So entwickelt sich das Hochwasser im Saarland

    Nach Überflutungen im Südwesten:So ist die Lage in den Hochwassergebieten

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    Nach dem Hochwasser im Südwesten gehen die Aufräumarbeiten weiter. Erste Schäden werden sichtbar, für eine Einschätzung ist es laut den betroffenen Landkreisen aber noch zu früh.

    Rheinland-Pfalz, Zell: Ein Mann geht durch eine Straße der unter Wasser stehenden Altstadt, nachdem über Nacht die Mosel über die Kante der Hochwasserschutzmauer gestiegen ist
    Im Südwesten Deutschlands hat sich die Lage nach den heftigen Regenfällen entspannt, aber die entstandenen Schäden sind enorm. Und es wird erneut starker Regen gemeldet.19.05.2024 | 1:58 min

    • Lage in Hochwassergebieten im Südwesten entspannt sich leicht
    • Pegel sinken vielerorts
    • Schäden sollen begutachtet werden
    • Saarbrücken hebt Großschadenslage auf
    • Für die neue Woche warnt der DWD vor neuen Gewittern und Starkregenfällen

    Die Lage im Hochwassergebiet im Saarland entspannt sich weiter. Ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums sagte am Sonntag:

    Die Pegelstände fallen nahezu überall und die Aufräumarbeiten beginnen.

    Sprecher Innenministerium des Saarlands

    "Lage unter Kontrolle"

    Das genaue Ausmaß der Schäden sei noch unklar:

    Wir sind erst noch in der Erkundung und müssen einen Überblick bekommen, das wird noch Wochen dauern, bis wir da eine verlässliche Summe nennen können.

    Sprecher Innenministerium des Saarlands

    Derweil seien die meisten Einsatzkräfte, die aus anderen Bundesländern zur Unterstützung gekommen waren, wieder abgereist. In Blieskastel wurde die historische Altstadt mit Pumpen vom Wasser befreit. "Das Wasser steht dort noch stiefelhoch, die Lage ist unter Kontrolle", sagte der Sprecher am Vormittag.
    SGS Freitag-Carteron
    Die Hochwasserlage in Teilen Deutschlands hat sich etwas entspannt. Aufräumarbeiten haben begonnen. ZDF-Reporterin Susanne Freitag-Carteron berichtet über die Entwicklungen.19.05.2024 | 1:18 min
    ZDF-Korrespondentin Susanne Freitag-Carteron hatte am Samstagabend aus Blieskastel zum Thema Katastrophenmanagement berichtet: "Man hatte eigentlich von Anfang an den Eindruck, dass das sehr gut funktioniert." Die Einsatzkräfte seien sehr schnell bereit und "Tag und Nacht im Einsatz" gewesen. Es hätten auch viele Freiwillige mitgeholfen.
    SGS Freitag-Carteron am18.05
    Dauerregen hat vor allem im Saarland zu massiven Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. ZDF-Reporterin Susanne Freitag-Carteron berichtet über die Lage.18.05.2024 | 2:31 min

    Hohe Schäden im Südwesten

    Einen Einsatz gibt es am Sonntag noch in der Stadt Lebach am Rande des Hochwassergebiets. Dort soll im Laufe des Tages noch eine Weltkriegsbombe entschärft werden.
    Ein Bagger des THW transportiert in der Innenstadt von Blieskastel Sandsäcke.
    In Blieskastel kämpften Einsatzkräfte am Sonntagmorgen noch gegen das Hochwasser.
    Quelle: dpa

    Enorme Regenmengen hatten im Saarland am Freitag und in der Nacht zum Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden gesorgt. In der Landeshauptstadt Saarbrücken stand die Stadtautobahn unter Wasser und musste gesperrt werden. Auch ein Kohlekraftwerk im Saarland war überflutet worden, wie mehrere Medien berichteten.
    Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken als Untere Katastrophenschutzbehörde hatte die Großschadenslage nach den schweren Überschwemmungen aufgehoben. Die akuten Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen seien abgeschlossen und die Gewässerpegelstände weiterhin rückläufig, teilte die Pressestelle der Stadt am Samstagabend mit.
    Saarland, Saarbrücken: Feuerwehrleute bewegen sich und ihre LKW durch das Hochwasser in der Fischbachstrasse in Saarbrücken. Nach starken Regenfällen steht diese teilweise unter Wasser.
    Die Situation hat sich nach dem Dauerregen der letzten Tage besonders im Saarland verschärft. Menschen mussten aufgrund von Überflutungen in Sicherheit gebracht werden.18.05.2024 | 2:18 min

    Scholz verspricht staatliche Hilfe

    Auch im benachbarten Rheinland-Pfalz kam es zu Hochwasser. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer. Im Landkreis Trier-Saarburg sei die Nacht ruhig verlaufen, die Pegel seien weiter gesunken, sagte eine Sprecherin des Landkreises am Sonntagmorgen. Deswegen habe das Lagezentrum über Nacht geschlossen werden und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nach Hause gehen können.
    Nun stünden vor allem Aufräumarbeiten an. Am Samstag seien bereits Drohnen und ein Polizeihubschrauber in Teilen des Landkreises eingesetzt worden, um einen Überblick zur Lage etwa an der Riveristalsperre zu verschaffen, sagte die Sprecherin weiter. Auch am Sonntag sollten in den betroffenen Gebieten Drohnen zum Einsatz kommen.
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    Am Samstag hatte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. In Gummistiefeln sprachen die beiden SPD-Politiker unter anderem in Kleinblittersdorf mit Betroffenen. Der Deutsche Wetterdienst hatte am frühen Samstagmorgen seine Unwetterwarnungen aufgehoben. Gleichwohl sei aber weiterhin mit heftigen Regenfällen und Gewitterschauern zu rechnen, hieß es.
    Bundeskanzler Olaf Scholz im Hochwassergebiet mit der saarländischen Ministerpräsidenten Anke Rehlinger. Hier geben beide ein Pressestatement ab.
    Im Südwesten Deutschlands bleibt die Hochwasserlage angespannt. Bundeskanzler Scholz ist ins saarländische Krisengebiet gereist und hat den Betroffenen Unterstützung zugesagt.18.05.2024 | 1:32 min
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    Quelle: dpa, AFP, ZDF

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