Unwetter: Sieben Tote in Frankreich und Schweiz

    Schweiz und Frankreich:Sieben Tote nach Unwettern in Nachbarländern

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    Während Deutschland am Samstag glimpflich davonkam, trafen Unwetter die Schweiz und Frankreich heftig. Regen und Sturm verursachten Erdrutsche und Überschwemmungen.

     Schweiz, Saas-Grund: Die Zerstörung nach einem Erdrutsch, der durch Unwetter verursacht wurde. Massive Gewitter und Regenfälle führten zu Überschwemmungen und großflächigen Erdrutschen.
    Schwere Unwetter sorgten gestern Abend für Chaos. Während in Deutschland alles glimpflich verlief, sind in der Schweiz mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.30.06.2024 | 1:07 min
    Nach heftigen Stürmen, Gewittern und starken Regenfällen haben die Behörden in Frankreich und der Schweiz sieben Todesfälle gemeldet. Im nordostfranzösischen Département Aube kamen drei ältere Menschen ums Leben, wie die Präfektur am Sonntag mitteilte. Im Nachbarland Schweiz starben nach Polizeiangaben vier Menschen, ein weiterer wird noch vermisst.
    Die drei Todesopfer in Frankreich seien am Samstagabend im Auto gestorben, als ein Baum bei starkem Wind auf den Wagen gekracht sei, erklärte die Präfektur. Ein weiterer Fahrgast sei lebensgefährlich verletzt worden. Alle vier seien um die 70 und 80 Jahre alt, hieß es.
    Ein Auto ist teilweise mit Trümmern von einem Erdrutsch bedeckt, nachdem Stürme in Saas-Grund, Schweiz, am 30. Juni 2024 zu schweren Überschwemmungen geführt hatten.
    Bei schweren Unwettern in der Schweiz sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Drei Menschen sind bei einem Erdrutsch gestorben, ein Toter wurde in einem Hotel gefunden.30.06.2024 | 0:20 min

    Schweiz: Drei Tote nach Erdrutsch

    In der Schweiz seien drei Menschen bei einem Erdrutsch infolge heftiger Regenfälle im Kanton Tessin im Südosten des Landes gestorben, teilte am Sonntag die Kantonspolizei mit. In einem Hotel im Ort Saas-Grund im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz wurde ein toter Mann gefunden. Scheinbar sei er vom raschen Anstieg des Wassers überrascht worden, erklärte die Polizei. Seit Samstagnachmittag waren weite Teile der Schweiz von Gewittern und heftigen Regenfällen getroffen worden.
    Am frühen Sonntagmorgen wurden die Bewohner von Prato-Sornico und vom Maggia-Tal im Tessin aufgerufen, Häuser in der Nähe des Flusses Maggia zu verlassen. Im Ort Mogno wurden 70 Menschen aus einem Ferienlager evakuiert. Auch Campingplätze entlang des Flusses mussten Reisende nach Angaben der Kantonspolizei verlassen. Durch das Hochwasser seien Straßen blockiert, außerdem sei eine Brücke von den Wassermassen fortgerissen worden.
    Wettermoderator Özden Terli, Wettermoderatorin Christa Orben und Wettermoderatorin Dr. Katja Horneffer
    Die Wettervorhersage aus der 19 Uhr-heute-Sendung17.07.2024 | 1:13 min

    Orte ohne Strom und zeitweise nicht mehr zugänglich

    Auch ein paar Täler in der Nähe des Maggia-Tals waren nicht mehr zugänglich und zudem von der Stromversorgung abgeschnitten. Wie der Schweizer Katastrophen-Warndienst Alertswiss mitteilte, waren Teile des Tessin von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten.
    Im Kanton Wallis ließen die heftigen Regenfälle und die Schneeschmelze die Rhône und ihre Nebenflüsse über ihre Ufer treten. Nach Behördenangaben mussten mehrere hundert Menschen ihre Häuser verlassen. Betroffen seien insbesondere die Einwohner zwischen Raron und Gampel sowie in Chippis und Sierre. Im bekannten Ski-Ort Zermatt im Wallis trat der Rhône-Zufluss Vispa erneut über die Ufer, wie auf im Onlinedienst X verbreiteten Bildern zu sehen war.
    Wegen der Regenfälle wurden im Wallis nach Angaben der Behörden auch zahlreiche Straßen gesperrt, darunter der Simplonpass, eine wichtige Route auch für den internationalen Verkehr. Auch der Zugverkehr war beeinträchtigt.
    Ein Gebäude, dessen Dach durch einen Wirbelsturm beschädigt wurde, in Busano Canavese, in der Nähe von Turin, Italien, 30. Juni 2024.
    Im Norden Italiens haben heftige Regenfälle zu Überschwemmungen, Schlammlawinen und Erdrutschen geführt. In der Region Piemont mussten dutzende Menschen ihre Häuser verlassen.30.06.2024 | 0:15 min

    Geschlossene Fanzonen bei EM-Spiel

    Angesichts des Gewitterrisikos hatten mehrere Kantone auch Fanzonen vorsichtshalber geschlossen, so dass tausenden Schweizer Fußballfans das gemeinsame Feiern des 2:0-Siegs ihrer Nationalmannschaft gegen Italien bei der Europameisterschaft der Männer verwehrt blieb.
    Auch im Nordwesten Italiens kam es zu Überschwemmungen und Schlammlawinen im Piemont und im Aostatal. Die Feuerwehr im Piemont zählte bis Sonntagmorgen 80 Rettungseinsätze. Im Aostatal blockierte eine Schlammlawine kurzzeitig den Zugang zum Ferienort Cervinia. Fluten durch einen über die Ufer getretenen Gebirgsbach sorgten für Überschwemmungen und schwere Schäden in der Gemeinde.
    Das 1.300-Einwohner-Dorf Cogne wurde von Schlammmassen von der Außenwelt abgeschnitten. Im nahen Valnontey fielen das Stromnetz und die Wasserversorgung aus.

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    Quelle: AFP

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