Asien gedenkt der Tsunami-Opfer: Gebete und Milch für Götter

    Gedenken an Tsunami-Opfer:"Das Meer hat mir mein Kind weggenommen"

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    Sie beten nach muslimischer, christlicher und buddhistischer Tradition und gießen Milch ins Meer, um die Götter zu besänftigen: So gedenkt Asien der 230.000 Tsunami-Toten.

    Zerstörung nach Seebeben
    2004 löste ein Beben im indischen Ozean einen Tsunami aus - Wellen bis zu 30 Metern erreichten die Küsten von Thailand, Sri Lanka und Indonesien, rund 230.000 Menschen starben.26.12.2024 | 1:59 min
    20 Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean haben Menschen an die rund 230.000 Todesopfer der Katastrophe erinnert. In der Provinz Aceh in Indonesien versammelten sich Tausende Bewohner zum Gebet in einer Moschee in Banda Aceh, viele suchten später Massengräber auf. Weinend legten sie dort Blumen ab.
    Die Karte zeigt: welche Länder der Tsunami 2004 traf: Indonesien, Malaysia, Thailand, Myanmar, Bangladesch, Sri Lanka, Malediven, Indien, Seychellen, Somalia, Kenia, Tansania
    Allein in Ulèë Lheuë, einem Vorort von Banda Aceh, liegen mehr als 14.000 unidentifizierte Tsunami-Opfer begraben. Es ist nur eines von mehreren Massengräbern in Banda Aceh, der Hauptstadt der Provinz Aceh. Das Gebiet gehörte zu den Gegenden, die besonders hart von der Naturkatastrophe getroffen wurden.
    Nita tröstet ihre Tochter Aisha nach Gebeten am Massengrab von Ulee Lheue, einer der beiden großen Massengräber, an denen die Opfer des Tsunamis im Indischen Ozean 2004 am 26. Dezember 2024, dem 20. Jahrestag des Tsunamis, in Banda Aceh beigesetzt wurden .
    Trauer am Massengrab von Ulèë Lheuë: 14.000 unidentifizierte Tsunami-Opfer liegen hier begraben.
    Quelle: AFP

    Tsunami-Überlebender weiß nicht, wo seine toten Kinder sind

    "Wir vermissen sie und wir wissen noch immer nicht, wo sie sind", sagte ein Trauernder, Muhamad Amirudin. Er verlor vor 20 Jahren zwei seiner Kinder durch den Tsunami. Ihre Leichen wurden nie gefunden.

    Wir wissen nur, dass wir jedes Jahr die Massengräber in Ulèë Lheuë und Siron besuchen.

    Muhamad Amirudin

    Amirudin ist mit seiner Frau gekommen. "Dieses Leben ist nur temporär, also tun wir unser Bestes, um für andere nützlich zu sein", erklärte er.
    Grafische Darstellung eines Tsunamis, der auf Land trifft
    Die Animation zeigt, was bei dem starken Beben und den folgenden Flutwellen am 26. Dezember 2004 geschah. 19.12.2024 | 1:07 min

    Tränen bei Gedenken in Thailand

    In Thailand fanden sich Menschen zu einer Gedenkzeremonie in Ban Nam Khem ein, einem kleinen Fischerdorf in der Provinz Phang Nga, das damals hart getroffen wurde. Trauernde vergossen Tränen und trösteten einander, während sie Blumen an einem Denkmal niederlegten. Rund 300 Menschen schlossen sich einer Zeremonie an, bei der Gebete nach muslimischer, christlicher und buddhistischer Tradition gesprochen wurden.
    Urai Sirisuk schilderte, den Rest des Jahres über meide sie die Gedenkstätte am Strand, da der Verlust ihrer damals vierjährigen Tochter jedes Mal schmerze, wenn sie daran erinnert werde.

    Ich habe dieses Gefühl, dass das Meer mir mein Kind weggenommen hat. Ich bin sehr wütend auf (das Meer). Ich kann noch nicht einmal meinen Fuß ins Wasser tauchen.

    Urai Sirisuk

    Zugleich habe sie noch immer die Stimme ihrer Tochter im Ohr, die nach ihr rufe. "Ich kann sie nicht im Stich lassen. Daher muss ich hier sein, für mein Kind."
    Die Tsunami-Katastrophe kostete in Thailand mehr als 8.000 Menschen das Leben, es gibt zudem viele Vermisste.

    Indien: Milch für die Götter

    In Indien versammelten sich Hunderte Menschen am Strand Marina Beach in Chennai, der Hauptstadt des südlichen Staats Tamil Nadu. Sie gossen Milch ins Meer, um die Götter zu besänftigen. Sie boten Blumen dar und sprachen Gebete für die Toten. Offiziellen Angaben zufolge kamen in Indien rund 11.000 Menschen durch den Tsunami ums Leben, in Tamil Nadu allein gab es fast 7.000 Tote.
    Indien, Chennai: Menschen gedenken der Opfer des Tsunami von 2004 am 20. Jahrestag am Marina Beach.
    Im indischen Chennai gedenken Menschen der Opfer des Tsunami von 2004.
    Quelle: dpa

    In Sri Lanka kamen viele Überlebende und Hinterbliebene von Opfern im Küstenort Pereliya zusammen, um Blumen an einer Gedenkstätte für fast 2.000 Insassen eines Schnellzugs niederzulegen: Die Eisenbahn "Queen of the Sea" wurde damals von einer Riesenwelle getroffen. Nur einige Dutzend Menschen überlebten das Unglück. Insgesamt gab es in Sri Lanka mehr als 35.000 Tsunami-Tote. Im ganzen Land hielten Menschen eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer ab.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: AP
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