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Vulkanausbruch:Island: "Zeit beängstigender Veränderungen"
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Nach dem Vulkanausbruch auf Island beruhigt sich die Lage etwas - doch Aufnahmen zeigen, dass weiter Lava aus der Erde sprudelt. Islands Präsident wendet sich an die Bevölkerung.
Der 3.600-Einwohner-Ort Grindavik wurde bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen evakuiert. Diesmal sind die Lavaströme bedrohlich nah – erste Häuser wurden zerstört. 15.01.2024 | 1:39 min
Der Schock sitzt tief nach dem dramatischen Vulkanausbruch im Südwesten Islands. Zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert hat Lava auf der Nordatlantik-Insel auch Häuser erfasst und zerstört. Am Montag beruhigte sich die Lage in der Nähe des Küstenortes Grindavík etwas. Der isländische Präsident Gudni Th. Jóhannesson stellte in einer Rede an die Nation am Sonntagabend fest:
Es sei mit "einer Zeit beängstigender Veränderungen" zu rechnen. Jóhannesson sagte, Island sehe sich gewaltigen Naturkräften gegenüber. "Wir wissen noch nicht, wie sich dieser Ausbruch entwickeln wird, aber wir müssen trotzdem die Schritte unternehmen, die in unserer Macht stehen."
Grindavik: Häuser durch Lavamassen zerstört
Der erneute Vulkanausbruch auf einer Halbinsel südwestlich von Reykjavík hatte am Sonntagmorgen begonnen. Angekündigt hatte er sich in den Stunden davor mit einer intensiven Erdbebenserie, dann trat glutrote Lava aus einem hunderte Meter langen Erdspalt aus.
In den Mittagsstunden tat sich dann eine weitere Kluft auf - und zwar direkt am nördlichen Stadtrand von Grindavík. Die Lavamassen erreichten die Ausläufer des Ortes, mindestens drei Häuser gingen in Flammen auf und wurden vollständig zerstört.
Experten fliegen mit Helikoptern über die isländische Stadt Grindavik, um die Lage dort nach dem Vulkanausbruch einzuschätzen, so ZDF-Korrespondent Henner Hebestreit.15.01.2024 | 1:22 min
Island: Erstmals seit Jahrzehnten erreicht Lava Häuser
Nun ist Island durch Ausbrüche wie den am Vulkangletscher Eyjafjallajökull 2010 durchaus krisenerprobt. Doch diese Eruption ist die erste seit 1973, die Behausungen erfasste: Präsident Jóhannesson erinnerte in seiner Rede am Sonntagabend an den damaligen Vulkanausbruch auf der Insel Heimaey, bei dem Lava und Asche zahlreiche Häuser zerstörten.
Um seinen Landsleuten Mut zu spenden, zitierte er den damaligen Präsidenten Kristján Eldjárn, der sagte: "Es braucht für die Isländer weniger als diese Katastrophe, um zu realisieren, dass diese kleine Nation mehr wie eine große Familie ist, die weiß, dass, was immer einem von uns geschieht, uns allen geschieht."
Dunja Hayali erklärt in 3D, warum dort so oft Vulkane ausbrechen.19.12.2023 | 1:09 min
Expertin: Eruption ist noch nicht vorbei
Der 4.000-Einwohner-Ort Grindavík liegt auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten Islands, auf der es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Vulkanausbrüchen kam. Dies ist die zweite Eruption in dem Gebiet innerhalb von vier Wochen und die fünfte seit 2021. Grindavík war schon bei dem Ausbruch Mitte Dezember in Mitleidenschaft gezogen worden - allerdings nicht durch die Lava, sondern durch etliche Erdbeben, die tiefe Risse in Straßen und andere Schäden verursachten. Bereits damals wurde der Ort aus Sicherheitsgründen geräumt.
Am Montagnachmittag war auf Live-Aufnahmen des Rundfunksenders RÚV zu sehen, dass weiterhin glühend heiße Lava aus der Erde sprudelte, allerdings bei Weitem nicht mehr so intensiv wie zu Beginn des Ausbruchs. Laut RÚV schien die vulkanische Aktivität weiter abzunehmen.
Island, Grindavik, Karte
Quelle: ZDF
Jedoch sagte eine Expertin für Naturkatastrophen, Lovísa Mjöll Gudmundsdóttir, dem Sender zufolge, dass es schwierig sei, zu beurteilen, wie sich die Lage in dem Gebiet weiterentwickeln werde. Sie machte klar: Die Eruption ist noch nicht vorbei.
Regierung: Keine Gefahr für Menschenleben
Nach Angaben der isländischen Regierung bestand keine Gefahr für Menschenleben, weil Grindavík rechtzeitig in der Nacht vor der Eruption abermals evakuiert wurde. Auch der Flugverkehr von und nach Island ist demnach nicht beeinträchtigt.
Islands Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir sagte RÚV zufolge nach einer Kabinettssitzung am Montag, dass die Regierung daran arbeite, eine Lösung für die Wohnsituation der evakuierten Einwohner von Grindavík zu finden. Die Blaue Lagune, ein vor allem bei Island-Touristen beliebtes Geothermalbad in der Nähe von Grindavík, wurde vorläufig bis Dienstag geschlossen.
Fischerstädtchen auf Island von Lava bedroht
In der Nähe des kleinen Orts Grindavik im Südwesten Islands ist erneut ein Vulkan ausgebrochen. "Lava fließt ein paar Hundert Meter nördlich der Stadt", beschreibt es eine Meteorologin.
Quelle: AFP
Quelle: AFP, AP
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