Streit nahe Potsdam:Asylunterkunft: Wachmann tödlich verletzt
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Auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft nahe Potsdam ist ein Wachmann tödlich verletzt worden. Die Polizei hat jetzt einen Tatverdächtigen in Berlin gefasst.
Brandenburg, Potsdam: Polizisten am abgesperrten Tatort
Quelle: Christian Pörschmann/TNN/dpa
Nach der tödlichen Attacke auf einen Wachmann auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam hat die Polizei den gesuchten Tatverdächtigen in Berlin gefasst. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am späten Donnerstagnachmittag mit.
Der Gesuchte sei im Umfeld des Bahnhofs Zoologischer Garten festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft beantragte den Erlass eines Haftbefehles wegen Totschlags, wie die Polizei mitteilte. Am Freitag soll der Verdächtige vor einen Ermittlungsrichter kommen.
Tödlich verletzt nach Streit in Asylunterkunft
Zu den tödlichen Verletzungen des Wachmanns war es während einer gewaltsamen Auseinandersetzung auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam in Brandenburg gekommen. Am Donnerstagmorgen rückte die Polizei zu einem Großeinsatz aus, die Gegend wurde abgesperrt.
Die ermittelnden Beamten starteten die Suche nach einer verdächtigen Person, die den Behörden namentlich bekannt sei, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft bereits am Vormittag mit.
Keine weiteren Angaben zu Tathergang
Nach bisherigen Erkenntnissen war es gegen 4.15 Uhr morgens auf dem Gelände einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende zu der Gewalttat gekommen.
Das Gebäude der Unterkunft liegt im Westen der Landeshauptstadt, nicht weit entfernt vom Park Sanssouci; dort suchte die Polizei auch zunächst nach dem Täter. Eine Gefährdung der Nachbarschaft bestehe derzeit nicht, hieß es am Morgen von den Beamten.
Zum Hergang und möglichen Hintergründen machten Polizei und Staatsanwaltschaft bislang keine weiteren Angaben; bezüglich des getöteten Mitarbeiters des Wachdienstes teilte die Polizei mit, dass es sich um einen 33-Jährigen mit syrischer Staatsangehörigkeit handelt.
Notfallseelsorge für Bewohner und Wachleute
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) reagierte bestürzt auf die Gewalttat auf dem Gelände der Unterkunft:
Der getötete Wachmann ist Mitarbeiter eines Wachschutzunternehmens gewesen, das die Stadt Potsdam beauftragt hat.
Eine Sprecherin der Stadt sagte, Oberbürgermeister Schubert lasse sich laufend über den Fall informieren. Zudem kümmere sich eine Notfallseelsorge um die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft und um die Kollegen des getöteten Wachmanns.
Umfangreiche Spurensicherung am Tatort
Am Donnerstagmorgen hieß es zunächst von der Polizei, ein Wachmann sei schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Am Tatort erfolgte eine umfangreiche Spurensicherung. Beamte durchkämmten auch das umliegende Gelände. Auch ein Spürhund kam dabei zum Einsatz.
In der Gemeinschaftsunterkunft in Potsdam-West seien überwiegend Familien untergebracht, hieß es. Ende Februar war es dort zu einem Brand gekommen. Damals wurde das Gebäude laut Polizei evakuiert.
Quelle: dpa
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