HIV-Neuinfektionen auf Tiefstand - UN-Ziel verfehlt

    UN-Ziel noch verfehlt:HIV-Neuinfektionen auf historischem Tiefstand

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    2023 war die Zahl der HIV-Neuinfizierten auf einem Tiefstand. Der Rückgang bleibt aber deutlich hinter der Zielvorgabe zurück. Gesetze und Vorurteile behindern den Kampf gegen Aids.

    Archiv. Eine Frau trägt eine Aids-Schleife, aufgenommen am 06.11.2009
    Die Aids-Schleife zeigt die Solidarität mit Erkrankten und Infizierten (Symboldbild)
    Quelle: dpa

    Die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist nach UN-Angaben im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken. Das UN-Aidsprogramm UNAIDS warnte am Dienstag jedoch, dass der Rückgang noch viel zu langsam sei.
    Zu sehen sind Blutproben.
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    Wert weit über dem UN-Ziel

    Einem neuen UNAIDS-Bericht zufolge, der kurz vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember veröffentlicht wurde, haben sich im Jahr 2023 rund 1,3 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Dies liege um ein Dreifaches über dem Wert, mit dem das Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen sei, die durch HIV ausgelöste Immunschwächekrankheit Aids bis 2030 als Gesundheitsgefahr zu eliminieren.
    Im vergangenen Jahr starben den Angaben zufolge rund 630.000 Menschen an Krankheiten in Verbindung mit Aids. Dies war demnach der niedrigste Wert seit dem Höchststand von 2,1 Millionen Toten im Jahr 2004. Nach Angaben des Programms leben weltweit 39,9 Millionen Menschen mit HIV.
    Der Großteil des Fortschritts wurde antiretroviralen Therapien zugeschrieben. Dabei kann die Virusmenge im Blut der Betroffenen auf ein nicht nachweisbares Niveau gesenkt werden.
    Projekt „HIV-Buddy“
    HIV-Invizierte unterstützen sich gegenseitig01.12.2023 | 5:25 min

    Ein Bruchteil der Infizierten erhalten Präexpositionsprophylaxe

    Von den fast 40 Millionen Menschen auf der Welt, die mit HIV leben, erhalten etwa 9,3 Millionen den Angaben zufolge keine Behandlung. Trotz des weltweiten Fortschritts verzeichneten 28 Länder demnach im vergangenen Jahr einen Anstieg der HIV-Infektionen.
    Die Bemühungen, in diesen Ländern eine vorbeugende Behandlung - die sogenannte Präexpositionsprophylaxe (Prep) - verfügbar zu machen, seien "sehr langsam" vorangekommen, erklärte UNAIDS.

    Nur 15 Prozent der Menschen, die Prep benötigen, erhielten sie 2023.

    UNAIDS

    Die Südafrikanerin Khanyiswa Kwatsha leitet eine mobile Klinik
    Antiretrovirale Medikamente gibt es bislang als Tabletten und jetzt auch als Injektion. Beide können zur Prophylaxe und zur Behandlung einer bereits erfolgten Infektion verwendet werden. Für Frauen im südlichen Afrika eine große Erleichterung.01.12.2020 | 4:49 min

    Vorurteile und Gesetze behindern Kampf gegen AIDS

    UNAIDS zufolge behindern auch Gesetze und Praktiken, die Menschen mit HIV "diskriminieren oder stigmatisieren", den Kampf gegen das Virus. Das UN-Aidsprogramm verweist etwa auf das Anti-LGBTQ-Gesetz im ostafrikanischen Uganda - eines der härtesten Gesetze gegen homosexuelle Menschen auf der Welt. Das habe seit seinem Inkrafttreten im vergangenen Jahr zu einem starken Rückgang des Zugangs zur Prep geführt, erklärte UNAIDS.
    Gleichgeschlechtlicher Sex war demnach im Jahr 2023 in 63 Ländern verboten. In diesen Ländern sei die Infektionsrate unter Männern, die Sex mit Männern haben, fünfmal höher als in Ländern, die solche Beziehungen nicht kriminalisieren.
    "Die Welt kann Aids beenden - wenn die Menschenrechte von Menschen, die mit HIV leben oder von HIV betroffen sind, respektiert, geschützt und erfüllt werden, um gerechte, zugängliche und qualitativ hochwertige HIV-Dienstleistungen zu gewährleisten", erklärte UNAIDS-Direktorin Winnie Byanyima in dem Bericht.

    HIV-Risiko in bestimmten Gruppen höher

    Das Risiko einer Ansteckung mit dem HI-Virus, das unbehandelt zur oft tödlichen Krankheit Aids führen kann, ist nach Angaben der deutschen Aidshilfe in bestimmten Gruppen höher. 2021 hätten sich 55.000 der 91.000 Menschen, die sich in Deutschland neu mit HIV infizierten, bei Sex unter Männern angesteckt, 11.000 Menschen bei heterosexuellen Kontakten und 9.000 Menschen durch intravenösen Drogengebrauch. 

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP, dpa

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