"El Gordo": Spanische Lotterie mit Rekordsumme ist beendet

    Weihnachtslotterie "El Gordo":Spanische Lotterie mit Rekordsumme

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    Spaniens weltberühmte Weihnachtslotterie "El Gordo" (Der Dicke) im Madrider Opernhaus Teatro Real ist beendet. Dieses Jahr waren mehr als 2,7 Milliarden Euro im Lostopf.

    EL Gordo Weihnachtslotterie
    Die weltweit größte Weihnachtslotterie ist in Spanien zu Ende gegangen. Über 2,7 Milliarden Euro waren im Topf der Lotterie "El Gordo" - auf Deutsch übersetzt: "der Dicke". 22.12.2024 | 0:29 min
    So viel stand noch nie auf dem Spiel: Die traditionsreiche Weihnachtslotterie "El Gordo" in Spanien hat dieses Jahr die Rekordsumme von gut 2,7 Milliarden Euro ausgeschüttet. Um 11.27 Uhr - und damit gut zwei Stunden nach Beginn der Ziehung im altehrwürdigen Madrider Opernhaus Teatro Real war klar: Der Hauptpreis über vier Millionen Euro ging an Menschen, die ihre Lose mit der Glücksnummer 72.480 in der Stadt Logroño in der nordspanischen Weinanbauregion La Rioja gekauft hatten.

    Gewinne übers ganze Land verteilt

    Große Freude dürfte die Ziehung aber auch im Madrider Arbeiterviertel San Blas ausgelöst haben. Denn laut Angel Alda, der Medien zufolge in seiner Lotterieverkaufsstelle in Logroño den "Dicken" verkaufte, hat der Basketballverein aus San Blas fast die Hälfte aller Lose mit der Zahlenkombination 72.480 mitgenommen, die insgesamt 772 Millionen Euro wert sind und sie an seine Mitglieder verkauft.
    Ansonsten waren die Gewinne auf das ganze Land verteilt. Vom nordspanischen Bilbao, wo Gewinnlose im Wert von 35 Millionen Euro in einem Fitnessstudio verkauft wurden, bis ins südliche Cadiz nach Andalusien.

    "El Gordo" mit frühem Rekord

    "El Gordo" (Der Dicke) stellte bereits um 09.17 Uhr einen Rekord auf: Denn so schnell nach Beginn der eigentlichen Ziehung um kurz nach 09.00 Uhr war noch nie der erste von acht fünften Preisen über je 60.000 Euro gezogen worden, wie die RTVE-Moderatorinnen aufgeregt berichteten.
    "El Gordo" läutet in Spanien Weihnachten ein und ist eines der größten gesellschaftlichen Ereignisse überhaupt in dem Land, das kaum jemand verpassen will.
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    Viel Geld auch an Menschen in Unwetter-Region

    Auch in der ostspanischen Mittelmeerregion Valencia, die mit 222 Toten und unfassbarer Zerstörung am härtesten von den Unwettern am 29. Oktober getroffen wurde, hatten sich Menschen Lose mit der Nummer dieses ersten fünften Preises, aber auch des dritten Preises gekauft. Sie können - je nach gekaufter Losart - nun mit einem anteiligen Geldregen rechnen, wie spanische Medien berichteten.
    In Catarroja erwischten Käufer gleich eine ganze Serie einer mit 500.000 Euro ausgezeichneten Losnummer. Auch in Paiporta, Letur, Sedaví und anderen Gemeinden, in denen die Menschen ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, wurden Losgewinne bis zu 80.000 Euro verkauft.
    Überhaupt spielten die Überschwemmungen und Flutwellen, die Folge starker Regenfälle waren und insgesamt 230 Menschen das Leben kosteten, trotz aller Aufregung und Freude bei der diesjährigen Ziehung eine größere Rolle: Im Fernsehen wurde während der Live-Übertragung mehrfach daran erinnert.
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    Trachten aus Valencia als Hommage an die Flutopfer

    Unter den rund 400 Glücklichen, die eine Eintrittskarte für das Teatro Real ergatterten und live bei der Ziehung dabei waren, befand sich auch ein Paar in typischer Tracht der "Fallas", eines bekannten Volksfestes in der Region Valencia. Als "Hommage an die Opfer von Valencia" hätten sie sich so gekleidet, wie sie dem Reporter von RTVE berichteten.
    Andere Lotterie-Begeisterte im Publikum trugen Weihnachtsmützen oder gar kleine Tannenbäumchen aus Plastik auf dem Kopf, auch die Tracht eines katholischen Geistlichen war im Publikum sichtbar. Viele verfolgten an diesem sonnigen, aber kalten Vormittag in Madrid zu Hause oder mit Freunden in Bars die mehrstündige Ziehung. Auch rund um das Teatro Real herrschte im Freien Feierstimmung.

    Hauptpreis aus Versehen zweimal gesungen

    Die Nerven flatterten aber auch bei den "Glücksbringern", den Schülerinnen und Schülern des Madrider Internats San Ildefonso, der ehemaligen Waisenschule. Sie singen einer Tradition folgend und in wechselnder Besetzung zu zweit alle Jahre wieder die gezogene Lottozahl und die Höhe des Preises vor - und einige verhaspelten sich das eine oder andere Mal. Ein Mädchen setzte aus Versehen sogar an, ein zweites Mal den Hauptpreis über vier Millionen Euro zu verkünden, bemerkte aber inmitten der Zahl den Fehler und stoppte - alle hatten Verständnis.
    Die vor mehr als 200 Jahren ins Leben gerufene Lotterie gilt als die älteste der Welt. Aufgrund der ausgespielten Gesamtsumme, die jährlich zunimmt, wird sie als die größte Tombola des Planeten bezeichnet. Die meisten Lose werden in Spanien verkauft, aber online beteiligen sich immer mehr Menschen aus dem Ausland.
    In Spanien ist das Teilen von Weihnachtslosen unter Freunden und Verwandten eine Adventstradition. "Das Teilen des Glücks und die Aussicht, zusammen zu gewinnen, stärken das Gefühl von Zusammenhalt und gemeinsamer Freude", erklärte die spanische Psychologin Rosana Pereira den Hype um die Weihnachtslotterie. Im vergangenen Jahr gab jeder Spanier im Schnitt 72 Euro dafür aus.
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    Quelle: dpa, KNA

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