode: 187 Stunden).

    "Schaukelwetter" sorgt bei Betreibern für Badefrust

    Den kommunalen Badbetreibern macht das "Schaukelwetter" bislang noch nicht so viel Spaß. Im Juni kamen laut einem Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) teils nur halb so viele Besucher wie 2023.
    Es habe allerdings auch Zuwächse gegeben, in Teilen über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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    Quelle: dpa

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